Friday, December 29, 2023

Die endlosen Prüfungen des Fjelljarl

Düster und eisigkalt tritt den Helden das Fjelljarl entgegen. Allerdings war von einer heldenhaften Prüfung für zukünftige Herrscher der Frostriesen nichts anderes zu erwarten. Die Helden waren noch nicht allzu weit in die frostigen Höhlen eingedrungen, mussten jedoch bereits einiges von ihren Kräfte einbüßen. Die ersten drei Räume der Prüfung hatten bereits einige Fallen und Hindernisse parat, die es zu überwinden galt. Darüber was das Ziel dieser Prüfung sein sollen, waren sich die tapferen Helden sehr wohl bewusst. Wie sie genau zu dem sagenumwobenen Frostriesenartefakt gelangen sollten allerdings nicht so recht. Die Höhle in der sie sich befanden wirkte wie eine natürlich entstandene Tropfsteinhöhle, die leicht angefroren ist. Der Zugang sowie der Gang zu ihrer linken und der Gang nach Vorne, der tiefer in den Berg führt dürften jedoch grob nachbearbeitet worden sein. In jedem Fall ließen die Durchgänge ausreichend Platz das ohne Probleme zwei der Helden nebeneinander gehen konnten. Schließlich ist es ja auch eine Prüfung für Frostriesen. Die Wesen in diese Höhlen bewohnten behelligten die Helden nicht weiter und versteckten sich im Halbschatten. Und nachdem die Abenteurer nach dem Lösen der ersten Rätsel die Runen „N“ und "J" präsentiert bekommen hatten, konnte man bereits erahnen was im weiteren Höhlenkomplex warten dürfte… Viele gefährliche Rätsel, die zu einem Buchstabenrätsel führen, dass eine geheime und enorm gut geschützte Tür im hintersten Winkel des Labyrinths öffnet, wo sich das Artefakt befindet, vermutlich von unwahrscheinlich starken Wachen beschützt. Die Kirsche auf dem Topping wäre, wenn der Artefakt auch noch verflucht sein sollte, dachten einzelne Helden. Das waren allerdings Probleme von morgen, denn die Helden sehnte sich nach einem erholsamen Nachtlager in Mitten der tiefen und eisigen Dunkelheit dieser Höhlen und so kehrten sie zu Treppenabgang im Vorraum zurück, um sich auszuruhen. Trotz des mehr als unguten Gefühls verging die Nacht ohne gröbere Zwischenfälle. Die geisterhaften Frostriesenjarls aus der Eingangshalle über ihnen scheinen sich mit dem Gedanken abgefunden zu haben, dass Nicht-Frostriesen die Prüfung angetreten haben, seitdem die Helden sich knapp im Kampf gegen sie durchgesetzt hatten. Was den meisten mehr Sorgen bereitet, war der hinterhältige Wendigo, der ihre Fährte seit einigen Tagen aufgenommen haben dürfte und ihnen allem Anschein nach auch im tiefsten Wintersturm bis vor den Eingang dieser Höhle gefolgt war.

Am nächsten Morgen beschlossen die Helden das Labyrinth zügig in Angriff zu nehmen und die Zauberwirker unter ihnen bereiteten entsprechende Zauber vor. Bevor sie allerdings tiefer in die Höhlen vordrangen erinnerte sich Alviss an die seltsam gefärbten Bäume in der Vorhalle zu den geisterhaften Jarls und die Nymphe die darin lebte. Da sie davon berichtete, dass die Jarls, die sich der Herausforderung stellen wollten, diese Früchte vorher genossen hatten, um dadurch besondere Fähigkeiten von Tiamats zu erlangen. Auf diese Weise gestärkt konnte man seine Überlebenschancen zumindest um ein paar Prozent erhöhen, wenn auch nicht wesentlich. Denn in mehreren Arealen der Höhlen herrschten Zonen in denen man nicht auf das Netz der Magie, das alles umspannt, zugreifen konnte. Folglich war es zumindest einen Versuch wert sich durch die Früchte etwas an besonderen Fähigkeiten anzueignen, auch wenn sie einem von einer bösen Gottheit verliehen werden. Alle blickten Alviss ein wenig skeptisch an, denn die Früchte könnten ebenso gut auch giftig, verflucht oder mit wer weiß was für schrecklichen Zaubern belegt sein. Die Lage der Helden und die Liste der Dinge, der sie sich eigentlich widmen mussten, wie einen entscheidenden Stellvertreter-Krieg zwischen Roten Magiern und Rashemi-Barbaren verhindern, in den Neun Höllen nach einem bestimmten Buch suchen, ohne dabei ihre Seelen zu verlieren oder überhaupt ein weltenverschlingendes Inferno von Dämonen und Teufeln auf der materiellen Ebenen abzuwenden, wurde immer länger und dringlicher, also erklommen alle die Treppe in Richtung Geister-Jarl-Ratssaal. Noch bevor sie oben ankamen, kamen bedenken von Arinar und Sirasi. Was, wenn der Wendigo bereits auf sie warten würde und sie nun gar nicht auf ihr vorbereitet sind? Wenn es der Wendigo schaffen würde die etwas willensschwache Aline in die Flucht zu schlagen und sie würde selbst als Wendigo wiederkehren? Arkami blickten etwas gelangweilt den Treppenabgang nach oben und fragte sich nur, ob wohl ein halbes Dutzend Geister-Jarls dem fliegenden Schrecken mit Hirschgeweih den gar ausmachen könnten, oder ob sie zumindest gewillt wären den Helden im Kampf gegen ihn unterstützen würden. Alle waren sich einig es möglichst mit einer Vermeidungstaktik zu versuchen, also bereitete Sirasi ihr Hexenauge vor, um den Ratssaal und die Vorhalle zu erkunden. Als da Auge langsam nach oben schwebte, war kein Ton zu hören und niemand zu sehen, nicht einmal die Frostriesengeister. Da das Auge den Ratssaal sehr gründlich erkundete, kam es gerade noch bis zu den paar Stufen, die vom Saal in die Vorhalle führten und löste sich auf. Die Luft schien jedenfalls rein zu sein und so sprachen Arinar und Alviss noch ein paar Erkundungszauber und betraten den Saal. plötzlich manifestierten sich die Geister-Jarls wieder, allerdings saßen sie nur stumm auf ihren steinernen Thronen und beachteten die Helden nicht weiter. Nach etwa 10 Minuten Suche waren sich alle einig, dass hier niemand lauerte, auch kein unsichtbares Wesen. Vorsichtig und heldenhaft fluchtbereit näherte man sich der Vorhalle. Alles blieb ruhig und noch bevor die Helden den Raum mit den magischen Obstbäumen betraten, wurden weitere sinnesschärfende Zauber von Alviss gesprochen, sodass er sogar eine Grille durch den noch immer wütenden Schneesturm hätte hören können, die hunderte Kilometer westlich von hier neben den gesprengten und verfaulenden Überresten an einer felsigen Klippe ein bewegendes Requiem für die ehemalige verfluchten Hütte zirpt. Doch auch in diesem Fall war keine Spur von dem gefürchteten Unwesen zu bemerken. Lediglich der Sturm dürfte ein wenig nachgelassen haben und auf natürliche Weise um den Höhleneingang herumzuwehen. Auch von der Nymphe war keine Spur weit und breit, also pflückte sich nach reiflicher Überlegung jeder der Heldinnen und Helden eine Frucht, die an wenigsten giftig aussah und schlang sie rasch hinunter. Bald darauf überkam alle ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und die Innereien verkrampften sich plötzlich. Es schien bereits so, als ob die in allen Faul- und Schimmelfarben leuchtenden Früchte doch giftig für Nicht-Frostriesen seinen, als die Krämpfe allmählich wichen und sich ein Gefühl von übernatürlicher und etwas bösartiger Kraft in jedem ausbreitete. Jeder spürte, dass ihnen die Kraft Kostchtchies hold sein würde, zumindest für die kommenden Stunden. Gestärkt und ohne Wendigo-Überraschung eilten die Helden zurück in die eisigen Höhlen, um die Prüfung fortzusetzen.

Als nächste Prüfung wartete ein scheinbar mehrere hundert Meter langer und im Durchmesser etwa fünf Meter dicker Baum, der über eine dunkle Schlucht führte. Der Boden war kaum zu sehen, jedoch konnte der eine oder andere Held spitze Zacken wahrnehmen zu können, die ihnen von unten entgegenschauten. Die Aufgabe schien recht klar zu sein: In einem Stück den etwas angeeisten Baumstamm zu überqueren und nicht abzurutschen, um daraufhin von spitzen Felsen aufgespießt zu werden. Auch hier erkannten die Abenteurer mit hoher Sinnesschärfe, dass es nicht ganz so einfach wird Denn in der Decke eingelassen befinden sich beinahe unsichtbare aber gewaltige Schlögel, die durch einen gewissen Mechanismus ausgelöst werden und mit voller Wucht gegen de Baumstamm donnern oder der Länge nach darüber hinwegfegen. Die Vibrationen wären wahrscheinlich so stark, dass alle darauf stehenden Personen das Gleichgewicht verlieren und in die Tiefe stürzen. Das Wegfegen würde anders von statten gehen, aber mit demselben Ergebnis. Der Plan ist, dass Alviss mit einem Flugzauber versehen zu den Schlögeln fliegt und sie nacheinander entschärft. Da sie bei dem Versuch dennoch ausgelöst werden könnten, machten sich die übrigen Helden, jeder mit einer individuellen Taktik bereit den Schlag auf den Stamm zu überstehen. Alviss näherte sich dem ersten Schlögel bis auf einige Meter als scheinbar seine Nähe ausreichte, um die Falle auszulösen. Er hörte noch ein leises Klicken, bevor sie der massive Schlögel aus seiner Einbuchtung löste und in Richtung Baumstamm raste. Die Helden auf dem Stamm waren indes bereit für den Aufschlag. Aline vertraute fast zur Gänze auf ihre Stärke und wurde zusätzlich durch ein Seil, dass das Luftelementar im Flug um den Stamm wickelte, gehalten. Ulgan von Kette stellte sich dem Aufprall mit seinen schieren Sturheit. Sirasi und Arinar schauten sich das Spektakel in Sicherheit vom Anfang des Baumstammes an. Und Arkami hatte eine geniale Idee die auf einem physikalischen Prinzip zu beruhen schien, den sie in irgendwann irgendwo in ihrer Ausbildung einmal aufgeschnappt zu haben glaubt. Dann krachte der Schlögel mit einem dröhnendem Geräusch und mit voller Wucht auf dem Baum, sodass alle Helden von einer Schockwelle durchfahren werden. Aline verlor zwar etwas das Gleichgewicht, konnte sich aber durch das Seil gerade noch vor einem Absturz retten, Ulgan blieb durch seine gestählten Muskeln ebenso standhaft. Sirasi und Arinar bekammen nur eine leichte Druckwelle am Ende des Stammes mit. Arkami hingegen passte das Timing für den Absprung gut ab, landete doch viel zu früh wieder auf dem Stamm, der sich immer noch in starker Schwingung befand. Prompt rutsche sie schreiend von der eisigen Rinde ab und schlitterte den Stamm seitwärts hinunter. Jede Rettung war zu spät und sie fiel ungebremst in die Dunkelheit und krachte ungebremst in die steinernen Spitzen. Alle blickten schockiert nach Arkami und riefen ihr hinterher. Alle lauschten gespannt und das Luftelementar machte sich auf Befehl von Arinar sofort auf die Suche nach dem Unfallopfer. Noch bevor das Elementar Arkami fand röchelte sie in Richtung Mitstreiter, dass sie überlebt hat und sie die meisten Zacken verfehlt hat. Nur ein kleinerer hat sich ernsthaft durch ihren Oberschenkel gebohrt, aber dass kann sie schließlich selber behandeln. Als Arinar dem Luftelementar bei der Bergung des Orakels zu sieht kommt ihr plötzlich ein Geistesblitz… das Elementar könnte doch alle Helden nacheinander auf die andere Seite fliegen. Diesen Gedanken scheint der Zauberkundige halblaut ausgesprochen zu haben, denn Sirasi sah ihn ernst an und schlug sich augeverdrehend die flache Hand auf die Stirn. Zwischenstand, Zauberkundige mit Spezialisierung in Beschwörungen – 1, Arkamis Wissen in grundlegenden Prinzipien der Physik – 0. Während sich die Helden bereit machen mittels Luftelementar über die breite Schlucht transportiert zu werden, erkennt Alviss den Auslösemechanismus der Schlögel. Es handelt sich dabei um magische Augen, die sich an der Decke befinden und die Schlögel auslösen sobald sie erkennen, dass sich jemand auf dem Baumstamm und in Reichweite der Falle befindet. Alviss entschließt sich auch diese Mechanismen und die weiteren Fallen zu entschärfen, um zumindest den Fluchtweg frei zu halten, sollte etwas gravierendes schief gehen. Danach sammeln sich alle auf der anderen Seite des Stammes und setzen gemeinsam die Prüfung fort.

Die Abenteurer gingen vorsichtig durch einen in Stein gehauenen Gang, allen voran Kyrol und Alviss als geschulte Fallensucher, der sich nach einigen Metern zu einer größeren Halle öffnete. Zu erkennen war ein nur durch Lichtzauber der Helden schwach erleuchteter Raum auf dessen Boden einige Felsen herausstanden und von dem scheinbar mehrere Höhlen wegführten. Nachdem kein Laut zu hören und kein Schatten vorbeihuschen zu sehen war, gingen Alviss und Kyrol die Wand zu ihrer Linken entlang und tasteten sich so durch den Raum. Nach Kurzem erblickte Alviss im Lichtschimmer zwei Skelette die Mittig in Raum lagen. Aus der Entfernung war es schwer zu erkennen, aber es dürfte sich um die Überreste zwei humanoiden Echsen oder Reptilienhandeln die noch Waffen, ein Scimitar und einen Speer, zum Zeitpunkt ihres Todes in den Händen hielten. Alle waren sich rasch einig, dass hier etwas wie immer nicht mit rechten Dingen zu geht und hielten kurz Rat. Kurz darauf entschied man sich kampfbereit den Skeletten zu nähern. Noch bevor man die Leichen besser in Augenschein nehmen konnte, machte sich ein noch lebender Echsenmensch bemerkbar, der mit gezückter Waffe hinter einem Felsvorsprung hervorlugte. Aline riet dem etwas ängstlich wirkenden Echsenwesen die Waffe zurückzustecken, oder sie wird ihn persönlich entwaffnen. Mit etwas mehr Diplomatie versucht es Kyrol und nach Kurzem gegenseitig verbal abtasten kann man sich zumindest darauf einigen, dass man keine unmittelbare Gefahr füreinander darstellt. Der Echsenmensch erklärt ihnen, dass er und seine Kumpanen hier auf der Jagd nach Schätzen waren, als sie einer nach dem anderen plötzlich von einem Wahn befallen wurden und sich gegeneinander aufhetzten. Der Rückweg war für ihn allein unpassierbar und so harrte er hier aus. Er will nur noch raus hier und nachdem ihm die Helden versichern, dass der Weg nach draußen ungehindert passiert werden kann (den eventuell vor der Höhle lauernden Wendigo erwähnten sie nicht ausdrücklich) machte er sich rasch und ohne weitere Worte zu verlieren davon. Was blieb war die Stille und die bedrohliche Dunkelheit der drei neu entdeckten Gänge, die im Osten, Süden und Westen von der Höhle fortführen. Bei der gründlichen Untersuchung des Raumes konnte an einer Wand eine Rune im alten Riesen identifiziert werden, die den Buchstaben „R“ bedeutete. Ein weiterer Hinweis auf das wahrscheinlich finale Rätsel. Nach der Begutachtung der bei den Echsenskeletten gefundenen Waffen entschied man sich den Weg nach Westen einzuschlagen, im Wissen, dass die Heldengruppe ohnehin jede Abzweigung untersuchen müssen wird, um das Artefakt in die Hände zu bekommen. Vor allem Arkami schien irgendwie besonders interessiert an dem mächtigen Artefakt zu sein und schien ab und zu gedankenverloren über eine Vision nachzugrübeln und etwas unverständliches in einer anderen Sprache zu brabbeln, dass wie eine Mischung aus „Globus“ und „Homunkulus“ klang. Seltsam war nur, dass sie daraufhin hämisch grinsend in die Leere blickte, bevor sie scheinbar wieder zur Besinnung kam.

Vorsichtig wagte sich die Gruppe in den nächsten größeren Raum. Ein auffällig großer eingestürzter Boden, der ein dunkles Loch freigab, wurde vorerst nur zur Kenntnis genommen. Auf einer leicht stufig erhobenen Ebene konnten die Helden einen in den Steinboden eingeritzten rechteckigen Raster erkennen, der aus 4 mal 4, also 16 Feldern bestand. An zwei Seiten waren aus weißlich-gelben Wachs brennende Kerzen aufgestellt, die im Zusammenhang mit den jeweiligen Reihen der Felder stehen durften. Nicht weit von diesem spielbrettartigen Aufbau lagen neun massive Schädel auf einem Stapfel, die scheinbar von Frostriesen stammen durften. Nach Fallen suchend näherten sich Kyrol und Alviss und erkundeten das Rätsel dieses Raumes. Da keine unangenehme Überraschung auffinbar war erkundeten allen Helden den Aufbau des Rätsels und in diesem Moment ging ein Hauch durch den Raum der die Lösung des Rätsel preis gab, allerdings in kryptischen Worten (Bitte die Verse einfügen Stefan). Selbst die klügsten Köpfe unter den Helden grübelten lange vor sich hin und versuchten sich an Rechenspielen mit der Anzahl der Kerzen und der Schädel, allerdings führte es nicht zum Erfolg. Nach längerem hin und her war es schließlich eine Eingebung von Sirasi und Arkami, die anfingen konzentriert Schädel auf den Feldern zu verteilen. Anscheinend stand die Anzahl der Kerzen für die Anzahl an Schädel, die in einer Reihe platziert werden müssen. Nach nur wenigen Minuten lagen die Riesenschädel an der richtigen Stelle und es erschien die Rune für den Buchstaben X. Sofort notiert zu den bisherigen Buchstaben hinzugefügt.

Nun wandte man sich dem Loch im Boden zu, wobei sich zuerst Alviss vorsicht mit einem Seil hinabschwang und durch seine magische Dunkelsicht nicht bis am Ende des verborgenen Tunnels sehen konnte. Nach kurzer Diskussion wer sich diesmal als erstes Vorwagen sollte, meldet sich Ulgan lauthals zu Wort und preschte in die Dunkelheit vor. Die Helden lauschten den flotten und leiser werdenden Schritten Ulgans in den Tunnel. Nach nur etwas mehr als einer Minute hörten sie plötzlich lautes verzerrtes Geheul und einen lauten Schrei Ulgan’s und kurz darauf noch raschere Schritte wieder in ihre Richtung kommen. Außer Atem und ziemlich blass kam Ulgan wieder bei den Helden angehechelt. Etwa zittrig keuchte er etwas von verfluchten Truhen und Frostriesengeistern, die herumspukten. Als das Geheul verstummte beschlossen die Helden sich die Situation näher anzusehen und wiederum gingen Alviss und Kyrol voran, um Fallen zu entschärfen, die jedoch nicht im Tunnel auffindbar waren, da sie Ulgan sonst bereits ausgelöst hätte. Die Helden betraten einen großen Raum, in dem sieben Kisten großzügig in zwei Reihen aufgestellt waren. Sie dürften entweder aus Rotbuchen- oder Nussholz zu bestehen und waren mit einem dreistelligen Zahlenschloss versehen. Die Magiebegabten der Gruppe erkannten sofort, dass die Truhen magisch gesichert waren und nur die richtige Zahlenkombination ein folgenloses Öffnen der Truhen ermöglichten. Ulgan trat an eine Kiste heran und meinte, dass er sich an dieser mit brachialer Gewalt versucht hatte, allerdings ohne Erfolg und mit geisterhaften Nachspiel. Arinar grübelte kurz und zog darauf einen Notizzettel hervor, auf dem er sich dreistellige Zahlenkombinationen notiert hatte, die er in einer Kammer zu Beginn der Frostriesenprüfung entdeckte. Und wieder begann es in den Köpfen der Helden zu rattern und eine Weile kombinierten alle vor sich hin und wägten Kosten und Nutzen eines „Trial-and-Error“-Ansatzes ab. Nach einer Weile hatte Alviss genug von den Diskussionen und kündigte einen ersten bzw. zweiten Versuch, wenn man Ulgan’s Voruntersuchung mitzählt, an. Schnell ging die übrige Gruppe zurück in den Tunnel und warteten ab was passiert. Als Alviss eine Kombination einstellte und an dem Schloss zog hörte er bereits das Aufkommen von Geheule und Getöse. Dank seines feinen Gehörs und seiner flinken Halbelfenbeine gelang ihm die Flucht zu seinen Mitstreitern bevor sich der Raum mit Geistern füllte. Gespannt schauten die Helden dem wirren Treiben zu und warteten bis es abebbte, bevor sie erneut über die Kombinationen grübelten. Nach einigem hin und her und ein zwei weiteren erfolgslosen Versuchen voller geisterhaftem Getöse, schafften es die Helden schließlich den Zahlenkombinationen auf den Grund zu gehen. Die Zahlen schienen mit der Position der Kisten in den zwei Reihen und mit der Holzart, aus der sie gezimmert waren in Zusammenhang zu stehen. Die Geduld mit den Zahlenspielereien schien sich ausgezahlt zu haben, denn es befanden sich einige Tausend Goldmünzen, mehrere hundert Platinmünzen und einiges an wertvollem Schmuck darin, sowie ein schweres Dunkelholzschild und eine enorm große und schillernde Prunkrüstung.

Schwerstens beladen kletterten die Abenteurer mit Ulgan wieder aus dem eingestürzten Loch in den größeren Raum mit dem Schädelrätsel. Da die geborgenen Schätze zu schwer waren, um sie durch das halbe Fejelljarl zu tragen, bunkerten sie die Gegenstände erst einmal in diesem Raum und machten sich auf in den nächsten Gang. Erneut geführt von Alviss und Kyrol gingen die Abenteurer einen längeren Gang entlang, der überraschend wenig Fallen und Aufregung bot. Erst nach einer lang gezogenen Rechtskurve erspähten sie ein etwa drei Meter großes Loch, dass sich von schräg unter dem Gang auftat. Nach genauerer Inspektion der Geologen und Höhlenforscher unter den Helden, war klar, dass dieser Tunnel nicht auf natürlich weiße entstanden war. Der Tunnelwandung hatte eine leicht gewellte Form und das Material, durch dass er gegraben wurde, war hartes, aber natürliches Felsgestein im Gegensatz zu dem tiefschwarzen und beinahe Lichtabsorbierenden Gestein, aus dem die Höhlenwand des Ganges bestanden, durch den sie gerade gegangen waren. Die Magiewirker spürten, dass ihre Fähigkeiten nahe an dem Loch an Kraft gewannen, wenn auch nur in geringem Ausmaß. Es dürfte wohl an dem Gestein in diesem Höhlenkomplex liegen, der auf übernatürliche Weise magische Fähigkeiten unterdrückt. Da die fachkundige Meinung über den Verursacher entweder Richtung älterer Remorhaz oder Richtung Drache, wenn nicht sogar Gestein-desintegrierende Beholder ging, verwarfen die Helden die Idee sich in den Tunnel zu wagen und folgten dem Gott Tiamat gewollten Weg der Höhle. Nach kurzer Zeit gelangten sie in einen schlecht ausgeleuchteten Raum mit einer leicht bläulich schimmernden Kugel auf einem Podest in der Mitte des Raumes. Zahlreiche Stalagmiten und Stalagtiten ragten in den Raum hinein und warfen bizarre Schatten an die Wände. Nun war erneut Kyrol an der Reihe nach Fallen zu suchen und wagte sich vorsichtig und prüfenden Blickes in Richtung der leuchtenden Kugel vor. Glücklicherweise schienen keine Fallen auf die Helden zu warten, doch als er in die unmittelbare nähe der Kugel kam, manifestierte sich ein muskulöser Schatten an der Wand, der etwas zu gestikulieren Schien. Scheinbar dürfte der Schatten, seiner kräftigen Statur und Größe nach, ein Frostriesenbarbar sein, der auf der Suche nach seiner verlorenen Axt ist. Sobald allen bewusst war, wonach gesucht werden sollte, schwärmten alle Helden aus und machten sich auf die Suche. Jedoch gestaltete sich dies nicht ganz so einfach, den die Axt schien ebenso schattenhaft wie ihr Besitzer. Erst nach etwa einer halben Stunde suche wurde schließlich Alviss auf eine fast unsichtbare Axt in einem dunklen Spalt zwischen zwei Stalagmiten aufmerksam, die er dem Schattenfrostriesen überreichte. Dieser öffnete in seiner Dankbarkeit einen Geheimgang in einen scheinbar leeren Raum. Doch auch hier konnte bei genauerem Hinsehen ein weiterer Buchstabe der Prüfung entdeckt werden, wobei es sich dabei um ein „T“ handelte.

Voll Tatendrang und dem Ziel bereits relativ nahe eilte die Gruppe zurück in den Raum, wo sie die Schätze aus den Truhen zwischengelagert hatten, und folgten dem dritten Gang, der von ihm wegführte. Dieser drehte sich wie eine Spirale in die Tiefe und erst nach etwa fünf ganzen Windungen kam ein länglicher Raum zum Vorschein. Zum entsetzen der Helden sahen bereits aus einiger Entfernung steinerne Figuren von mehreren Gestalten. Arinar und Sirasi spürten durch ihre magisch geschulten Augen sofort, dass es sich dabei um humanoide Kreaturen handelt, unter anderem einen Barbaren, einen Echsenmenschen und mehrere Frostriesen. In nicht allzu großer Entfernung dahinter lag ein lang gestrecktes Skelett eines Basilisken, dessen Todeszeitpunkt, nach rascher Untersuchung des Gruppenveterinärmediziners Arkami, auf vor mehreren hundert Jahren geschätzt wurde. Die Gefahr schien also gebannt und nach wenigen Minuten der Erkundung wurde auch hier eine Rune mit der Bedeutung „U“ entdeckt und notiert.

Nach diesem glücklicherweise harmlosen Raum nahmen sich die Helden den nächsten Gang in der größeren Halle mit den erschlagenen Echsenmenschen vor, den sie noch nicht erkundet hatten. Dieses Mal führte Alviss die Gruppe an und konnte in dem schmalen und nur wenige Meter weit reichenden Gang kein Fallen entdecken. Plötzlich fanden sich die Helden vor einem mindestens 100 Fuss langem Becken vor sich, in dem sich Wasser befand, reglos und scheinbar spiegelglatt. Nach kurzer Beobachtungszeit und einer Diskussion, wie man das Wasser überqueren könnte, ohne durchschwimmen zu müssen, da die dunkle Farbe des Wassers nicht besonders vertrauenswürdig erschien, konnten die Aufmerksamsten der Helden schattenhafte Schemen im Wasser erkennen, die sich in einigen Metern Tiefe im Wasser tummelten und nur darauf warteten einen unliebsamen Badegast in die Tiefe zu ziehen oder gleich im Ganzen zu verschlucken. Die scheinbar einzige Möglichkeit das Becken zu überqueren waren glatte Wände oder Eisenstangen an der Decke, mit denen man sich von einer zur nächsten schwingen kann. Arinar räusperte sich und deutete auf sein Luftelementar. Ulgan machte große Augen und schwafelte grinsend etwas von Arinars großartiger Idee das Luftelementar gegen die Ungetüme in der Tiefe des Beckens kämpfen zu lassen, wobei es Ulgan selbstverständlich unterstützen wolle. Arinar klatsche sich mit einem klagenden Seufzer die Hand ins Gesicht und stieg auf das Elementar, ebenso wie Aline und Alviss, worauf sie gemütlich und ohne jeglichen halsbrecherischen Aufwand auf die andere Seite des Beckens flogen. Dort angekommen folgten sie einem kurzen Gang in einen runden Raum, der eine weitere Rune „O“ preisgab. Ohne Umschweife flogen sie mittels elementarer Hilfe zu ihren Gefährten zurück und begaben sich zurück in größere Halle. Nun stand ihnen nur noch ein Gang offen, abgesehen von dem Remorhaz eingefrästen Gang ins Nichts. Folglich musste dieser zum Ziel der Prüfung, dem heiligen Artefakt der Frostriesen führen.

Gesagt, getan, fanden sich die Abenteurer vor einem Schachbrettartigen Feld wieder, dass von einer Seite des Raumes zur anderen Seite reichte und die Helden von einem mächtigen Portal trennte. Auf den Feldern war nichts zu erkennen, aber offensichtlich handelte es sich um das finale Rätsel, für dessen Lösung wahrscheinlich die Runen dienen dürften, die in den einzelnen Räumen des Fejelljarl verborgen waren. Durch die magischen Einsichten, die Sirasi und Arinar genossen, wurde schnell klar, dass starke Magie auf den Feldern vor ihnen lag und vor allem das Portal am Ende des Raumes nicht zu öffnen sein wird, außer man löst das vor ihnen liegende Rätsel. Relativ rasch entschlossen sich Alviss und Sirasi das Rätsel in Angriff zu nehmen. Alviss versuchte sich auf eines von zwei Feldern zu stellen, die scheinbar den Start markierten. Sirasi platzierte sich auf dem zweiten Feld. Plötzlich erschienen in der Reihe vor ihnen Runen auf den Feldern. Auf den fünf Feldern, die den Raum von links nach rechts ausfüllten schienen die Runen „U, J, H, R“ und „F“. Sirasi und Alviss schauten sich grübelnd an und berieten sich kurz darauf mit ihren Mitstreitern. Nach einiger Zeit (und eventuell einer erleuchtenden Eingabe durch den DM) kamen die Helden auf die Lösung. Die Runen, die sie gefunden hatten, bilden das Wort, dessen Runenabfolge man auf den Feldern nacheinander betreten musste, um wahrscheinlich heil an das andere Ende des Raumes zu gelangen. Aber welches Wort könnte dies sein? Arinar und Kyrol begannen bereits mehrere Anagramme aus den entdeckten Buchstaben zu bilden, bis sie schließlich auf das Wort „JOTUNAR“ kamen, was übersetzt soviel bedeutete wie „Frostriesen“(?). Überzeugt von der Lösung begaben sich Sirasi und Alviss erneut auf die Startfelder und Alviss stieg auf das Feld mit der Rune „J“. Erst tat sich nichts, doch dann erschienen weitere Runen auf der darauffolgenden Felderreihe. Sirasi versuchte das Rätsel zu überlisten und nutzen einen Flugzauber, um über die Felder hinwegzugleiten. Leider ohne erfolg, denn eine unsichtbare magische Barriere warf sie gewaltsam zurück an den Anfang des Raumes. Davon etwas eingeschüchtert setzte Alviss den nächsten Schritt auf das Feld mit der Rune „O“. Nichts passierte, außer das Erscheinen weiterer Runen in der Reihe vor ihm. Die Helden scheinen tatsächlich das Rätsel des Fejelljarl gelöst zu haben und erreicht binnen weniger Minuten alle samt das Portal zum innersten Heiligtum dieses Höhlenkomplexes. Als sich die Helden dem Portal näherten begann sich die zwei schweren Steinplatten, aus denen es bestand, langsam und schwerfällig auf die Seite zu schieben und gaben eine kreisrunde Halle mit einem Kuppeldach preis, dessen Decke in weiter Ferne schien. Fackeln an den Wänden tauchten den Raum in ein rötliches Licht und im schwachen Lichtschein war eine gigantische Statue der Gottheit Kostchtchie, die beinahe Lebensecht wirkte mit seinem dunklen rotglühenden Augen und seinem gewaltigen Hammer in der Hand, bereit unwürdige Eindringlinge zu zerschmettern. Bei diesem Anblick ging den meisten Abenteurern bereits ein Schauer über den Rücken, so auch einigen der Helden. Folglich war die Begeisterung über das Erreichung des Ziels nicht überbordend. Kurz abwartend, ob sich etwaige Gefahren auftun, entschieden sich Aline, Alviss und Ulgan die Halle vorsichtig zu betreten. Gleich beim Passieren des Portals spürten sie, dass die dämonische Austrahlung der Statue auf sie einprasselte und sie mit all ihrem Willen dagegen ankämpfen mussten nicht Reisaus zu nehmen. Alle drei konnten sich dem Drang wiedersetzen. Alviss tastete die Umgebung nervös mit seinen Augen ab, konnte allerdings keinerlei Fallen ausfindig machen. Was er jedoch immer deutlicher erkennen konnten waren zwei große Golems, die links und rechts neben einem Podest, vor  Kostchtchies Statue positioniert waren und die drei Abenteurer regungslos anstarrten. Auf dem Podest kniete ein Frostriese, gestützt auf eine mächtige zweischneidige Axt, die mit Runen verziert war und eine magische Ausstrahlung hatte, die ausreichte um Zauberkundige mit einem Blick für Magie erblinden zu lassen. Das musste das gesuchte heilige Artefakt der Frostriesen sein und zwar in den skelettierten Händen des legendären Frostriesenanführers. Über 3000 Jahre sind vergangen, seitdem jemand das Artefakt gesehen hatte und es der Frostriesenkönig mit letzter Kraft hierhergebracht hatte. Das Artefakt pulsierte voller bösartiger Energie, war es doch eine Gabe der Dämonengottheit Kostchtchie. Wer es berührte dürfte wahrscheinlich auch übermenschliche Kräfte erlangen, allerdings konnte er auch vom Bösen in Besitz genommen werden. Der Gedanke lag nahe als erstes Ulgan versuchen zu lassen das Artefakt an sich zu nehmen, nur um etwaige Fallstricke vorab auszutesten. Dies lies sich Ulgan von Kette nicht zweimal sagen und war bereits auf das Podest gestiegen. Er legte seine Hände an den Schaft der Axt und versuchte sie aus dem Griff der Skeletthände zu befreien. Zu Ulgans Überraschung tat sich überhaupt nichts und er begann kräftiger daran zu ziehen. Die knochigen Arme des Frostriesen bewegten sich nun wenige Millimeter, aber der eiserne Griff der Hände lies nicht nach. Ulgans Kopf begann inzwischen bereits rot anzulaufen, aber nach wenigen Minute gab er keuchend auf und wich etwas peinlich berührt über sein versagen von dem Frostriesenskelett zurück. Alviss schien nicht entgangen zu sein, dass die Golems das geschehen scheinbar genau verfolgt zu haben und hatten ihre Hände einsatzbereit auf ihre Waffen, zwei recht große Kriegshämmer, gelegt. Aline beobachtete das Geschehen genau, blickte kurz ihr heiliges Schwert an und steckte es zurück in ihre Rückengehänge. Sie konnte die böse Aura des Artefakts spüren und vernahm auch seltsame Signale ihres Schwertes wahr, dass scheinbar ebenfalls von der dunklen Aura in diesem Raum beeinflusst wurde. Dennoch näherte sie sich dem knienden Frostriesen und legte fest entschlossen ihre kräftigen Hände auf die Axt, um sie dem Frostriesen nach über 3 Millennia der Wache endlich zu entreißen. Aline erging es Anfangs ähnlich wie Ulgan. Der Griff des Skeletts schien sich nicht zu lösen und es schien aussichtslos. Doch Aline lies nicht nach und spannte ihre enormen Muskeln nur noch mehr an. Sie schaffte es die Axt weiter an sich zu reißen, wobei die die Arme des Frostriesen etwas nachgaben. In dem Moment schien sich sich der Frostriesenkönig im Skelett vor Aline zu manifestieren und sich vehement gegen Alines Versuch ihm die Axt zu entreißen zu wehren. Die Umgebung um die Barbarin und ihren Kontrahenten schien zu verschwimmen und alles wurde in schattenhafte dunkle Rottöne getaucht. Eine mächtige bösartige Präsenz begann Aline zur durchströmen, Anfangs nur an den Armen, dann im gesamten Körper. Eine dunkle stimme manifestierte sich in ihrem Kopf, ein grauenhaft verzerrtes gebrabbel, dass sie nicht verstehen konnte. Gleichzeitig verspürte sie die schwindende Präsenz ihres Schwertes, dessen Stimme in ihrem Kopf immer leiser wurde. Es schien als würde der Kampf gegen den eisernen Griff des Frostriesen Jahre dauern und das hin und her zwischen dem mächtigen Schwert Alines und der überwältigenden Präsenz des Artefakts, die immer stärker zu werden schien. Die gesamte Heldengruppe und Ulgan beobachteten das Geschehen mit großer Spannung und sahen wie nach wenigen Minuten Aline als Siegerin aus dieser Finalen Prüfung hervorging. Nachdem sich der Griff des Skeletts löste wich sie drei Schritte zurück und hielt überrascht die gewaltige Axt in der Hand, die sich sofort an ihre Körpergröße anpasste. Jubelnd streckte sie das Artefakt in die Höhe und bewunderte die Runeninschriften auf ihr. Alle Helden jubelten mit ihr über diesen hart erkämpften Erfolg und waren losgelöst voller Freude diesen unheimlichen Ort endlich wieder verlassen zu können, um ihre eigentliche Mission fortzusetzen. Aline wandte sich voller Stolz den Helden zu und die Helden musterten sie aufmerksam. Die Barbarin schien großen Gefallen an der Axt zu finden und schwang sie mehrmals prüfend durch die Luft, sodass ein hoher und irgendwie bedrohlicher Pfeifton entstand. Die Begeisterung kam den Helden nicht wirklich übertrieben vor, ist dieses Artefakt doch ein absolutes Meisterstück an Schmiedekunst und stellt alle Waffen, die die Helden in ihren Besitz hatten in den Schatten, selbst Alines mehrfach verbessertes und verschmolzenes Schwert.

Rasch kehrten die Helden zu den geborgenen Schätzen aus dem Truheraum zurück und füllten ihre Taschen und Rucksäcke damit. Danach ging es geradewegs zurück in die Eingangshalle des Fejelljarl, wo nach wie vor die Geister der ehemaligen Frostriesenhäutplinge saßen. Erneut waren die Abenteurer äußerst vorsichtig beim Betreten der Halle, denn die Gefahr eines unterwarteten Wendigoangriffs bestand nach wie vor. Wenige Schritte nach dem erklimmen der Treppen aus dem Fejelljarl vernahm Alviss bereits eine klagende Stimme aus der Vorhalle, wo sich die magischen Bäume der Nymphe befanden. Es dürfte sich dabei um einen etwas Humanoides, oder gar einen Menschen handeln, der scheinbar nach Hilfe rief. Die Helden hielten regungslos inne und lauschten dem Klagen. Plötzlich rief es die Heldengruppe sogar mit ihrem Namen, was alle besonders misstrauisch machte. Beinahe in Gleichton sagten die Helden zueinander: „Das klingt nach einer Falle!“ Allen war mehr oder weniger bekannt, dass der Wendigo den Willen von Personen mit Leichtigkeit brechen konnten und sie dazu zwingen konnte, seinem Willen bedingungslos zu gehorchen. Im nächsten Moment schlurfte schwer verwundet und mit einem abgerissenen Arm ein Krieger der Roten Magier herein und näherte sich, hilfesuchen mit seinem heilen Arm ausgestreckt, den Helden. Als die Hälfte der Gruppe schon ihre Waffen zücken wollte um dem roten Abschaum den Gar auszumachen, ermahnte sie Sirasi umgehend zur Priesterin von Auril per Teleport zurückzukehren. Soll der Wendigo hier im nirgendwo doch versauern und ihnen hinterherreisen, wenn er möchte. Geschwächt und ausgezehrt sollte die Helden den Kampf gegen das Ungeheuer jedoch nicht wagen. Also wurde mittels raschen Gesten und magischen Worten von Arinar und Sirasi die Rückreise zum Zapfen von Auril angetreten und der entscheidende Kampf gegen den Wendigo vertagt.

No comments:

Post a Comment