Düster und eisigkalt tritt den Helden das Fjelljarl entgegen. Allerdings war von einer heldenhaften Prüfung für zukünftige Herrscher der Frostriesen nichts anderes zu erwarten. Die Helden waren noch nicht allzu weit in die frostigen Höhlen eingedrungen, mussten jedoch bereits einiges von ihren Kräfte einbüßen. Die ersten drei Räume der Prüfung hatten bereits einige Fallen und Hindernisse parat, die es zu überwinden galt. Darüber was das Ziel dieser Prüfung sein sollen, waren sich die tapferen Helden sehr wohl bewusst. Wie sie genau zu dem sagenumwobenen Frostriesenartefakt gelangen sollten allerdings nicht so recht. Die Höhle in der sie sich befanden wirkte wie eine natürlich entstandene Tropfsteinhöhle, die leicht angefroren ist. Der Zugang sowie der Gang zu ihrer linken und der Gang nach Vorne, der tiefer in den Berg führt dürften jedoch grob nachbearbeitet worden sein. In jedem Fall ließen die Durchgänge ausreichend Platz das ohne Probleme zwei der Helden nebeneinander gehen konnten. Schließlich ist es ja auch eine Prüfung für Frostriesen. Die Wesen in diese Höhlen bewohnten behelligten die Helden nicht weiter und versteckten sich im Halbschatten. Und nachdem die Abenteurer nach dem Lösen der ersten Rätsel die Runen „N“ und "J" präsentiert bekommen hatten, konnte man bereits erahnen was im weiteren Höhlenkomplex warten dürfte… Viele gefährliche Rätsel, die zu einem Buchstabenrätsel führen, dass eine geheime und enorm gut geschützte Tür im hintersten Winkel des Labyrinths öffnet, wo sich das Artefakt befindet, vermutlich von unwahrscheinlich starken Wachen beschützt. Die Kirsche auf dem Topping wäre, wenn der Artefakt auch noch verflucht sein sollte, dachten einzelne Helden. Das waren allerdings Probleme von morgen, denn die Helden sehnte sich nach einem erholsamen Nachtlager in Mitten der tiefen und eisigen Dunkelheit dieser Höhlen und so kehrten sie zu Treppenabgang im Vorraum zurück, um sich auszuruhen. Trotz des mehr als unguten Gefühls verging die Nacht ohne gröbere Zwischenfälle. Die geisterhaften Frostriesenjarls aus der Eingangshalle über ihnen scheinen sich mit dem Gedanken abgefunden zu haben, dass Nicht-Frostriesen die Prüfung angetreten haben, seitdem die Helden sich knapp im Kampf gegen sie durchgesetzt hatten. Was den meisten mehr Sorgen bereitet, war der hinterhältige Wendigo, der ihre Fährte seit einigen Tagen aufgenommen haben dürfte und ihnen allem Anschein nach auch im tiefsten Wintersturm bis vor den Eingang dieser Höhle gefolgt war.
Am nächsten Morgen
beschlossen die Helden das Labyrinth zügig in Angriff zu nehmen und die
Zauberwirker unter ihnen bereiteten entsprechende Zauber vor. Bevor sie
allerdings tiefer in die Höhlen vordrangen erinnerte sich Alviss an die seltsam
gefärbten Bäume in der Vorhalle zu den geisterhaften Jarls und die Nymphe die
darin lebte. Da sie davon berichtete, dass die Jarls, die sich der
Herausforderung stellen wollten, diese Früchte vorher genossen hatten, um
dadurch besondere Fähigkeiten von Tiamats zu erlangen. Auf diese Weise gestärkt
konnte man seine Überlebenschancen zumindest um ein paar Prozent erhöhen, wenn
auch nicht wesentlich. Denn in mehreren Arealen der Höhlen herrschten Zonen in
denen man nicht auf das Netz der Magie, das alles umspannt, zugreifen konnte. Folglich
war es zumindest einen Versuch wert sich durch die Früchte etwas an besonderen
Fähigkeiten anzueignen, auch wenn sie einem von einer bösen Gottheit verliehen
werden. Alle blickten Alviss ein wenig skeptisch an, denn die Früchte könnten ebenso
gut auch giftig, verflucht oder mit wer weiß was für schrecklichen Zaubern
belegt sein. Die Lage der Helden und die Liste der Dinge, der sie sich
eigentlich widmen mussten, wie einen entscheidenden Stellvertreter-Krieg
zwischen Roten Magiern und Rashemi-Barbaren verhindern, in den Neun Höllen nach
einem bestimmten Buch suchen, ohne dabei ihre Seelen zu verlieren oder
überhaupt ein weltenverschlingendes Inferno von Dämonen und Teufeln auf der
materiellen Ebenen abzuwenden, wurde immer länger und dringlicher, also
erklommen alle die Treppe in Richtung Geister-Jarl-Ratssaal. Noch bevor sie
oben ankamen, kamen bedenken von Arinar und Sirasi. Was, wenn der Wendigo
bereits auf sie warten würde und sie nun gar nicht auf ihr vorbereitet sind?
Wenn es der Wendigo schaffen würde die etwas willensschwache Aline in die
Flucht zu schlagen und sie würde selbst als Wendigo wiederkehren? Arkami
blickten etwas gelangweilt den Treppenabgang nach oben und fragte sich nur, ob
wohl ein halbes Dutzend Geister-Jarls dem fliegenden Schrecken mit Hirschgeweih
den gar ausmachen könnten, oder ob sie zumindest gewillt wären den Helden im
Kampf gegen ihn unterstützen würden. Alle waren sich einig es möglichst mit
einer Vermeidungstaktik zu versuchen, also bereitete Sirasi ihr Hexenauge vor,
um den Ratssaal und die Vorhalle zu erkunden. Als da Auge langsam nach oben
schwebte, war kein Ton zu hören und niemand zu sehen, nicht einmal die
Frostriesengeister. Da das Auge den Ratssaal sehr gründlich erkundete, kam es
gerade noch bis zu den paar Stufen, die vom Saal in die Vorhalle führten und
löste sich auf. Die Luft schien jedenfalls rein zu sein und so sprachen Arinar
und Alviss noch ein paar Erkundungszauber und betraten den Saal. plötzlich
manifestierten sich die Geister-Jarls wieder, allerdings saßen sie nur stumm
auf ihren steinernen Thronen und beachteten die Helden nicht weiter. Nach etwa
10 Minuten Suche waren sich alle einig, dass hier niemand lauerte, auch kein
unsichtbares Wesen. Vorsichtig und heldenhaft fluchtbereit näherte man sich der
Vorhalle. Alles blieb ruhig und noch bevor die Helden den Raum mit den
magischen Obstbäumen betraten, wurden weitere sinnesschärfende Zauber von
Alviss gesprochen, sodass er sogar eine Grille durch den noch immer wütenden
Schneesturm hätte hören können, die hunderte Kilometer westlich von hier neben
den gesprengten und verfaulenden Überresten an einer felsigen Klippe ein
bewegendes Requiem für die ehemalige verfluchten Hütte zirpt. Doch auch in
diesem Fall war keine Spur von dem gefürchteten Unwesen zu bemerken. Lediglich
der Sturm dürfte ein wenig nachgelassen haben und auf natürliche Weise um den
Höhleneingang herumzuwehen. Auch von der Nymphe war keine Spur weit und breit,
also pflückte sich nach reiflicher Überlegung jeder der Heldinnen und Helden
eine Frucht, die an wenigsten giftig aussah und schlang sie rasch hinunter. Bald
darauf überkam alle ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und die Innereien
verkrampften sich plötzlich. Es schien bereits so, als ob die in allen Faul-
und Schimmelfarben leuchtenden Früchte doch giftig für Nicht-Frostriesen
seinen, als die Krämpfe allmählich wichen und sich ein Gefühl von
übernatürlicher und etwas bösartiger Kraft in jedem ausbreitete. Jeder spürte,
dass ihnen die Kraft Kostchtchies hold sein würde, zumindest für die kommenden
Stunden. Gestärkt und ohne Wendigo-Überraschung eilten die Helden zurück in die
eisigen Höhlen, um die Prüfung fortzusetzen.
Als nächste Prüfung
wartete ein scheinbar mehrere hundert Meter langer und im Durchmesser etwa fünf
Meter dicker Baum, der über eine dunkle Schlucht führte. Der Boden war kaum zu
sehen, jedoch konnte der eine oder andere Held spitze Zacken wahrnehmen zu können,
die ihnen von unten entgegenschauten. Die Aufgabe schien recht klar zu sein: In
einem Stück den etwas angeeisten Baumstamm zu überqueren und nicht
abzurutschen, um daraufhin von spitzen Felsen aufgespießt zu werden. Auch hier
erkannten die Abenteurer mit hoher Sinnesschärfe, dass es nicht ganz so einfach
wird Denn in der Decke eingelassen befinden sich beinahe unsichtbare aber
gewaltige Schlögel, die durch einen gewissen Mechanismus ausgelöst werden und
mit voller Wucht gegen de Baumstamm donnern oder der Länge nach darüber
hinwegfegen. Die Vibrationen wären wahrscheinlich so stark, dass alle darauf
stehenden Personen das Gleichgewicht verlieren und in die Tiefe stürzen. Das
Wegfegen würde anders von statten gehen, aber mit demselben Ergebnis. Der Plan
ist, dass Alviss mit einem Flugzauber versehen zu den Schlögeln fliegt und sie
nacheinander entschärft. Da sie bei dem Versuch dennoch ausgelöst werden
könnten, machten sich die übrigen Helden, jeder mit einer individuellen Taktik
bereit den Schlag auf den Stamm zu überstehen. Alviss näherte sich dem ersten
Schlögel bis auf einige Meter als scheinbar seine Nähe ausreichte, um die Falle
auszulösen. Er hörte noch ein leises Klicken, bevor sie der massive Schlögel
aus seiner Einbuchtung löste und in Richtung Baumstamm raste. Die Helden auf
dem Stamm waren indes bereit für den Aufschlag. Aline vertraute fast zur Gänze
auf ihre Stärke und wurde zusätzlich durch ein Seil, dass das Luftelementar im
Flug um den Stamm wickelte, gehalten. Ulgan von Kette stellte sich dem Aufprall
mit seinen schieren Sturheit. Sirasi und Arinar schauten sich das Spektakel in
Sicherheit vom Anfang des Baumstammes an. Und Arkami hatte eine geniale Idee
die auf einem physikalischen Prinzip zu beruhen schien, den sie in irgendwann
irgendwo in ihrer Ausbildung einmal aufgeschnappt zu haben glaubt. Dann krachte
der Schlögel mit einem dröhnendem Geräusch und mit voller Wucht auf dem Baum,
sodass alle Helden von einer Schockwelle durchfahren werden. Aline verlor zwar
etwas das Gleichgewicht, konnte sich aber durch das Seil gerade noch vor einem
Absturz retten, Ulgan blieb durch seine gestählten Muskeln ebenso standhaft.
Sirasi und Arinar bekammen nur eine leichte Druckwelle am Ende des Stammes mit.
Arkami hingegen passte das Timing für den Absprung gut ab, landete doch viel zu
früh wieder auf dem Stamm, der sich immer noch in starker Schwingung befand.
Prompt rutsche sie schreiend von der eisigen Rinde ab und schlitterte den Stamm
seitwärts hinunter. Jede Rettung war zu spät und sie fiel ungebremst in die
Dunkelheit und krachte ungebremst in die steinernen Spitzen. Alle blickten
schockiert nach Arkami und riefen ihr hinterher. Alle lauschten gespannt und
das Luftelementar machte sich auf Befehl von Arinar sofort auf die Suche nach dem
Unfallopfer. Noch bevor das Elementar Arkami fand röchelte sie in Richtung
Mitstreiter, dass sie überlebt hat und sie die meisten Zacken verfehlt hat. Nur
ein kleinerer hat sich ernsthaft durch ihren Oberschenkel gebohrt, aber dass
kann sie schließlich selber behandeln. Als Arinar dem Luftelementar bei der
Bergung des Orakels zu sieht kommt ihr plötzlich ein Geistesblitz… das
Elementar könnte doch alle Helden nacheinander auf die andere Seite fliegen.
Diesen Gedanken scheint der Zauberkundige halblaut ausgesprochen zu haben, denn
Sirasi sah ihn ernst an und schlug sich augeverdrehend die flache Hand auf die
Stirn. Zwischenstand, Zauberkundige mit Spezialisierung in Beschwörungen – 1,
Arkamis Wissen in grundlegenden Prinzipien der Physik – 0. Während sich die
Helden bereit machen mittels Luftelementar über die breite Schlucht
transportiert zu werden, erkennt Alviss den Auslösemechanismus der Schlögel. Es
handelt sich dabei um magische Augen, die sich an der Decke befinden und die
Schlögel auslösen sobald sie erkennen, dass sich jemand auf dem Baumstamm und
in Reichweite der Falle befindet. Alviss entschließt sich auch diese
Mechanismen und die weiteren Fallen zu entschärfen, um zumindest den Fluchtweg
frei zu halten, sollte etwas gravierendes schief gehen. Danach sammeln sich
alle auf der anderen Seite des Stammes und setzen gemeinsam die Prüfung fort.
Die Abenteurer gingen
vorsichtig durch einen in Stein gehauenen Gang, allen voran Kyrol und Alviss
als geschulte Fallensucher, der sich nach einigen Metern zu einer größeren
Halle öffnete. Zu erkennen war ein nur durch Lichtzauber der Helden schwach
erleuchteter Raum auf dessen Boden einige Felsen herausstanden und von dem
scheinbar mehrere Höhlen wegführten. Nachdem kein Laut zu hören und kein
Schatten vorbeihuschen zu sehen war, gingen Alviss und Kyrol die Wand zu ihrer
Linken entlang und tasteten sich so durch den Raum. Nach Kurzem erblickte
Alviss im Lichtschimmer zwei Skelette die Mittig in Raum lagen. Aus der
Entfernung war es schwer zu erkennen, aber es dürfte sich um die Überreste zwei
humanoiden Echsen oder Reptilienhandeln die noch Waffen, ein Scimitar und einen
Speer, zum Zeitpunkt ihres Todes in den Händen hielten. Alle waren sich rasch
einig, dass hier etwas wie immer nicht mit rechten Dingen zu geht und hielten
kurz Rat. Kurz darauf entschied man sich kampfbereit den Skeletten zu nähern.
Noch bevor man die Leichen besser in Augenschein nehmen konnte, machte sich ein
noch lebender Echsenmensch bemerkbar, der mit gezückter Waffe hinter einem
Felsvorsprung hervorlugte. Aline riet dem etwas ängstlich wirkenden Echsenwesen
die Waffe zurückzustecken, oder sie wird ihn persönlich entwaffnen. Mit etwas
mehr Diplomatie versucht es Kyrol und nach Kurzem gegenseitig verbal abtasten
kann man sich zumindest darauf einigen, dass man keine unmittelbare Gefahr
füreinander darstellt. Der Echsenmensch erklärt ihnen, dass er und seine
Kumpanen hier auf der Jagd nach Schätzen waren, als sie einer nach dem anderen
plötzlich von einem Wahn befallen wurden und sich gegeneinander aufhetzten. Der
Rückweg war für ihn allein unpassierbar und so harrte er hier aus. Er will nur
noch raus hier und nachdem ihm die Helden versichern, dass der Weg nach draußen
ungehindert passiert werden kann (den eventuell vor der Höhle lauernden Wendigo
erwähnten sie nicht ausdrücklich) machte er sich rasch und ohne weitere Worte
zu verlieren davon. Was blieb war die Stille und die bedrohliche Dunkelheit der
drei neu entdeckten Gänge, die im Osten, Süden und Westen von der Höhle
fortführen. Bei der gründlichen Untersuchung des Raumes konnte an einer Wand eine
Rune im alten Riesen identifiziert werden, die den Buchstaben „R“ bedeutete.
Ein weiterer Hinweis auf das wahrscheinlich finale Rätsel. Nach der
Begutachtung der bei den Echsenskeletten gefundenen Waffen entschied man sich
den Weg nach Westen einzuschlagen, im Wissen, dass die Heldengruppe ohnehin
jede Abzweigung untersuchen müssen wird, um das Artefakt in die Hände zu
bekommen. Vor allem Arkami schien irgendwie besonders interessiert an dem
mächtigen Artefakt zu sein und schien ab und zu gedankenverloren über eine
Vision nachzugrübeln und etwas unverständliches in einer anderen Sprache zu
brabbeln, dass wie eine Mischung aus „Globus“ und „Homunkulus“ klang. Seltsam
war nur, dass sie daraufhin hämisch grinsend in die Leere blickte, bevor sie
scheinbar wieder zur Besinnung kam.
Vorsichtig wagte sich
die Gruppe in den nächsten größeren Raum. Ein auffällig großer eingestürzter
Boden, der ein dunkles Loch freigab, wurde vorerst nur zur Kenntnis genommen.
Auf einer leicht stufig erhobenen Ebene konnten die Helden einen in den
Steinboden eingeritzten rechteckigen Raster erkennen, der aus 4 mal 4, also 16
Feldern bestand. An zwei Seiten waren aus weißlich-gelben Wachs brennende
Kerzen aufgestellt, die im Zusammenhang mit den jeweiligen Reihen der Felder
stehen durften. Nicht weit von diesem spielbrettartigen Aufbau lagen neun
massive Schädel auf einem Stapfel, die scheinbar von Frostriesen stammen
durften. Nach Fallen suchend näherten sich Kyrol und Alviss und erkundeten das
Rätsel dieses Raumes. Da keine unangenehme Überraschung auffinbar war
erkundeten allen Helden den Aufbau des Rätsels und in diesem Moment ging ein
Hauch durch den Raum der die Lösung des Rätsel preis gab, allerdings in
kryptischen Worten (Bitte die Verse einfügen Stefan). Selbst die klügsten Köpfe
unter den Helden grübelten lange vor sich hin und versuchten sich an
Rechenspielen mit der Anzahl der Kerzen und der Schädel, allerdings führte es
nicht zum Erfolg. Nach längerem hin und her war es schließlich eine Eingebung
von Sirasi und Arkami, die anfingen konzentriert Schädel auf den Feldern zu
verteilen. Anscheinend stand die Anzahl der Kerzen für die Anzahl an Schädel,
die in einer Reihe platziert werden müssen. Nach nur wenigen Minuten lagen die
Riesenschädel an der richtigen Stelle und es erschien die Rune für den
Buchstaben X. Sofort notiert zu den bisherigen Buchstaben hinzugefügt.
Nun wandte man sich
dem Loch im Boden zu, wobei sich zuerst Alviss vorsicht mit einem Seil
hinabschwang und durch seine magische Dunkelsicht nicht bis am Ende des
verborgenen Tunnels sehen konnte. Nach kurzer Diskussion wer sich diesmal als
erstes Vorwagen sollte, meldet sich Ulgan lauthals zu Wort und preschte in die
Dunkelheit vor. Die Helden lauschten den flotten und leiser werdenden Schritten
Ulgans in den Tunnel. Nach nur etwas mehr als einer Minute hörten sie plötzlich
lautes verzerrtes Geheul und einen lauten Schrei Ulgan’s und kurz darauf noch
raschere Schritte wieder in ihre Richtung kommen. Außer Atem und ziemlich blass
kam Ulgan wieder bei den Helden angehechelt. Etwa zittrig keuchte er etwas von
verfluchten Truhen und Frostriesengeistern, die herumspukten. Als das Geheul
verstummte beschlossen die Helden sich die Situation näher anzusehen und
wiederum gingen Alviss und Kyrol voran, um Fallen zu entschärfen, die jedoch
nicht im Tunnel auffindbar waren, da sie Ulgan sonst bereits ausgelöst hätte. Die
Helden betraten einen großen Raum, in dem sieben Kisten großzügig in zwei
Reihen aufgestellt waren. Sie dürften entweder aus Rotbuchen- oder Nussholz zu
bestehen und waren mit einem dreistelligen Zahlenschloss versehen. Die
Magiebegabten der Gruppe erkannten sofort, dass die Truhen magisch gesichert
waren und nur die richtige Zahlenkombination ein folgenloses Öffnen der Truhen
ermöglichten. Ulgan trat an eine Kiste heran und meinte, dass er sich an dieser
mit brachialer Gewalt versucht hatte, allerdings ohne Erfolg und mit
geisterhaften Nachspiel. Arinar grübelte kurz und zog darauf einen Notizzettel
hervor, auf dem er sich dreistellige Zahlenkombinationen notiert hatte, die er
in einer Kammer zu Beginn der Frostriesenprüfung entdeckte. Und wieder begann
es in den Köpfen der Helden zu rattern und eine Weile kombinierten alle vor
sich hin und wägten Kosten und Nutzen eines „Trial-and-Error“-Ansatzes ab. Nach
einer Weile hatte Alviss genug von den Diskussionen und kündigte einen ersten
bzw. zweiten Versuch, wenn man Ulgan’s Voruntersuchung mitzählt, an. Schnell
ging die übrige Gruppe zurück in den Tunnel und warteten ab was passiert. Als
Alviss eine Kombination einstellte und an dem Schloss zog hörte er bereits das
Aufkommen von Geheule und Getöse. Dank seines feinen Gehörs und seiner flinken
Halbelfenbeine gelang ihm die Flucht zu seinen Mitstreitern bevor sich der Raum
mit Geistern füllte. Gespannt schauten die Helden dem wirren Treiben zu und
warteten bis es abebbte, bevor sie erneut über die Kombinationen grübelten.
Nach einigem hin und her und ein zwei weiteren erfolgslosen Versuchen voller
geisterhaftem Getöse, schafften es die Helden schließlich den
Zahlenkombinationen auf den Grund zu gehen. Die Zahlen schienen mit der
Position der Kisten in den zwei Reihen und mit der Holzart, aus der sie
gezimmert waren in Zusammenhang zu stehen. Die Geduld mit den Zahlenspielereien
schien sich ausgezahlt zu haben, denn es befanden sich einige Tausend
Goldmünzen, mehrere hundert Platinmünzen und einiges an wertvollem Schmuck
darin, sowie ein schweres Dunkelholzschild und eine enorm große und schillernde
Prunkrüstung.
Schwerstens beladen
kletterten die Abenteurer mit Ulgan wieder aus dem eingestürzten Loch in den
größeren Raum mit dem Schädelrätsel. Da die geborgenen Schätze zu schwer waren,
um sie durch das halbe Fejelljarl zu tragen, bunkerten sie die Gegenstände erst
einmal in diesem Raum und machten sich auf in den nächsten Gang. Erneut geführt
von Alviss und Kyrol gingen die Abenteurer einen längeren Gang entlang, der
überraschend wenig Fallen und Aufregung bot. Erst nach einer lang gezogenen
Rechtskurve erspähten sie ein etwa drei Meter großes Loch, dass sich von schräg
unter dem Gang auftat. Nach genauerer Inspektion der Geologen und
Höhlenforscher unter den Helden, war klar, dass dieser Tunnel nicht auf
natürlich weiße entstanden war. Der Tunnelwandung hatte eine leicht gewellte
Form und das Material, durch dass er gegraben wurde, war hartes, aber
natürliches Felsgestein im Gegensatz zu dem tiefschwarzen und beinahe
Lichtabsorbierenden Gestein, aus dem die Höhlenwand des Ganges bestanden, durch
den sie gerade gegangen waren. Die Magiewirker spürten, dass ihre Fähigkeiten
nahe an dem Loch an Kraft gewannen, wenn auch nur in geringem Ausmaß. Es dürfte
wohl an dem Gestein in diesem Höhlenkomplex liegen, der auf übernatürliche
Weise magische Fähigkeiten unterdrückt. Da die fachkundige Meinung über den
Verursacher entweder Richtung älterer Remorhaz oder Richtung Drache, wenn nicht
sogar Gestein-desintegrierende Beholder ging, verwarfen die Helden die Idee
sich in den Tunnel zu wagen und folgten dem Gott Tiamat gewollten Weg der
Höhle. Nach kurzer Zeit gelangten sie in einen schlecht ausgeleuchteten Raum
mit einer leicht bläulich schimmernden Kugel auf einem Podest in der Mitte des
Raumes. Zahlreiche Stalagmiten und Stalagtiten ragten in den Raum hinein und
warfen bizarre Schatten an die Wände. Nun war erneut Kyrol an der Reihe nach
Fallen zu suchen und wagte sich vorsichtig und prüfenden Blickes in Richtung
der leuchtenden Kugel vor. Glücklicherweise schienen keine Fallen auf die
Helden zu warten, doch als er in die unmittelbare nähe der Kugel kam,
manifestierte sich ein muskulöser Schatten an der Wand, der etwas zu
gestikulieren Schien. Scheinbar dürfte der Schatten, seiner kräftigen Statur
und Größe nach, ein Frostriesenbarbar sein, der auf der Suche nach seiner
verlorenen Axt ist. Sobald allen bewusst war, wonach gesucht werden sollte,
schwärmten alle Helden aus und machten sich auf die Suche. Jedoch gestaltete
sich dies nicht ganz so einfach, den die Axt schien ebenso schattenhaft wie ihr
Besitzer. Erst nach etwa einer halben Stunde suche wurde schließlich Alviss auf
eine fast unsichtbare Axt in einem dunklen Spalt zwischen zwei Stalagmiten
aufmerksam, die er dem Schattenfrostriesen überreichte. Dieser öffnete in
seiner Dankbarkeit einen Geheimgang in einen scheinbar leeren Raum. Doch auch
hier konnte bei genauerem Hinsehen ein weiterer Buchstabe der Prüfung entdeckt
werden, wobei es sich dabei um ein „T“ handelte.
Voll Tatendrang und
dem Ziel bereits relativ nahe eilte die Gruppe zurück in den Raum, wo sie die
Schätze aus den Truhen zwischengelagert hatten, und folgten dem dritten Gang,
der von ihm wegführte. Dieser drehte sich wie eine Spirale in die Tiefe und
erst nach etwa fünf ganzen Windungen kam ein länglicher Raum zum Vorschein. Zum
entsetzen der Helden sahen bereits aus einiger Entfernung steinerne Figuren von
mehreren Gestalten. Arinar und Sirasi spürten durch ihre magisch geschulten
Augen sofort, dass es sich dabei um humanoide Kreaturen handelt, unter anderem
einen Barbaren, einen Echsenmenschen und mehrere Frostriesen. In nicht allzu
großer Entfernung dahinter lag ein lang gestrecktes Skelett eines Basilisken,
dessen Todeszeitpunkt, nach rascher Untersuchung des Gruppenveterinärmediziners
Arkami, auf vor mehreren hundert Jahren geschätzt wurde. Die Gefahr schien also
gebannt und nach wenigen Minuten der Erkundung wurde auch hier eine Rune mit
der Bedeutung „U“ entdeckt und notiert.
Nach diesem
glücklicherweise harmlosen Raum nahmen sich die Helden den nächsten Gang in der
größeren Halle mit den erschlagenen Echsenmenschen vor, den sie noch nicht
erkundet hatten. Dieses Mal führte Alviss die Gruppe an und konnte in dem
schmalen und nur wenige Meter weit reichenden Gang kein Fallen entdecken.
Plötzlich fanden sich die Helden vor einem mindestens 100 Fuss langem Becken
vor sich, in dem sich Wasser befand, reglos und scheinbar spiegelglatt. Nach
kurzer Beobachtungszeit und einer Diskussion, wie man das Wasser überqueren
könnte, ohne durchschwimmen zu müssen, da die dunkle Farbe des Wassers nicht
besonders vertrauenswürdig erschien, konnten die Aufmerksamsten der Helden
schattenhafte Schemen im Wasser erkennen, die sich in einigen Metern Tiefe im
Wasser tummelten und nur darauf warteten einen unliebsamen Badegast in die
Tiefe zu ziehen oder gleich im Ganzen zu verschlucken. Die scheinbar einzige
Möglichkeit das Becken zu überqueren waren glatte Wände oder Eisenstangen an
der Decke, mit denen man sich von einer zur nächsten schwingen kann. Arinar
räusperte sich und deutete auf sein Luftelementar. Ulgan machte große Augen und
schwafelte grinsend etwas von Arinars großartiger Idee das Luftelementar gegen
die Ungetüme in der Tiefe des Beckens kämpfen zu lassen, wobei es Ulgan selbstverständlich
unterstützen wolle. Arinar klatsche sich mit einem klagenden Seufzer die Hand
ins Gesicht und stieg auf das Elementar, ebenso wie Aline und Alviss, worauf
sie gemütlich und ohne jeglichen halsbrecherischen Aufwand auf die andere Seite
des Beckens flogen. Dort angekommen folgten sie einem kurzen Gang in einen
runden Raum, der eine weitere Rune „O“ preisgab. Ohne Umschweife flogen sie
mittels elementarer Hilfe zu ihren Gefährten zurück und begaben sich zurück in
größere Halle. Nun stand ihnen nur noch ein Gang offen, abgesehen von dem
Remorhaz eingefrästen Gang ins Nichts. Folglich musste dieser zum Ziel der
Prüfung, dem heiligen Artefakt der Frostriesen führen.
Gesagt, getan, fanden
sich die Abenteurer vor einem Schachbrettartigen Feld wieder, dass von einer
Seite des Raumes zur anderen Seite reichte und die Helden von einem mächtigen
Portal trennte. Auf den Feldern war nichts zu erkennen, aber offensichtlich
handelte es sich um das finale Rätsel, für dessen Lösung wahrscheinlich die
Runen dienen dürften, die in den einzelnen Räumen des Fejelljarl verborgen
waren. Durch die magischen Einsichten, die Sirasi und Arinar genossen, wurde
schnell klar, dass starke Magie auf den Feldern vor ihnen lag und vor allem das
Portal am Ende des Raumes nicht zu öffnen sein wird, außer man löst das vor
ihnen liegende Rätsel. Relativ rasch entschlossen sich Alviss und Sirasi das
Rätsel in Angriff zu nehmen. Alviss versuchte sich auf eines von zwei Feldern
zu stellen, die scheinbar den Start markierten. Sirasi platzierte sich auf dem
zweiten Feld. Plötzlich erschienen in der Reihe vor ihnen Runen auf den
Feldern. Auf den fünf Feldern, die den Raum von links nach rechts ausfüllten
schienen die Runen „U, J, H, R“ und „F“. Sirasi und Alviss schauten sich
grübelnd an und berieten sich kurz darauf mit ihren Mitstreitern. Nach einiger
Zeit (und eventuell einer erleuchtenden Eingabe durch den DM) kamen die Helden
auf die Lösung. Die Runen, die sie gefunden hatten, bilden das Wort, dessen
Runenabfolge man auf den Feldern nacheinander betreten musste, um
wahrscheinlich heil an das andere Ende des Raumes zu gelangen. Aber welches
Wort könnte dies sein? Arinar und Kyrol begannen bereits mehrere Anagramme aus
den entdeckten Buchstaben zu bilden, bis sie schließlich auf das Wort „JOTUNAR“
kamen, was übersetzt soviel bedeutete wie „Frostriesen“(?). Überzeugt von der
Lösung begaben sich Sirasi und Alviss erneut auf die Startfelder und Alviss
stieg auf das Feld mit der Rune „J“. Erst tat sich nichts, doch dann erschienen
weitere Runen auf der darauffolgenden Felderreihe. Sirasi versuchte das Rätsel
zu überlisten und nutzen einen Flugzauber, um über die Felder hinwegzugleiten.
Leider ohne erfolg, denn eine unsichtbare magische Barriere warf sie gewaltsam
zurück an den Anfang des Raumes. Davon etwas eingeschüchtert setzte Alviss den
nächsten Schritt auf das Feld mit der Rune „O“. Nichts passierte, außer das Erscheinen
weiterer Runen in der Reihe vor ihm. Die Helden scheinen tatsächlich das Rätsel
des Fejelljarl gelöst zu haben und erreicht binnen weniger Minuten alle samt
das Portal zum innersten Heiligtum dieses Höhlenkomplexes. Als sich die Helden
dem Portal näherten begann sich die zwei schweren Steinplatten, aus denen es
bestand, langsam und schwerfällig auf die Seite zu schieben und gaben eine
kreisrunde Halle mit einem Kuppeldach preis, dessen Decke in weiter Ferne
schien. Fackeln an den Wänden tauchten den Raum in ein rötliches Licht und im schwachen
Lichtschein war eine gigantische Statue der Gottheit Kostchtchie, die beinahe
Lebensecht wirkte mit seinem dunklen rotglühenden Augen und seinem gewaltigen
Hammer in der Hand, bereit unwürdige Eindringlinge zu zerschmettern. Bei diesem
Anblick ging den meisten Abenteurern bereits ein Schauer über den Rücken, so
auch einigen der Helden. Folglich war die Begeisterung über das Erreichung des
Ziels nicht überbordend. Kurz abwartend, ob sich etwaige Gefahren auftun, entschieden
sich Aline, Alviss und Ulgan die Halle vorsichtig zu betreten. Gleich beim Passieren
des Portals spürten sie, dass die dämonische Austrahlung der Statue auf sie
einprasselte und sie mit all ihrem Willen dagegen ankämpfen mussten nicht
Reisaus zu nehmen. Alle drei konnten sich dem Drang wiedersetzen. Alviss tastete
die Umgebung nervös mit seinen Augen ab, konnte allerdings keinerlei Fallen
ausfindig machen. Was er jedoch immer deutlicher erkennen konnten waren zwei
große Golems, die links und rechts neben einem Podest, vor Kostchtchies Statue positioniert waren und die
drei Abenteurer regungslos anstarrten. Auf dem Podest kniete ein Frostriese,
gestützt auf eine mächtige zweischneidige Axt, die mit Runen verziert war und
eine magische Ausstrahlung hatte, die ausreichte um Zauberkundige mit einem
Blick für Magie erblinden zu lassen. Das musste das gesuchte heilige Artefakt
der Frostriesen sein und zwar in den skelettierten Händen des legendären Frostriesenanführers.
Über 3000 Jahre sind vergangen, seitdem jemand das Artefakt gesehen hatte und es
der Frostriesenkönig mit letzter Kraft hierhergebracht hatte. Das Artefakt pulsierte
voller bösartiger Energie, war es doch eine Gabe der Dämonengottheit Kostchtchie.
Wer es berührte dürfte wahrscheinlich auch übermenschliche Kräfte erlangen,
allerdings konnte er auch vom Bösen in Besitz genommen werden. Der Gedanke lag
nahe als erstes Ulgan versuchen zu lassen das Artefakt an sich zu nehmen, nur
um etwaige Fallstricke vorab auszutesten. Dies lies sich Ulgan von Kette nicht
zweimal sagen und war bereits auf das Podest gestiegen. Er legte seine Hände an
den Schaft der Axt und versuchte sie aus dem Griff der Skeletthände zu
befreien. Zu Ulgans Überraschung tat sich überhaupt nichts und er begann
kräftiger daran zu ziehen. Die knochigen Arme des Frostriesen bewegten sich nun
wenige Millimeter, aber der eiserne Griff der Hände lies nicht nach. Ulgans Kopf
begann inzwischen bereits rot anzulaufen, aber nach wenigen Minute gab er
keuchend auf und wich etwas peinlich berührt über sein versagen von dem
Frostriesenskelett zurück. Alviss schien nicht entgangen zu sein, dass die
Golems das geschehen scheinbar genau verfolgt zu haben und hatten ihre Hände
einsatzbereit auf ihre Waffen, zwei recht große Kriegshämmer, gelegt. Aline
beobachtete das Geschehen genau, blickte kurz ihr heiliges Schwert an und
steckte es zurück in ihre Rückengehänge. Sie konnte die böse Aura des Artefakts
spüren und vernahm auch seltsame Signale ihres Schwertes wahr, dass scheinbar
ebenfalls von der dunklen Aura in diesem Raum beeinflusst wurde. Dennoch näherte
sie sich dem knienden Frostriesen und legte fest entschlossen ihre kräftigen
Hände auf die Axt, um sie dem Frostriesen nach über 3 Millennia der Wache endlich
zu entreißen. Aline erging es Anfangs ähnlich wie Ulgan. Der Griff des Skeletts
schien sich nicht zu lösen und es schien aussichtslos. Doch Aline lies nicht nach
und spannte ihre enormen Muskeln nur noch mehr an. Sie schaffte es die Axt
weiter an sich zu reißen, wobei die die Arme des Frostriesen etwas nachgaben.
In dem Moment schien sich sich der Frostriesenkönig im Skelett vor Aline zu
manifestieren und sich vehement gegen Alines Versuch ihm die Axt zu entreißen
zu wehren. Die Umgebung um die Barbarin und ihren Kontrahenten schien zu
verschwimmen und alles wurde in schattenhafte dunkle Rottöne getaucht. Eine
mächtige bösartige Präsenz begann Aline zur durchströmen, Anfangs nur an den
Armen, dann im gesamten Körper. Eine dunkle stimme manifestierte sich in ihrem
Kopf, ein grauenhaft verzerrtes gebrabbel, dass sie nicht verstehen konnte.
Gleichzeitig verspürte sie die schwindende Präsenz ihres Schwertes, dessen
Stimme in ihrem Kopf immer leiser wurde. Es schien als würde der Kampf gegen den
eisernen Griff des Frostriesen Jahre dauern und das hin und her zwischen dem mächtigen
Schwert Alines und der überwältigenden Präsenz des Artefakts, die immer stärker
zu werden schien. Die gesamte Heldengruppe und Ulgan beobachteten das Geschehen
mit großer Spannung und sahen wie nach wenigen Minuten Aline als Siegerin aus
dieser Finalen Prüfung hervorging. Nachdem sich der Griff des Skeletts löste
wich sie drei Schritte zurück und hielt überrascht die gewaltige Axt in der
Hand, die sich sofort an ihre Körpergröße anpasste. Jubelnd streckte sie das
Artefakt in die Höhe und bewunderte die Runeninschriften auf ihr. Alle Helden
jubelten mit ihr über diesen hart erkämpften Erfolg und waren losgelöst voller
Freude diesen unheimlichen Ort endlich wieder verlassen zu können, um ihre eigentliche
Mission fortzusetzen. Aline wandte sich voller Stolz den Helden zu und die
Helden musterten sie aufmerksam. Die Barbarin schien großen Gefallen an der Axt
zu finden und schwang sie mehrmals prüfend durch die Luft, sodass ein hoher und
irgendwie bedrohlicher Pfeifton entstand. Die Begeisterung kam den Helden nicht
wirklich übertrieben vor, ist dieses Artefakt doch ein absolutes Meisterstück
an Schmiedekunst und stellt alle Waffen, die die Helden in ihren Besitz hatten
in den Schatten, selbst Alines mehrfach verbessertes und verschmolzenes
Schwert.
Rasch kehrten die
Helden zu den geborgenen Schätzen aus dem Truheraum zurück und füllten ihre
Taschen und Rucksäcke damit. Danach ging es geradewegs zurück in die
Eingangshalle des Fejelljarl, wo nach wie vor die Geister der ehemaligen
Frostriesenhäutplinge saßen. Erneut waren die Abenteurer äußerst vorsichtig
beim Betreten der Halle, denn die Gefahr eines unterwarteten Wendigoangriffs
bestand nach wie vor. Wenige Schritte nach dem erklimmen der Treppen aus dem Fejelljarl
vernahm Alviss bereits eine klagende Stimme aus der Vorhalle, wo sich die
magischen Bäume der Nymphe befanden. Es dürfte sich dabei um einen etwas Humanoides,
oder gar einen Menschen handeln, der scheinbar nach Hilfe rief. Die Helden
hielten regungslos inne und lauschten dem Klagen. Plötzlich rief es die
Heldengruppe sogar mit ihrem Namen, was alle besonders misstrauisch machte. Beinahe
in Gleichton sagten die Helden zueinander: „Das klingt nach einer Falle!“ Allen
war mehr oder weniger bekannt, dass der Wendigo den Willen von Personen mit Leichtigkeit
brechen konnten und sie dazu zwingen konnte, seinem Willen bedingungslos zu gehorchen.
Im nächsten Moment schlurfte schwer verwundet und mit einem abgerissenen Arm
ein Krieger der Roten Magier herein und näherte sich, hilfesuchen mit seinem heilen
Arm ausgestreckt, den Helden. Als die Hälfte der Gruppe schon ihre Waffen
zücken wollte um dem roten Abschaum den Gar auszumachen, ermahnte sie Sirasi umgehend
zur Priesterin von Auril per Teleport zurückzukehren. Soll der Wendigo hier im
nirgendwo doch versauern und ihnen hinterherreisen, wenn er möchte. Geschwächt
und ausgezehrt sollte die Helden den Kampf gegen das Ungeheuer jedoch nicht
wagen. Also wurde mittels raschen Gesten und magischen Worten von Arinar und
Sirasi die Rückreise zum Zapfen von Auril angetreten und der entscheidende
Kampf gegen den Wendigo vertagt.