Die Gruppe wird mit einem mulmigen Gefühl, dass seit dem Ghastauk Everen in Nathoud leider zu bekannt ist werden alle in eine Halbebene gesaugt. Oder eher, eine Vision. Man sieht zwischen schillernden Nebelschwaden Fragmente von Bibliotheken, verschiedenste Regale, Schriftrollenhalter, Lesepulte und mehr, gefüllt mit Schriftstücken aller möglichen Ebenen, alles betreut von bedächtig schreitenden Engelsgestalten, die zu in ihre Arbeit vertieft sind, um die Helden wahrzunehmen, oder es schlicht nicht können. Inmitten all dieser Dinge sitzt Daek in Meditationspose, einen Ausdruck entrückter Zufriedenheit auf dem Gesicht. Ein kratziges Geräusch an jedem linken Heldenohr metamorphiert zur leichter verzerrten Stimme von Gredea, die mitteilt, dass dies nur die Wunschvorstellung des Mönchs ist, man soll sich konzentrieren und die Wahrheit sehen.
Die Helden tun wie ihnen geheißen, wobei Arkami sich kurz fühlt, als ob etwas in ihrem Gehirn geborsten ist, was sie mit einem kurzen Heilspruch vertreibt, keine Zeit für Aneurysmen. Alles verschwimmt, und man findet sich in einer farblosen, bedrückenden Landschaft wieder, zwischen einigen verdrehten und knorrigen Bäumen, in Gesellschaft unzähliger durchscheinender Gestalten, die in einer schier endlosen Prozession langsam durch die grau in grau gehaltene Landschaft schlurfen. Das kann nur die Warteschlange vor dem Thron Kelemvors auf der Fugue-Ebene sein, soviel bestätigt Sirasi. Irgendwo hier muss euer Mönch sein, ertönt eine Stimme an jedem rechten Heldenohr. Es ist wohl Cyredea. Sie fährt fort und erklärt, dass dies eine Vision einer vergangenen Zeit ist, man ist hier, und doch ist man nicht hier. Typisch Fey.
Die Gruppe interplanare Forensik lässt die Synapsen brummen und orientiert sich, Kyrol kann dank Buch-Vryll auch einiges beitragen, er kann erklären, was die schwarzen Skelettgestalten mit geierartigen Porzellanmasken sind, die überall in der Landschaft stehen oder mit schwarzen Rabenflügeln am Himmel patrouillieren. Psychopomps, um genau zu sein sind es Vanths, Geleiter und Wächter der verstorbenen Seelen. Während Kyrol noch eine genaue Erläuterung des Seelengerichtes erhält, der er für eine Weile tatsächlich interessiert folgt, ertönen plötzlich sehr unpassende Geräusche in der sonst fast totenstillen Landschaft. Jeder für sich nimmt die diskordanten Töne wahr, jeder allein, keiner kann sie so wirklich beschreiben. Arkami und Kyrol machen sich so leise wie möglich in Richtung der Geräusche auf, wobei ihre Schritte Staub aufwirbeln, der träge und wie unter Wasser beginnen durch die kalte, schale Luft zu wabern. Aline versucht von der nächstbesten Seelen Informationen zu bekommen. Die angesprochene Manifestation sakral-psychologischer Energie, ein Halboger, dreht träge den Kopf und sieht die freundlich grinsende Menschenfrau ungefähr einen halben Herzschlag an, bevor er sich wieder seiner langsamen Prozession in die Ewigkeit zuwendet.
Trotz Warnung Vrylls via Kyrol, dass die Vanths sowas nicht gerne sehen, spricht Sirasi Magie, um sich die Suche zu erleichtern, die Angelegenheit ist das Risiko allemal wert. Die Vanths in der Gegend sind aber von irgendetwas aufgeschreckt, der nächste fixiert die Hexe sofort mit einem augenlosen Blick, bevor er ein magisches Leuchtfeuer in den sternlosen Himmel schießt, wonach auch der Rest der Gruppe schnell von den Wesen belangt wird. Nur Kyrol kann fürs erste unerkannt durch die Schatten gleiten, wobei den in seinem Kopf fröhlich vor sich hin dozierenden Vryll versucht auszublenden.
Man versucht mit den ausdruckslos starrenden Porzellanmasken zu verhandeln, was unterschiedlich gut läuft. Sirasi und Arkami dürfen nach Erklärung ihrer Motivation hier zu sein frei gehen, erhalten aber ein arkanes Mal, damit man sie bei Bedarf findet. Arinar erhält auch ein solches, eine Frist von einer Sturmdrehen (ungefähr 12 Stunden) und einen Vanth als Eskorte. Aline verstrickt sich in einen Streit, Anrufungen von Kelemvor verhallen eher nutzlos, und ein Kampf entbrennt zwischen ihr und ihrem Verhörer, dem sich schnell ein weiterer Vanth hinzugesellt. Spektrale Sensen kreisen, und eiskalte Berührungen finden sterbliches Fleisch, aber fürs Erste behält Aline die Oberhand.
Während sich Aline unter stetigen Beteuerungen keinen Ärger zu wollen mit voller Kraft gegen eine steigende Zahl Todesengel zur Wehr setzt stolpert der Rest durch eine plötzlich aufkommende Nebelbank. Voraus sieht man, wie eine Nalfeshnee eine Seele aus der Reihe zerrt, beharkt von mehreren Vanths, die sie sich nur mit Mühe vom Leib halten kann. Das muss Daek sein! Die Helden stürmen los, aber kurz vor ihnen steigen seltsam verdreht Wesen aus dem Boden und versperren den Weg. Bodaks, untote Kreaturen aus den niederen Ebenen. Vryll erklärt Kyrol kurz was das bedeutet und was ihre Fähigkeiten sind, empfiehlt sofort zu rennen. Kyrol bejaht, und rennt zu Arkami, die beginnt Wellen positiver Energie gegen die Bodaks zu schleudern, was diesen ordentlich zusetzt. Die Vanths bei Aline haben unterdessen erkannt, dass es anderswo größere Probleme gibt, weshalb die Kriegerin frei ist, wie ein Komet in den Kampf zu rasen und gegen den Feind zu schmettern, was einen Bodak in Fetzen schattenhaften Fleisches zerfallen lässt, bevor ihr Schwung sie in einen zweiten trägt, bevor dieser noch reagieren kann. Arinar hat unterdessen auch erkannt, dass hier Untote stehen, und hat sich weit nach hinten teleportiert, bevor er emporgestiegen ist, um ausreichend Platz zwischen sich und seine natürlichen Feinde zu bringen. Die Bodaks können kurz ihre Fähigkeiten gegen Sirasi und Arkami einsetzen, aber beide widerstehen dem legendären Todesblick, bevor die positive Energie des Orakels sie wieder dorthin schickt, wo sie herkamen.
Der Kampf hat nur einige Herzschläge gedauert, es der Nalfeshnee aber erlaubt, sich mitsamt der Seele in ihren Klauen, die nun eindeutig als Daek zu erkennen ist, in die Lüfte zu erheben, umschwirrt von Vanths. Hier verschwimmt die Vision und die Zeitlinie zerfranst. Mehrere Nalfeshnee fliegen in mehreren Realitäten und verhöhnen die Helden, dann vereinen sich die Visionen und werden zu Tihran Azul, der den Befehl gibt die Seele des Mönchs zu stehlen. Die Nalfeshnee erscheint und gibt ihm einen Seelenstein, in dem Daek gefangen ist, und Azul lacht finster, erfreut über ein Druckmittel gegen die Gruppe. Doch seine Pläne ändern sich, viel Zeit vergeht wie im Fluge und eine andere Kreatur erscheint in seinen Gemächern, ein schwarzhäutiger, vierarmiger Dämon mit milchig-toten Augen und Fledermausflügeln. Ein Vrolikai namens Draxanul, der Tihran Azul im Austausch gegen die Seele einen Wunsch erfüllt. Die Szene zerschmilzt wie Wachs im Feuer und mit einem dröhnenden Lachen steigt das Gesicht von Fraz’Urblu auf, den Seelenstein vor sich. Daeks Seele ist von Oghma zwar mit einem Schutz belegt, doch der Dämonenprinz hat sie nun.
Die Vision endet abrupt als die gesamte Gruppe wie Kometen in einer neuen Ebene einschlägt. Kyrol und Aline landen auf den Füßen, weshalb sie sich einen Eindruck von der Umgebung machen können, während die anderen sich den Schlamm aus den Augen wischen. Die Landschaft ist ein schier endlosen Sumpf unter einem roten Himmel, man ist wohl im Abyss. Das bestätigt Arinar, und er bestätigt auch, dass man in einer größeren Ansammlung von Schwarzschlamm gelandet ist, der Fleischfresser ist und aktiv versucht alle die in ihm Landen ins Verderben zu ziehen. Seine Worte werden untermalt von saugenden Geräuschen, als die Dämonensuppe ans Werk geht. Aline und Kyrol bergen die kopfüber im Schlamm steckende Sirasi, während Arinar sich in die Freiheit teleportiert und Arkami sich magisch Bewegungsfreiheit gibt. Der Schlamm formt zackige, Zahnartige Gebilde und schnappt nach Kyrol, der in einer Serie akrobatischer Manöver entkommt, gefolgt von Aline, die wie ein Pflug durch den Schlamm fährt, Sirasi im Schlepptau. Nach kurzer Zeit sind alle bei Arinar, der auf halbwegs sicherem Boden steht, und sich kurz orientiert. Er spürt wohin gegangen werden muss, Kyrol führt die Gruppe durch den Nebel.
Zwei Stunden vergehen, während dieser verlieren die Helden das Konzept ihrer Körper und haben erneut Visionen von Daeks Schicksal. Der Vrolikai versucht über Wochen und Monate die Seele des Mönchs mit abyssischem Schleim zu verderben, kommt aber nicht vollständig durch den göttlichen Schutzzauber. Irgendwann erscheint durch einen planaren Riss ein Trompetenarchon namens Phelenias, und versucht zu verhandeln. Draxanul hat kein Interesse an verhandeln, er will lieber einen Archon quälen. Die beiden Wesen ringen eine Weile miteinander, bis Phelenias aufgeben muss, zu mächtig ist der Dämon auf seiner Heimatebene. Sie schafft es aber noch, Daek wieder in einen Seelenstein zu bannen, und das Ringen von chaotischem Bösen und rechtschaffenem Guten erschafft einen planaren Riss. Zum rechtschaffenem Bösen. Ein Finger aus schwarzem Eisen fährt aus dem Riss und angelt den Seelenstein. Nach Dis. Zu den Hags. Also doch.
Die Helden vergegenwärtigen sich, alles ist wie in der Vision. Der Archon ist verschwunden, der Riss nach Dis ist voraus, dazwischen der erboste Vrolikai, der sich die Helden als Austausch für den Seelenstein wohl holen will. Die nächsten Momente sind gelinde gesagt hektisch. Das Wesen beschwört gleich drei Glabrezu, eine Übermacht, gegen welche die Helden keine Chance haben, weshalb alle zum Portal stürzen. Die Wesen stellen sich in den Weg, und höllische Klingen beißen heldenhaftes Fleisch, als alle mehr oder minder gut durch den Riss schlüpfen. Arinar schafft es fast mit einem eigenen Wunsch die Kreaturen zu bannen, er bricht sogar ihren Magiewiderstand, aber sie sind zu mächtig. Um ein Haar wird Aline von umgekehrter Schwerkraft emporgerissen, doch schafft sie es sich am Rand des Portals festzukrallen, was eigentlich unmöglich ist, und schlüpft ebenfalls durch!
Erneut erfüllt die bekannte Vision der Entstehung des Vremlouir Awatvoh alle Geister, doch Details sind diesmal genauer ausgeführt. Man sieht mehr von der Verheerung, die Kossuth im Norden angerichtet hat, und den Magus, des das Buch an sich nahm, es auf ewig zu schützen. Einige der im Konflikt beschworenen Elementare sind nach wie vor auf der materiellen Ebene, einer davon in der Ruine, in der die Helden den Uhrwerkdrachen fanden.
In einer Ruine manifestieren sie sich dann auch, wann und wo ist nicht ganz klar. Das Vremlouir liegt auf dem Boden, und man sieht die flackernde Form von Vryll, die versucht aus dem Buch zu entkommen. Irgendetwas oder irgendjemand hindert ihn, will die Macht des Buches verhindern! Das Buch absorbiert die Energie der Ruinen ringsum, und muss bis zur Vollendung unbedingt offen bleiben! Auch muss Vryll aus dem Buch befreit werden, was zwar sein endgültiges Ende sein wird, aber für die weitere Verwandlung von Nöten ist. Sirasi nimmt sich dieser spektralen Chirurgie an, packt ihr Hexenzeug aus und geht in einem schnell geschaffenen Kreis arkaner Implemente und schamanistischer Fetische und Amulette ans Werk. Arinar erschafft eine Kuppel aus magischem Eis um die gesamte Gruppe, die von Arkami magisch erhellt wird, im selben Moment als Aline sieht, dass das Buch beginnt sich zu schließen. Sie springt vor und blockiert mit Armen und Beinen den Folianten, der versucht sich zu schließen wie eine Bärenfalle. Sirasi ringt mit Vrylls Seele, während die anderen sich auf einen unweigerlich folgenden Konflikt vorbereiten. Aline wird ihrerseits von einer aus dem Buch erscheinenden Riesenschnecke mit Säure attackiert, sie fegt die Manifestation beiseite und zwingt mit einem heldenhaften Röhren das Buch gänzlich auf den Boden, wo sie es mit eisernem Griff offen hält, alle Muskeln gespannt, während ihr der Schweiß der Anstrengung von der Stirn tropft.
Außerhalb der Kuppel tut sich etwas, sie wird attackiert, soviel kann man hören. Nekrotische Energie wabert herein in Form von schwarzem Nebel, was allen zusetzt. Die Eiswand beginnt unter den Angriffen nachzugeben, draußen sieht man eine Vielzahl Irrlichter wabern, und hinter ihnen andere Dinge, die schattenhaft durch die Ruinen huschen und alles mit Magie beharken, die größtenteils verpufft, auch dank der magischen Schutzauren, die Arinar und eine von ihm beschworene Deva auf die Gruppe legen. Was die Wesen draußen auch sind, es sind nicht nur gemeine Irrlichter. Irgendetwas verbannt die Deva wieder, sie verschwindet mit einer hastig gerufenen Entschuldigung gen Himmel, bevor Arinar die Kuppel wieder verschließt. Mangels Möglichkeit zum Kampf hilft Kyrol einen zusehends schwächer werdenden Aline, die von Arkami mit allem an Magie verstärkt wird, was sie hat.
Der schwarze Nebel wabert, die Kuppel wird dünner und dicker, Löcher öffnen sich, durch die finstere Magie und nekrotische Wesen schlüpfen, nur um wieder gestopft zu werden. Sirasi kann den Professor Orb zum Vorschein bringen, was alles zu einem Crescendo bringt. Der größte Teil der Eiswand vergeht, und eine Flut aus finsteren Wesen bestürmt die Gruppe. Arkami zündet eine Explosion heiliger Energie, welche die Reihen der Feinde lichtet, Kyrol sticht mit beiden Schwertern wild um sich, vom meisten Schaden geschützt von seinen Schattenbildern, Arinar verwandelt sich in einen Bronzedrachen und speit seinen Odem, was die Reste der Kuppel ebenso vergehen lässt wie einige der Feinde. Mit einer finalen, titanischen Anstrengung kann Sirasi Vryll aus dem Buch entfernen, das wie eine stählerne Falle zuschnappt. Aline kann gerade noch die Arme zurückziehen, einen Herzschlag später und sie hätte nur noch Stümpfe gehabt. Das Buch rumort für einen schier endlosen Augenblick, dann springt es mit einer grellen Eruption magischer Energie wieder auf, und allen Helden wird die Sicht genommen.
Bei der Session am 16.09. bin ich nachgekommen, mir fehlt leider der Teil, wo erklärt wird was jetzt mit Vryll und dem Awatvoh ist, ich bin dazugekommen, wie alle mit den Hags irgendwas mit Aline verhandelt haben.
Der mysteriöse Buschdornentrak ist also ein gewaltiger Ooze, vor dem die Hags einiges an Respekt haben. Aline liegt momentan selbst als amorphes Gebilde darnieder, aber laut Arkami ist das eine normale Reaktion auf die Geschehnisse der letzten paar Augenblicke und wird sich schnell von selbst geben. Beruhigend. Hildegrell erwacht mit einem Geräusch, als würde jemand einen Abfluss mit einem halb erstickten Wiesel reinigen, und wird sofort von ihren Schwestern umsorgt, die wie aufgeschreckte Hühner um sie herum wuseln.
Irgendwoher kommt plötzlich sarkastisches Klatschen, was die Hags erstarren lässt, Kyrol späht in die Finsternis, und erkennt als erster einen erhabenen Teufel in feinstem und finstersten Zwirn, der lächelnd aus der Dunkelheit wandert, während er noch ein letztes scharfes Klatschen ertönen lässt, bevor er einige Dutzend Schritte von der Gruppe entfernt stehen bleibt und die Hände entspannt in die Taschen seiner Weste sinken lässt, wie ein Gentleman der in seinem eigenen Garten ein bizarres Schauspiel entdeckt hat und die Lage erstmal mäßig interessiert sondiert. Gredea und Cyredea verbeugen sich hastig, Hildegrell gibt ein ersticktes Gurgeln von sich und ihre gewaltige Form rollt ungelenkt zur Seite. Der Neuankömmling stellt sich vor, Merodack, Abgesandter des Dispater und ein Herzog von Dis. Während Aline langsam wieder etwas stofflicher wird, und ihr veränderter Metabolismus sich an ihre neue Form gewöhnt, beginnt Merodack recht zwanglos eine Unterhaltung mit den Helden, wobei ein etwas zwiegespaltenes Bild entsteht. Was die Rashemenforscher angeht, spricht der Teufel vor ihnen mit einer angenehmen, vor Stil und Kultiviertheit nur so triefenden Baritonstimme, als wäre eine Unterhaltung mit den Helden ein willkommener Zeitvertreib an einem sonst eher langweiligen Tag. Was die Hags angeht scheint jede Silbe Merodacks aus Säure und kalten Eisen zu bestehen, sie wimmern, beben und zittern wie geprügelte Hunde, und Hildegrell vergisst vor lauter Angst wieder auf das Atmen, woraufhin sie hellblau anläuft und umkippt. Merodack meint, Ulgan wäre aus freien Stücken mitgekommen, was keiner so wirklich glauben will, und dass wir uns um den dicken Haudegen keine Sogen machen sollen, er ist außer Reichweite, sowohl der Helden als auch von Merodack, der ihn nur abgeholt hat, alles weitere übersteigt selbst seine Kompetenzen. Er beglückwünscht die Helden zu ihren Erfolgen bisher und bestärkt sie in ihrem Vorhaben, vor allem weil schlussendlich das Vremlouir ja in den Besitz der neun Höllen übergehen wird. Er gibt auch noch an, dass Jack einige Geschenke für die Gruppe hat. Nach diesen Worten schnippt er mit den Fingern, und eine kleine Meute niederer Teufel erscheint hastig aus den Schatten, einen reich verzierten Tisch schleppend, auf dem sich die magische Ausrüstung nur so türmt.
Hiernach wendet sich der Teufel mit einem knappen Nicken zum Gehen. An dieser Stelle fragt Daek Kyrol nach Ulgans Schicksal, von dem er noch nichts weiß. Kyrol versucht die Wahrheit etwas zu verbiegen, um den unweigerlichen Aufprall etwas zu dämpfen, Arinar fährt ihm mit dem für ihn schon charakteristischen Taktgefühl eines marodierenden Mammuts über den Mund, und die Wahrheit nimmt Daek sichtlich mit. Er sackt in sich zusammen und verbirgt den Kopf in den Händen. Kyrol versucht Arinar an Ort und Stelle mit einem Blick zu erstechen, doch der blasse Elf hat sich schon mit Sirasi gemeinsam an den davonschreitenden Merodack gewandt, und übersieht den optischen Mordversuch komplett. Die beiden versuchen Ulgan freizukaufen, wobei Sirasi höflich fragt, und Arinar sofort einem der mächtigsten Wesen der neun Höllen gegenüber eher unwirsch wird, weshalb Kyrol beide Hände um Arinars Gesicht wickelt im Versuch, einen interplanaren Zwischenfall zu vermeiden. Ob das nötig war oder nicht wird Gegenstand einer Rauferei, die Merodack großzügig nicht zur Kenntnis nimmt, während er Sirasi trocken informiert, dass die Gruppe für ihn nichts hat, was ihn auch nur annähernd interessiert, außer sie wären bereit, ihm ein Portal direkt in die materielle Ebene zu öffnen. Dazu ist keiner bereit, weshalb sich die Frage nicht stellt, ob es einfach so möglich wäre, also verstummt Sirasi. Merodack macht eine vage Geste, und hinter ihm öffnet sich ein Portal in einen opulent eingerichteten Salon, wo offensichtlich gerade ein Empfang stattfindet. Man könne ihn für weitere Verhandlungen auf seinem Anwesen Merodachia treffen, man solle aber bitte nur mit ernst gemeinten Angeboten erscheinen, meint der Herzog noch, bevor er durch das Portal tritt, ein Glas vom Tablett eines Bediensteten nehmend, und es sich mit einem leisen Knall schließt.
Im selben Moment wie der infernalische Fürst verschwindet, verschwindet auch die Angst der Hags, und wird angesichts der magischen Schätze auf dem Tisch durch glotzäugige Gier ersetzt. Sie hätte ja auch etwas von dem Hort hier verdient, jaja, schließlich wäre das ohne sie alle nicht gegangen, sowieso, also steht ihnen ein Teil zu, ja, ein großer, ja, der Löwenanteil, oh ja! Oh nein, sagen die Helden, und nach kurzem verbalen Gefecht sind die Hags ausreichend abgekanzelt und beleidigt. Die Helden werden unwirsch der Festung verwiesen, sie seien nicht mehr willkommen. Man nimmt das gelassen, und den Tisch mit.
Die dornenbesetzten Tore schließen sich hinter den Helden, die Redcaps werfen noch letzte obszöne Gesten nach den Helden, die abprallen wie Regen an einer magischen Feuerwand. Alle ziehen sich mitsamt den Schätzen in die nächste Taverne zurück, um sie zu untersuchen. Es ist der Hexenschrei, eine Taverne, in der alle Unterhaltung von schreienden Schrumpfköpfen geboten wird. Die Schrumpfköpfe kosten extra, besonders wenn man will, dass sie nicht schreien. Daek findet sich nur langsam mit der neuen Situation ab, aber irgendwann akzeptiert er, dass sein Abenteuer weiter geht. Und so besinnt man sich wieder auf die Aufgabe, wegen der man nach Dis kam. Die Halle der tausend Flammen.
Tag 79-81
Arinar führt die Gruppe durch einen Teil von Dis, in dem gerade massive urbane Erneuerung von statten geht. Riesige Gruppen aus Dretches sind dabei Mauern und Gebäude hochzuziehen, wobei sie Handwerker und Baumaterial zugleich sind.
Tag 82
An diesem Tag erspähen die Helden gegen Mittag weit über ihnen eine Prozession, die auf einer umgekehrten Treppe feierlich und von Konfetti umhüllt wie in einer Schneekugel mit bizarren Masken und bunten Kostümen verkleidet eine Reihe aus Paradedrachen trägt, die teilweise lebendig sind und echtes Feuer speien, was einige Zuschauer und Jubel und Gejohle der übrigen in Brand setzt. Das Getöse von oben übertönt fast die Schreie, die sich von einem kleinen Platz voraus erheben. Zwei Tieflinge kommen um die Ecke gerannt, einer umschwirrt von Spiegelbildern, der andere mit magisch verlängerten Beinen. Ein dritter hinter den zwei stolpert, und kann gerade noch flehend die Hand nach seinen rücksichtlosen Kameraden heben, bevor eine flammende Katze auf ihn springt und ihre Säbelzähne mit einem nassen Knacken in sein Genick schlägt. Die beiden vorderen Tieflinge rempeln die Helden beiseite, freuen sich dass „die Trottel“ statt ihnen gegen die Höllenkatzen kämpfen müssen, und geben feige Fersengeld. Sirasi merkt sich ihre Gesichter, die anderen wenden sich der Meute Feinde zu, die um die Ecke getobt kommt, während zwei von ihnen beginnen, den rasch verblutenden Tiefling am Boden in Stücke zu reißen. Der Kampf ist kurz und einseitig. Aline enthauptet ein Katzenwesen, dass sie anspringt, Kyrol nutzt Arkami als Deckung und schießt einem weiteren den Kiefer weg, bevor es Daek beißen kann. Arkami selbst schmilzt eines mit heiliger Energie, und Kyrol ersticht die Höllenkatze, die dahinter nachkommt und Arkami anspringen will. Sirasi wirft den fliehenden Tieflingen Verwünschungen hinterher, weshalb sie von einem der Wesen einige tiefe Kratzer im Rücken kassiert, als es mit allen Vieren auf sie springt. Daek tritt es von ihr und so fest gegen eine Wand, dass es aufplatzt und seine Eingeweide in der Gasse verteilt, bevor ein Hagel aus Blitzen von Sirasi und Säurestrahlen von Arinar die übrigen einäschert bzw. zersetzt. Wer die Tieflinge waren bleibt ebenso mysteriös wie der Grund dafür, dass sie verfolgt wurden. Die Helden stecken ihre Waffen weg, Sirasi heilt ihre Verletzungen und grummelt über miese Tieflinge, bevor die Reise in die tiefen von Dis weitergeht. Die Helden sind noch nicht um die Ecke gebogen, als aus diversen Seitengasse und verborgenen Winkeln eine Schar aus Bittstellern und niederen Teufeln strömt, und beginnt sich um die Überreste des Kampfes zu prügeln. Wahrlich, es ist die Hölle hier in der Hölle.