TL;DR: Der Drache findet uns bevor wir ihn finden, der Kampf ist ultra-episch und voll knapp. Daek verliert ihn leider spektakulär und heldenhaft, wird ihn zwei Hälften gerissen und vom Drachen verspeist und verdaut. RIP Daek. :( Der Drache frissts trotzdem, und geht ein. Tot ist er, seine Seele ist aber irgendwie noch da, was irgendwie nervig ist. Alle suchen nach seinem Hort, am Weg wird die halbe Gruppe fast von Tizheruks gefressen, die wir fachmännisch zerlegen, wobei Sirasi fast draufgeht. Diese Nahtoderfahrungen nehmen überhand. Wir finden den Hort, überwinden eine transdimensionelle Staubsaugerfalle und bannen die Seele von DenseriANUSthal. Sein Hort ist sowas von ultra der...wird uns eine Weile finanzieren. Alles wird eingepackt, die Rückreise ist etwas mühsam, aber schließlich erreichen die Reste der Gruppe den Trabberg, wo es fett Party gibt, die Riesen die Sirasi beleidigt hat begleiten uns doch, weil Arkami Sirasi daran hindert zu reden. In Theskaldera gibts nochmal fett Party, Kasseia ist uns auch extrem dankbar und gibt uns Einkaufsgutscheine. Ende gut, Daek tot. :,(
28.06.-05.07.1361
28.06.1361
Die Helden setzen den Weg fort, doch die Grindylows lassen nicht locker.
Immer wieder werden Schmährufe und Drohungen aus den Schatten des tiefen
Wassers geworfen, zusammen mit dem einen oder anderen Speer. Das geht allen
langsam gehörig auf die Nerven, bis Arinar eine Idee hat. Er beschwört einen
Riesenoktopus, der die Gruppe nicht nur durch seine Schwimmkraft ins Schlepptau
nimmt, sondern den Tinte spuckenden Oktogoblins zeigt, was ein richtiger Cephalopode
ist, indem er sie mit wesentlich mächtigeren und besser gezielten Tintewolken
in die Irre führt. Und den einen oder anderen frechen Grindylow mit einem
seiner acht Arme in sein eines gewaltiges Maul stopft. Irgendwann ist man die
kleinen Bastarde los, der an Verdauungsstörungen leidende Oktopus verschwindet
zurück auf seine Heimatebene, und die Truppe übernachtet im patentierten Seiltrick.
29.06.1361
Der Tag beginnt wie jeder Andere mit dem Sprechen von stärkenden Zaubern.
Niemand ahnt, wie schicksalhaft er sein wird. Zuerst vergeht der Vormittag wie
zuvor, man weicht den Gefahren des Sees aus und versucht den Ort, wo der Drache
in den See getaucht ist genauer einzukreisen. Doch als die Sonnen des Feywilds
weit über den Helden eine nach der anderen ihren Zenit erreichen, beschleicht
Sirasi und Alviss urplötzlich ein zutiefst beunruhigendes Gefühl. Sowohl die
Sinne des Ermittlers als auch die Knocheninstinkte der Wychlaran schlagen an
und schreien förmlich von einer nahenden Gefahr. Bevor die beiden noch wirklich
reagieren können explodiert das Wasser rings um die Gruppe, als mit einem ohrenbetäubenden
Brüllen, gepaart mit einem telepathisch projiziertem, donnernden, hämischen
Lachen Denserianusthal persönlich in die Gruppe fährt! Das gewaltige grüngeschuppte
Monster zerteilt das Wasser wie ein Kriegsschiff, seine von unzähligen Kämpfen
zernarbten Schuppen reflektieren das Sonnenlicht, und sein gewaltiges Maul, Friedhof
unzähliger Helden, öffnet sich gähnend wie das Ende der Zeit.
Dann übergießt der Säureatem die Helden, die sich in Qualen winden,
während sie und ihre Ausrüstung bei lebendigem Leibe zersetzt werden. Die finstere
Präsenz des Drachen legt sich wie ein Schleier über die Seelen aller
Anwesenden, und lässt sie trotz sengender Schmerzen im Angriff zögern. Gerade
Arinar scheint für einen Moment starr vor Schreck. Doch Instinkt und Wissen beruhigen
die zitternden Glieder, und die Gruppe verteilt sich taktisch, einen weiteren
Säureatem des wütenden Wyrms vorausahnend. Lilly die Azatha beginnt einen heilenden
Gesang, zuerst um ihre eigenen fast tödlichen Wunden zu schließen, und danach für
die gesamte Gruppe. Die Elixiere, die Alviss in Vorbereitung auf den Kampf
unter seinen Freunden aufgeteilt hat, werden hinuntergestürzt, und während die
Flaschen noch leer und träge in langen Bögen Richtung Seegrund sinken, gehen
die Rashemenforscher zum Gegenangriff über.
Daek Aschemantel gleitet geschickt durchs Wasser wie ein Orca auf der
Robbenjagd, und seine glühenden Fäuste bringen Drachenschuppen zum Bersten, wobei
er zuletzt seinen Arms für den Preis heftiger Verätzungen bis zur Schulter in
dessen Flanke versenkt; Alviss en Vels Rapier teilt das Wasser wie die Nase
eines Schwertfischs und findet eins ums andere Mal Schwachstellen im Panzer des
Wyrms; Aline Drachenbrecher, Auserwählte des enigmatischen Buschdornentracks,
schwingt ihr gebundenes Schwert wie die Sense des Schnitters und füllt das
Wasser um sich mit Wolken aus grünlichem Drachenblut.
Der Ansturm zeigt Wirkung, der zuvor überhebliche Drache wird heftig
gemartert, und nimmt einiges an Schaden. Er nimmt den Kampf aber jetzt auch
ernst. Sein erneutes, magisch verstärktes Brüllen brandet gegen die geistige
Verteidigung der Helden, kann aber durch einen von seiner Starre erlösten Arinar
teilweise gebannt werden. Darauf ignoriert Denserianusthal die auf ihn
einprasselnden Schläge und bricht durch die Front, um an die weniger
gepanzerten Spruchweber weiter hinten im Kampf zu kommen. Alviss wird vom riesigen
schuppigen Körper mitgerissen, während Arinar und Sirasi um ihr Leben schwimmen.
Der Drache nutzt die Atempause, um sich magisch zu verstärken, bevor er seinen
Blick auf den jämmerlichen Elfen hinter der geflügelten Lillenddirne richtet.
Verdrehen soll er sich, wandeln tausendfach in Qualen, zu einem Wurm, einem
Insekt, einem Krustentier! Kurz wabert die Gestalt von Arinar, doch der Effekt
vergeht, und der Elf grinst. Er ist selbst ein Meister der Beschwörung und
Verwandlung, da kann sich sogar ein selbsternannter Halbgott wie Denserianusthal
eine Scheibe abschneiden. Der Zauber ist zur Überraschung des Wyrms vergeudet,
und sein kurzes Wanken wird gnadenlos ausgenutzt. Lillys Gesang erreicht ein
Crescendo, und alle dringen mit erneuter Kraft auf den Drachen ein. Daek und
Aline reißen tiefe Wunden in Flügel und Flanke, während Sirasi mit uralter
Magie von Rashemen die Schutzzauber des Drache so mühelos von ihm schält wie
eine routinierte Köchin die Schuppen von einem Suppenhecht. Ein Festmahl ist
angerichtet, und der Hauptgang scheint Drachenragout zu sein!
Doch so schnell geht eine legendäre Bestie wie Denserianusthal nicht in
die ewigen Jagdgründe ein. Er ist angeschlagen, aber noch lange nicht zur
Strecke gebracht. Mit einem wütenden Schnauben will er sich unsichtbar machen. Aber,
Arinar war vorbereitet, und bedeckt ihn mit glitzerndem Feenstaub, der die Silhouette
des Wyrms klar sichtbar bleiben lässt. Das scheint diesem zwar nicht gewahr zu
sein, seinen finsteren Plan setzt er trotzdem durch. Er geht scheinbar auf
Alviss los, was Daek seine Verteidigung fallen lässt, um seinem Freund beiseite
zu stehen. All das war eine Finte, der riesige Kopf des Drachen fährt herum,
fasst den Mönch um die Hüfte, und beißt zu. Zum Entsetzten aller umstehenden
schließen sich die Kiefer komplett, Daek wird entzweigerissen! Die Faust Oghmas
treibt für einen Herzschlag zuckend in einer Wolke aus Gewandfetzen und verheerten
Eingeweiden, bevor der riesige Kopf erneut herumfährt und beide Hälften mit einem
schnellen Biss verspeist! Ein telepathisches Siegesgebrüll ertönt, dass alle
Helden kurz in Schockstarre versetzt. Arinar hat davon noch nichts mitbekommen,
zu beschäftigt war er mit einer Beschwörung. Ein Wasserelementar manifestiert
sich, dass von der Größe her fast an den Drachen heranreicht, dem es gegenüber
tritt. Die Kampffähigkeiten des lebenden Wasserwirbels können aber nicht ganz
mit seinen Ausmaßen mithalten, und der weiter höhnisch lachende Drache
verwendet es für eine Weile als Trainingsobjekt für seine Angriffe, zu
hingerissen vom Siegestaumel ist er nach diesen Angriff. Er schlägt wild mit Flügeln,
Schwanz, Fänge und Maul um sich, und am Ende der Barrage ist das
Wasserelementar schwer angeschlagen. Aber nicht annähernd so schwer wie Aline,
die mit klaffenden Wunden im Wasser treibt, mit niemandem in der Nähe, der sie
retten könnte.
Stählerne Klarheit macht sich im Angesicht der drohenden Niederlage
breit. Sirasi und Alviss merken, dass trotz aller Darstellungen von
Siegessicherheit der Drache einiges an Schaden kassiert hat, aber entweder
töten sie Denserianusthal in Kürze, oder werden von der gewaltigen Gegenwehr
des Drachen zerrieben. Außerdem könnte er versuchen, aus dem Kampf zu fliehen,
und die geschwächten Helden zu einem günstigeren Zeitpunkt attackieren. Dies
geht auch Arinar auf, und er bereitet einen mächtigen Gegenzauber vor. Keine
Sekunde zu früh, denn kaum einen Herzschlag später entfesselt der Drache
mächtige Magie, um sich nicht nur verbessert unsichtbar zu machen, sondern gleichzeitig
ein magisches Abbild von sich zu erschaffen, um die Helden zu verwirren. Das seine
Unsichtbarkeit weiterhin durch glitzernden Feenstaub ineffektiv gemacht wird
hat er wohl vergessen, aber es ist einerlei, Arinar beweist, dass man die Sterblichen
nicht unterschätzen darf, und bannt den Zauber.
Doch ein Ass hat Denserianusthal noch im Ärmel, er erschafft eine Wand
aus Unterwassernebel und wird wenn schon nicht unsichtbar, dann schon nicht
sichtbar. Das Wasserelementar stürzt sich in die Nebelbank, kann aber seinem
Meister keinen Treffer melden. Alviss dankt einmal mehr seinen Fechtmeistern im
fernen Aglarond für die vielen Lektionen im blinden Kampf, sein Rapier und er
teilen den Nebel ebenso mühelos wie Drachenfleisch, und verwandeln diesen
Vorteil in einen Nachteil, als Hieb um hinterhältiger Hieb sein Ziel findet.
Sirasi beschwört ihre letzten Kraftreserven, getrieben von Wut über das
Schicksal von Daek, und eine Barrage aus Zaubern fährt in den Nebel, Blitze,
Steine und noch mehr Blitze. Dann kann Arinar den Nebel negieren, und zum Vorschein
kommt der schwer gezeichnete und sich wie ein geprügelter Hund zusammenkauernde
Denserianusthal, der allem Anschein nach massiv unterschätzt hat, auf was er
sich da einlässt.
Dennoch, Drachen sind legendäre Wesen, und trotz seines nahen Todes hat
Denserianusthal urtümliches Feuer und Wut in sich. Er richtet sich im Wasser
auf, bläht die Nüstern und bereitet einen alles entscheidenden Säureschwall vor.
Das Wasserelementar wirft sich heldenhaft vor die Gruppe und schwingt mehr oder
weniger blind seine mahlstromartige Faust. Entgegen jeder Wahrscheinlichkeit,
gegen jede Erwartung, vielleicht gelenkt durch die letzten Gedanken eines
legendären Faustkämpfers, findet der Elementar meisterhaft sein Ziel. Mit einem
titanischen Krachen implodiert der Schädel des alten Wyrms, und
Denserianusthal, Schrecken des Juvlupahsee, Vater des Brineborn, Erzeuger mannigfaltiger
Monstren, Geißel des Trabbergs, Verhängnis der Faust Oghmas, verendet sang- und
klanglos in den Gewässern seines Jagdreviers.
Der Schädel des Drachen ist in Fetzen, Hornstücke, Zähne und Hirn
treiben im Wasser vor einem offensichtlich verdutzten Wasserelementar. Alviss
schwimmt hektisch an dem seine amorphen Fäuste ohne Augen anglotzenden Elementar
vorbei, und beginnt mit einem Dolch an der Bauchseite des Drachen zu reißen,
die grässlichen Wunden, die vom säurehaltigen Blut des Drachen an seinen Armen verursacht
werden ignorierend. Doch obwohl er verzweifelt in den Eingeweiden gräbt, kann
er nach minutenlanger Suche nicht mehr vorweisen als ein schwer verätztes
Amulett aus Mythril, an dem zwei stilisierte metallische Fäuste glänzen. Daek
Aschemantel, Faust Oghmas, Diener Vrylls und treuer Freund der
Rashemenforscher, ist vergangen.
Entsetzten, Trauer und Wut breitet sich aus, und jeder reagiert
unterschiedlich. Sirasi zückt ihren Opferdolch und beginnt den Leichnam des
Drachen an den Genitalien zu schänden (so wurde es überliefert) Alviss kann
sich lange genug beherrschen, um einige Beweise für das Ableben des Wesens zu
sichern; Zähne, Klauen und Reste des Kopfes, bevor er sich auch an den
Überresten auslässt, ebenso wie die gerade erst geheilte Aline, die besonders wütet.
Arinar für seinen Teil treibt gezeichnet vor stummen Entsetzen über den
Tod seines Kumpan im Wasser, als Lilly neben ihn gleitet. Die anmutige
elfenartige Wesenheit flüstert ihm einige Worte ins Ohr, woraufhin er eine
elegante Augenbraue hebt, und sie fragend ansieht. Sie nickt bestätigend, und
hebt eine Hand, die Finger zu einem Schwursymbol geformt. Arniar runzelt die
Stirn, denkt kurz nach, und nickt ebenfalls. Mit einer komplexen Abfolge von
Gesten löst er die Bande zwischen sich und der Wesenheit, und die Lillend
entschwindet, aber nicht bevor sie Arinar ein Stück ihres Schuppenkleides als
Beweis ihrer Treue überreicht. Die anderen versammeln sich um ihn, und wollen
näheres wissen. Warum hat er die Lillend entlassen, nachdem er sich so viel Mühe
gemacht hat, sie an sich zu binden? Seine Antwort fällt knapp aus: “Lilly
meinte, sie kennt einen weg zu Oghma, um Daek zurück zu holen. Wir müssen sie
in ihrer ebene kontaktieren.” es gibt also Hoffnung!“ Die anderen wagen nicht
zu hoffen, zu endgültig scheint der Tod ihres Freundes, der vor langer Zeit via
Kyrol mitteilen ließ, dass er im Falle seines Ablebens seinen Tod akzeptieren
und an Oghmas Seite bleiben würde, egal welche wiederbelebende Magie auf ihn
angewandt wird.
Doch die Queste muss weitergehen, sei es nur im Namen von Daek. Zusammen
mit den Resten des Amuletts konnte Alviss noch einen Ring und ein weiteres
Amulett relativ unversehrt aus den Resten des Drachen bergen, doch genauere
Betrachtungen werden auf nach der unmittelbaren Trauerphase verschoben.
28.06.1361 – 03.97.1361 (30.06.1361 durch magische Zeitunschärfe)
Der Drache ist erlegt, und treibt tot im Wasser, wo sein säurehaltiges
Blut sogar so tief unter der Oberfläche zischt und schäumt, während es langsam
neutralisiert wird. Denserianusthal ist nicht mehr, doch der Preis war hoch.
Daek Aschemantel hat sein Leben gelassen, und ob er jemals wiederkehrt ist
fraglich. Doch während Kyrol noch das zersetzte Amulett zwischen seinen Händen
dreht und Sirasi und Aline schockiert ins Leere starren, erinnert die
pragmatische Arkami alle Anwesenden daran, dass es eine Mission zu erfüllen
gibt, damit Daeks Opfer nicht umsonst war.
Und in dieser Hinsicht stimmt etwas nicht. Arkami holt den Elder Orb
hervor. Eigentlich sollte er beim Tod des Drachen die Energie, die sein Ableben
durch das Feywild jagt, aufsaugen und so den von den Helden angestrebten
Zeitdehnungseffekt ermöglichen, aber die kleine, von Runen übersäte
Bronzesphäre ist still und inert. So oder so gibt es noch etwas zu tun, Kyrol
zückt seine Kürschnerausrüstung, Arkami ihre Heilertasche, und mit beunruhigend
ähnlichem Werkzeug beginnen sie den Drachen zu häuten und von seinen wertvollen
Schuppen zu befreien. Arkami untersucht das Wesen währenddessen auch sehr
genau, wobei Sirasi ihr abwechselnd über die Schulter schaut und eigene
Beobachtungen macht. Dank meisterhaften Fähigkeiten in der Heilkunst von Hexe
und Orakel ist bald einiges klar: Die Leiche verrottet absurd schnell, das Blut
beginnt schon nach wenigen Minuten zu stocken, und die ersten Organe welken
dahin. Auch liegt ein magischer Effekt auf dem langsam in die tiefe sinkenden
Leichnam, ähnlich wie das Phylakterium eines Leichnams, oder einem magischer
Klon. Tatsache ist, dieser Drache ist wirklich tot, es ist höchstwahrscheinlich
Denserianusthal, aber seine Seele ist nicht ins Jenseits übergetreten. Kyrol
mutmaßt, er könnte sich irgendwie in all der Zeit die er hier gelebt hat ans
Land gebunden haben, wie manche Zauberer in alten Legenden von Rashemen. Diese
Idee gefällt Sirasi so sehr, dass sie nicht weiter über andere Möglichkeiten
nachdenkt.
Die Leiche ist derweilen zum Grund des Sees gesunken und kommt auf einer
der riesigen Steinplatten, die dort wie achtlos beiseite geworfene Wurfscheiben
liegen, zur Ruhe gekommen, wo ihr auch noch die Zähne und letzte halbwegs
haltbare Organe entnommen werden, bevor die rituelle Leichenschändung ihr Ende
findet, und der Rest der mittlerweile wieder in Scharen aufgetauchten Fauna
überlassen wird. Eine Vielzahl kleiner Fische, Krebse, Aale und anderer Wesen
kommt in der Ruhe nach dem Kampf aus ihren Verstecken, und sorgt dafür dass zumindest
der Körper des Drachens definitiv eins mit dem Land wird.
Das Wunder des marinen Recyclings hinter sich lassend, beginnen die Helden
getrieben von aus Trauer geborener Entschlossenheit nach dem Hort des Wurms zu
suchen. Man weiß eine ungefähre Richtung, angenommen der Drache kam von seinem
Hort, und es wird wohl innerhalb von 3-4 Meilen sein. Es muss irgendwo eine
Öffnung geben, durch die er hindurchpasst, soviel ist erst einmal klar. Die
scharfen Heldenaugen finden auch viele Indizien: Hier sind eine alte Schuppen
an einem Stein, dort wurden Felsen von einem riesigen Wesen beiseite geworfen,
da gibt es Abschürfungen an den Wänden, als hätten große scharfe Krallen oft im
Vorbeischwimmen dort gewetzt. Hier und da finden sich auch Vorkehrungen des
Drachen, um Verfolger zu überraschen, die werden aber genauso ausmanövriert wie
die vielen räuberischen Unterwasserpflanzen, die sich träge nach den Helden
ausstrecken.
Irgendwann erinnert sich Arkami an eine Funktion des Vremlouir, und
öffnet in der Finsternis der Tiefe einige relevante Seiten, um sich mit einer
kurzen Inkantation auf die umliegende Natur einzustellen. Ihr Sinne strömen aus
ihr hinaus, in das umliegende Wasser, und erfassen alles darin, egal ob Land
oder Lebewesen. Sie nimmt eine unnatürliche Präsenz innerhalb einer
Viertelmeile wahr, was interessant ist, in unmittelbarer Nähe einer gewaltigen
Konzentration aus Gold und Silber, was NOCH interessanter ist. Dort sind auch viele
Grindylows in der Gegend, was allen egal ist, aber die verstecken sich tief
unten im See, viel tiefer als die Anomalie. Warum ist schnell klar, hier sind
die Jagdgründe einiger Rudel aus Tizheruks, so Arkami. Wie auf Stichwort
schwimmt in einiger Entfernung eines der Wesen vorbei, eine fünf Meter lange
Muräne mit riesigen Nadelzähnen, die teilweise durchsichtig und so im Wasser
schwer auszumachen ist. Auch sind sie intelligent und jagen im Rudel, wobei der
Anführer sich im Hintergrund hält, während die anderen Mitglieder um dessen
Gunst wetteifern.
Mit einem etwas unguten Gefühl schwimmt die Gruppe los, wobei ein
weiterer Tizheruk der Gruppe folgt, bis offensichtlich wird, dass er bemerkt
wurde, worauf er abdreht. Die Wesen sind relativ intelligent, mehr als normale
Tiere. Immer wieder kann man welche sehen, nie mehr als drei Stück auf einmal,
mal über, mal unter den Helden. Sirasi beobachtet sie und stellt anhand der
Zeichnung und Markierungen auf ihren Körpern fest, es sind immer dieselben
Wesen, mindestens fünf unterschiedliche. Die Kreise die sie ziehen werden immer
enger, und ein Kampf ist unausweichlich.
Den Kampf eröffnet Kyrol mit einer geschickt geworfenen Säurekugel,
bevor sich das Feywild mit aller Kraft gegen die Magie der Helden stemmt, und
sowohl Arkami als aus Sirasi Schwierigkeiten haben, ihre Sprüche zu
manifestieren. Sirasi bekommt auch einen Überrest von Kyrols Säuremagie ab,
weshalb sie ringt ihren Spruch zu behalten, statt ihn zu werfen. Doch der erste
Tizheruk, der sich herangewagt hat, wird schnell durch Hitzestrahlen der
Aasimar zerkocht und zerplatzt zu einem Trümmerfeld aus blutigen Brocken, an
denen sich einige seiner Kumpane laben. Der Rest zischt geradezu durchs Wasser,
und wenige Herzschläge später sind die Helden von allen Seiten bedrängt. Aline
steckt schnell bis zu den Füßen im Maul eines der Wesen, und nur ihre magischen
Armschienen retten sie, teils wegen ihrer Magie, teils weil sie diese mit aller
Macht auf das Maul des Wesens schmettert. Kyrol kann ausweichen und aktiviert
seine magischen Abwehrkräfte, ein schimmernder Schild manifestiert sich über
seinem Arm, während sein Umhang Abbilder von sieben weiteren Kyrols beschwört,
die in Folge von den schnappenden Mäulern mehrerer Tizheruks eines nach dem
anderen vergehen, wodurch der Schurke aber geschützt bleibt. Sirasi hat den
fast entfleuchten Spruch wieder und wirft ihn in Gestalt eines Steinhagels
trotz Widerstands des Feywilds einem Tizheruk schmerzhaft auf den keilförmigen Kopf,
Arkami hat sich unterdessen nicht nur auf die Natur sondern auch auf das
Feywild eingestellt, und webt ihre Magie harmonisch in die Hintergrundstrahlung
dieser Parallelwelt ein, weshalb mehrere Flammensprüche auf die Riesenmuränen
niedergehen und zwei von ihnen schließlich gemeinsam mit Sirasi erlegt werden.
Aber immer mehr schießen aus der Finsternis heran und schnell ist klar, wenn
der Anführer nicht ausfindig gemacht werden kann, könnte dieser Kampf alles
andere als glimpflich ausgehen. Sirasi sieht einen günstigen Moment und wirft
einen Blitzstrahl gegen einen Großteil der Feinde, wobei das Feywild sie aber
mit einer elektrischen Rückkoppelung schockt, was ihr angesichts des
angerichteten Schadens aber erstmal egal ist. Aline und Arkami werden trotz
heftiger Gegenwehr gepackt, und können nur mit Mühe verhindert, verschluckt zu
werden. Alines Schwert ist von ihrer bisherigen Kampfleistung angewidert, und
befiehlt ihr mit dem Ringen aufzuhören, und es sofort einzusetzen. Sie tut wie
ihr geheißen und schwingt es einhändig, als die Muräne sie kurz auslässt, um
sie besser beißen zu können. Das Schwert des Dornentrakts verkeilt sich im
zähnestarrenden Maul, der Tizheruk beutelt sich vor Wut und Schmerz, und kann
die Kriegerin nicht schlucken, obwohl sie weiter in seinem Maul steckt. Arkami
nutzt unterdessen die Gewogenheit des Feywilds aus, um sich mittels
Flammenstrahlen in die Freiheit zu rösten.
Kyrol ist rein optisch mit vier Abbildern noch in der Überzahl, aber
sieht sich drei Muränen gegenüber, was ihn etwas beunruhigt. Noch mehr, als
einer ein weiteres Abbild schneller zerbeißt, als er es auch nur sehen konnte.
Dennoch kann er einen Hieb anbringen, der zwar nicht annährend so vernichtend
ist wie seine ersten, dem Tizheruk aber eine blutende Wunde reißt, mit der er aus
dem Kampf humpelt, um vermutlich irgendwo zu verbluten.
Da erblicken Schurke und Orakel über dem Kampf einen weiteren Tizheruk.
Er ist größer als die andere, und weniger durchsichtig. Leicht grünlich ist er
sogar, und seine Schuppen sind dicker und zackiger, wie die eines Drachen. Ein
weiterer Sohn des unzüchtigen Denserianusthal. Sirasi befiehlt ihn sofort zu
töten, während sie um ihr Leben schwimmt und einige der Tizheruk einschläfern
kann, um sie vorerst auf Distanz zu halten. Kyrol nimmt den Befehl an, dank
seiner Ahnen kann er sich erfolgreich unsichtbar machen und aus dem Kampf
lösen, um zu dem Drachzerhuk emporzuschießen wie ein Hecht zu einem arglosen
Entenküken auf einem Tümpel. Die beiden Tizheruks, die zuvor Kyrol fressen
wollten, suchen sich ein neues Ziel und dringen auf Sirasi ein, deren Gegenwehr
immer schwächer wird. Davon bekommt der Schurke nichts mit, zu fixiert ist er
auf sein Ziel. Drei Aasimarflammenstrahlen schießen an ihm vorbei und martern es
kurz vor seinem Einschlag. Es sucht noch mit riesigen Brandblasen auf dem Bauch
nach seinem Peiniger, als Kyrol neben ihm erscheint, seine Waffe in einem
glühenden Bogen aus der magischen Schwertscheide an seiner Seite zieht und sie
ihm mit aller Macht quer durch den Kopf rammt, was den teilweise transparenten
Schädel des Wesens vor Elektrizität leuchten lässt wie eine Laterne, bevor das Licht
in seinem Augen faktisch wie metaphorisch erlischt. Ein weiteres Mitglied der
Gründrachenbrut haucht sein Leben aus.
Das bricht die Moral der anderen Tizheruks, der Kampf ist dennoch nicht
abgeschlossen. Sirasi wurde von ihren Gegnern so schwer verwundet, dass sie das
Bewusstsein verliert, was eines der Wesen nutzt, um die Hexe zu verschlucken.
Aline kann den mit ihr ringenden Tizheruk zwar erledigen, aber mehr als die
anderen warnen was passiert ist kann sie gerade nicht, noch ist der Leichnam
ihres Gegners um sie gewickelt, während der andere sich mit Sirasi im Bauch in
die Dunkelheit davonmachen will. Da hat er die Rechnung aber ohne ihre Freunde
gemacht. Eine akkurat geworfene Säurekugel entfernt den Großteil der
Rückenflosse der Muräne, was ihre pfeilschnelle Flucht durchs Wasser in einen
zitternden Zizackkurs verwandelt. Die Schmerzen halten den Tizheruk lange genug
auf, dass Schurke und Orakel ihn erreichen können. Ein schneller Schnitt dort,
wo an der Flanke des gerade noch lebenden Wesens eine humanoide Silhouette
unter der Haut sichtbar ist, fördert einen blassen Arm zu Tage, der in den
Magensäften des Wesens vage zuckt. Arkami schiebt ihren eigenen Arm bis zum
Anschlag in die Wunde, greift Sirasis Hand, und lässt einen heilenden
Lebenshauch durch sie fahren, während Aline und Kyrol hastig große Stücke aus
der Flanke des Wesens schneiden, um sie zu befreien, was unterstützt von den
wellenartigen Krämpfen des Todeskampfs ihres Möchtegernverschlingers auch
gelingt. Arkami kümmert sich um die langsam zu sich kommende Sirasi und Kyrol
geht sicher, dass sie dabei nicht gestört wird. So frei gemacht wendet Aline, schwimmt
ein Stück zurück und serviert mit zwei knappen Enthauptungsschlägen die
schlafend im Wasser treibenden letzten Gegner ab, wonach sie und das Schwert
sich ein wenig an ihnen auslassen. Nach einer kurzen Weile flaut der Blutrausch
etwas ab, und Arkami holt alle zu sich. Ihr Körper zerstrahlt in heilende
Energie, die alle Wunden verschließt, während ringsherum die vom Kampf
vertriebene Unterwasserfauna zurückkehrt und beginnt, einen weiteren von den
Helden verursachten Nahrungssegen, diesmal in Form von Tizheruksashimi, zu
verspeisen.
Nach fast einer weiteren Stunde Reise erreicht die kleine Truppe eine
Stelle, wo der Drache zwar offensichtlich entlanggekommen ist, aber nicht
weiter konnte. Hier bilden die riesigen Steinplatten eine Art Tunnel, der sich
voraus abrupt verengt, und auch einer einer menschengroßen Kreatur kaum Platz
bietet. Kurz bevor sie diese Stelle erreichen, erspähen die Helden einen
natürlichen Höhleneingang, der in die Tiefe führt, und nicht nur ausreichend
Platz für einen Drachen bietet, sondern auch Spuren von dessen häufigem Besuch
zeigt. Der Hort ist wohl gefunden, doch damit ist die Gefahr alles andere als vorbei,
im Gegenteil. Trotz aller Vorsicht öffnet sich in der ringsum mit Schilf bewachsenen
blanken Tunnelwand urplötzlich ein Spalt und saugt Kyrol in Windeseile ein.
Oder auch nicht, seine Ahnen retten ihn und lenken seine Hand auf einen vorher
nicht sichtbaren Vorsprung, wo er sich festkrallt. Alle ziehen sich zuerst zurück,
und Arkami erkennt, dass die Hilfe der Chergoba-Vorfahren wichtig war, der
Spalt führt unter Umständen auf eine andere Ebene oder ähnliches, ist
sicherlich ein Leylineeffekt. Kyrol sondiert nochmals aus der Ferne mit allen
mondänen und magischen Sinnen und ist sich sicher, wenn er nahe genug
herankommt, kann er den Effekt bannen. Dazu bedient er sich, bevor noch jemand
etwas sagen kann, einer gefährlichen Technik, und lässt sich von dem Strudel
ansaugen. Er vertraut auf seine durch jahrelanges Training geschulten
Fallensinne, wirbelt durch den alles verschlingenden Strudel und schafft es
punktgenau dort zu landen, wo die Kräfte des Sogs sich gegenseitig aufheben.
Wenige arkane Handgriffe, bei denen das Diebeswerkzeug teilweise verschwimmt
und durch die Ebenen wabert, und der Spalt schließt sich mit einem seltsamen Geräusch
wie ein kaputter Abfluss, welches den meisten Anwesenden mangels moderner Sanitärtechnik
im hohen Norden gänzlich unbekannt ist.
Dahinter weitet sich der Tunnel in eine Kammer, deren Wände in der fernen
Finsternis verschwinden. Weit oberhalb sind Wellen an der Decke sichtbar, also gibt
es dort wohl eine Luftkammer. Unterhalb der Helden erheben sich zwei dünne
Steinsäulen wie schweigende Wächter aus der Tiefe, umringt von den Spitzen in
der Finsternis wachsender Seetangstränge. Die Ausmaße der Höhle können nur
ansatzweise erahnt werden. Alle entscheiden sich dazu, zuerst den luftgefüllten
Teil der Höhle zu erkunden. Als sie die Wasseroberfläche durchstoßen, bietet
sich ihnen ein atemberaubender Anblick.
Oberhalb des Wassers wölbt sich die Decke 120 Fuß weiter oben zu einem
Dom, der bis zum Rand mit Gold, Geschmeide und Kunstwerken gefüllt ist, in
einem Ausmaß, der selbst den gierigsten Geizhals Faeruns vor Neid erblassen lassen
würde. Der legendäre Hort des Denserianusthal, zum greifen nah und doch so fern.
Hier hat der alte Wurm anscheinend die Gravitation umgekehrt. Der Effekt beginnt,
wie von der Abteilung magische Forensik ermittelt, knapp oberhalb des Wassers. Einmal
Levitation, ein Flugspruch sowie zweimal Federfall später stehen die Helden mehr
als knietief inmitten des Reichtums. Und zwischen einer vage kreisförmigen
Gruppe seltsamer graugrüner Kristallsäulen, die den Schatz an mehreren Stellen
durchstoßen. Sie sind übersäht von drakonischen Runen und gefertigt aus Territstein,
einem sogar im Feywild extrem seltenen elementaren Gestein, dass nur nahe von Überschneidungen
des Feywilds, der Ebene der Erde und der Ebene negativer Energie entstehen kann.
Zwischen den Kristallen hängt…ein Ding. Es sieht aus wie eine Kugel mit einem
embryonalen Drachen darin, und wirkt wie etwas, dass eigentlich riesig groß
ist, aber auch sehr weit entfernt, obwohl es gleichzeitig nur wenige Meter vor
der Gruppe in der Luft hängt.
Hier hat Denserianusthal seine Seele gebunden, und hier regeneriert er
wohl seinen neuen Körper. Niemand vermag zu sagen wie lange das dauert, und
sofort werden diverse Theorien und Strategien gewälzt, wie man den Effekt
bannen könnte. Kyrol traut sich als erster, und versucht seinen Erfolg vom
Spalt zu wiederholen. Doch er hat keine Chance, obwohl seine Ahnen weiter auf
seiner Seite sind geht der Versuch knapp schief, negative Energie detoniert in
der Kammer, und die Steine ziehen große Mengen Kraft aus den Helden, um damit den Prozess des
Erwachens zu befeuern, was den Drachenembryo in der Luft ums Doppelte wachsen und
seine spätere Form klar erkennen lässt. Weniger mächtige Sterbliche hätte dieser
Effekt in vertrocknete Hüllen verwandelt, doch die Helden sind aus härterem Holz
geschnitzt. Trotzdem, Arkami muss die allgemeine Erschöpfung mühsam heilen, und
weitere Überlegungen wie man dem ganzen beikommen könnte, führen nur wenige
Möglichkeiten zu Tage.
Arkami ergreift hier die Initiative. Sie ruft die Gunst ihrer legendär
wankelmütigen Ahnen an, um mit aller Macht in das magische Gefüge dieses Ortes
zu greifen. Wo Kyrol sich mit umständlichem Zupfen an diversen arkanen Strängen,
welche den Knoten rund um den Drachen umgeben, aufgehalten hat, fährt die Macht
der Silberspeers mehr wie eine Sense
durch die Höhle, und zerreißt Schicht um Schicht sorgsam über Jahrhunderte
gesponnener magischer Schutzmaßnahmen wie wenig mehr als irritierende Spinnennetze.
Das halbgeformte Drachenwesen reißt die Augen in Panik auf, als die Kugel um es
herum beginnt, sich rapide zusammenzuziehen. Innerhalb weniger Herzschläge
schrumpft sie unter einer Serie ekelhafter Geräusche auf die Größe eines
Taubeneis, verharrt kurz unter ominösem Leuchten, bevor sie mit einem Geräusch,
das laut den Überlieferungen der Anwesenden nach „Whmp“ klang, verschwindet.
Kaum einen Herzschlag später detoniert die geballte Macht des Effektes nach
außen, ein kalter Windhauch reißt alle von den Füßen, die Säulen erodieren wie
im Zeitraffer und zerfallen zu Nichts, während die Energie, welche Denserianusthal
an diesen Ort gebunden hat, mit einem Mal unter Kaskaden von Regenbögen zurück
ins Feywild strömt.
Der Elder Orb befreit sich wie von Geisterhand aus Arkamis Tasche, schwebt
empor, und summt so laut dass kaum etwas anderes zu hören ist, die Runen wie
Fanale glühend, während das Artefakt die es umgebende Macht in sich aufzunehmen
versucht. Die Aasimar greift nach der Kugel, hält sie so fest sie kann und formt
nach Leibeskräften über den Krach und das Beben der lokalen Realität hinweg arkanen
Gesang, um alles in die richtigen Bahnen zu lenken. Ihre Worte verhallen in dem
Getöse, und für einen Moment scheint die von langer Hand geplante und unter
vielen Opfern erkaufte Unternehmung im letzten Moment fehlzuschlagen.
Doch die Silberspeerahnen haben diesen Ort noch nicht verlassen. Einer
nach dem anderen tritt schattenhaft an die singende Arkami heran, legt seine
eigene durchscheinende Hand auf den Orb und stimmt in den Gesang ein, bis ein
vielstimmiger Chor die Höhle erfüllt, der die Seele des Wyrms ins Jenseits
zwingt, und seine Macht in den Elder Orb bindet. Die letzten meisterhaft
geformten Silben verlassen die Lippen des Orakels, die Schemen ihrer Ahnen lassen
einer nach dem anderen los und verblassen, und mit einem Mal verstummen alle Stimmen.
Die kleine Bronzekugel in ihrer Hand knistert vor Macht, die sich einen
Herzschlag später mit einem unsichtbaren Blitz durch ihren Körper erdet, der
allen um sie herum bis in die Knochen geht. Wonach alle ohne Vorwarnung nach
oben fallen.
Denserianusthal ist gebannt, und damit auch alle von ihm gesponnenen
magischen Effekte, unter anderen der, welcher den Hort an der Decke hält. Alle
Helden fallen, gefolgt von Tonnen von Gold, Rüstungen, Waffen und Geschmeide,
der Wasseroberfläche entgegen. Alle können sich mehr oder weniger elegant
retten, und unter Wasser sammeln, wo Sirasi und Arkami die Lage sondieren während
einige blaue Flecken versorgt werden. Das Ritual war ein voller Erfolg, für jede
Woche in einem riesigen Areal des Feywild, von hier bis mindestens Theskaldera,
vergeht nun nur ein einzelner Tag auf der materiellen Ebene!
Doch irgendwie ist angesichts des hierfür bezahlten Preises keinem zum Feiern
zu Mute. Pragmatik nimmt trotz anbrandender tiefer Trauer überhand, und man
teilt sich ein wenig auf, so weit man es wagt, um sowohl den Hort zu sichten
als auch einen Ort der Rast für müde Heldenknochen zu finden. Kyrol nutzt sein
magisch verstärktes Wissen um Ingenieurskunst, um in der nach wie vor luftgefüllten
Kuppel eine luxuriös-geniale Konstruktion aus Hängematten zu bauen, in der man sicher
und relativ bequem übernachten kann. Der Hort wird zusammengetragen und bis auf
die offensichtlich mächtigen magischen Gegenstände erstmal sich selbst
überlassen, der Tag war zu lang und die Strapazen zu groß, der Schlaf findet
die Helden trotz allem sehr schnell.
30.06.1361 (im Timewarp)
Den Hort zu sichten nimmt die Aufmerksamkeit der Helden ein, und dauert
fast den ganzen Tag. Berge aus Münzen und Juwelen werden auf die magischen wie mondänen Taschen der Gruppe aufgeteilt,
der Plan von Sirasi hier mehrere Tage zu verweilen, um eine weitere magische
Tasche zu erschaffen, findet zunächst Anklang, wird dann aber verworfen. Kyrol
sondiert magisch verstärkt die wertvollsten Stücke zwischen den teilweise vom
Wasser zerstörten Kunstgegenständen und schätzt den Wert aller Juwelen, während
Sirasi und Arkami sich über weite Strecken einig sind, was die Ausrüstung im
Hort tut und was sie wert ist. Neben Stiefeln, die unglaubliche Geschwindigkeit
verleihen, einer Robe die Blitze kontrollieren lässt, und der aus Legenden bekannten
Ausrüstung des Drachentöters finden sich auch zwei Bündel augenscheinlich unwichtiger
Lederstreifen, die bei genauer Betrachtung Mulirückenbänder sind, welche die
Tragekraft ihres Trägers enorm erhöhen. Angesichts des wahrhaftigen Berges aus
Reichtum kommt dies absolut gelegen.
01.07.1361 -03.07.1361 (relativ gesehen)
An dieser Stelle realisiert die gesamte Gruppe, dass man vergessen hat
Arinar zurück in Theskaldera zu bitten, den Ort mittels des Buches zu
markieren, weshalb der Rückweg nun sehr weit und sehr mühsam wird. Eine von
leicht deplatzierten Ärger getriebene Abstimmung, wer das Buch fürs Erste
trägt, entscheidet Arkami klar für sich.
Die Reise zurück zum Rand des Sees dauert fast zwei Tage, und ist eine
Revue der überstandenen Strapazen in umgekehrter Reihenfolge. Die Tizerhuks die
man sichtet verschwinden beim Anblick der Helden in Felsspalten, die Grindylows
erscheinend bald und stänkern die Helden an, bis Aline die blutigen, frisch
gerissenen Zähne ihres angeblichen Beschützers präsentiert und sie anbrüllt,
worauf sich das Wasser mit panisch verspritzter Tinte füllt und die kleinen
Plagegeister unter Jammern und Zähneknirschen fliehen. Die Piranhas werden ebenso
überwunden wie die ewige blau-grüne Leere, und schließlich ist man endlich am
Rande des Sees, wo verschiedene magische Effekte benutzt werden, um wieder auf festen
Boden zu kommen. Der spektakuläre Einsatz von Federfall seitens Kyrol und Aline
wird von einem von der Gruppe unbemerkt auf einem fernen Felsen sitzenden
Gnomenabenteurer beobachtet, was ihm die Idee für eine Extremsportart gibt,
welche sich für eine ganze Weile in Teilen des Feywilds großer Beliebtheit
erfreut.
Der Sumpf unterhalb des Sees ist wie leergefegt, kaum ein Wesen größer
als eine Sumpfkröte und einige schillernde Reiher begegnet den Helden, bis sich
zwei hagere, wortwörtlich riesenhafte
Silhouetten aus dem Nebel schälen. Steinriesen, geschickt von Geopadaia, um die
Gegend zu patrouillieren, für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Helden
zurückkehren.
Dass die Helden nicht nur lebend vom Juvlupahsee zurückgekehrt
ist, sondern auch Beweise für das Ableben des Drachen tragen, beeindruckt die
beiden Riesen zutiefst. Sie fallen vor den Helden auf die Knie, wodurch die Gesichter
aller fast auf einer Höhe sind, und bitten die Gruppe untertänigst, sie zum
Trabberg zu begleiten, denn ihre Anführerin wird definitiv die frohe Kunde
hören wollen. Da dies ohnehin der Plan war, wird großmütig eingewilligt.
Die Reise zum Trabberg verläuft dank kundiger Begleiter problemlos, und
der Empfang ist mehr als nur freundlich. Die Nachricht, dass die
jahrhundertelange Bedrohung durch Denserianusthal, der schon die Mutter und Großmutter
der Häuptlinging beschäftigte, endgültig gebannt ist, ist mehr als nur willkommen.
Den Helden wir ein rauschendes Fest ausgerichtet, alle Reserven werden geplündert,
und ein glorreiches Bankett findet statt unter dem Trabberg, wo unter dem Spiel
von Steintrommeln und Flötenklängen die Helden einem gebannten Publikum ihre
Geschichte erzählen in die Annalen des Steinriesenstammes eingehen, als Retter
und Drachentöter. Aline kann im Suff Geopadaia nicht nur das Feuerwasser
reichen, sondern sie sogar überreden, dass die Taten der Helden exakt in den
Geschichtsreliefs des Stammes festgehalten werden, eine größere Ehre als Aline
sich das in dem Moment ausmalen kann. Nachdem man am nächsten Tag den Kater
etwas vertrieben hat melden sich die beiden Steinriesen wieder, die
ursprünglich nach Nathoud mitkommen wollten. Angesichts der unglaublichen Taten
der Helden haben sie die etwas unpassenden Angebote vom letzten Mal vergessen,
und wollen nochmals fragen, ob sie die Gruppe begleiten können. Strenge Blicke
von Arkami und Kyrol hindern Sirasi daran, nochmals zu versuchen sie für das Königreich
Horgi zu rekrutieren, und so begleiten die beiden jungen Krieger die Truppe am
Weg zurück nach Theskaldera.
04-05.07.1361 (möglicherweise)
Dieser dauert fast 2 weitere Tage, ist aber ereignislos. Eine Gruppe Schwerbewaffneter,
begleitet von zwei Riesen in voller Kampfmontur, ist kein verlockendes Ziel für
die lokale Flora und Fauna. In der vorherrschenden Metropole dieser Region des
Feywilds angekommen, werden alle von den insektenartigen Wächtern des Sommerhofes
schnurstracks zu Kasseia geführt. Deren Reaktion stellt die Begeisterung von
Geopadaia zehnfach in den Schatten. Schmetterlingsschwärme in allen möglichen
und unmöglichen Farbe entstehen, der Duft zehntausender Blüten erfüllt fast betäubend
die Luft, und der Gesang von Myriaden Vögeln verkündet den Sieg über den
Drachen überall in Theskaldera. Ein Fest wird wie aus dem Nichts auf die Beine
gestellt, und es ist klar: Sowohl Frühlings- als auch Sommerhof stehen tief in
der Schuld der Helden. Jedem wird das Zeichen der Kasseia überreicht, wie
vereinbart, und Boten werden zu Phyria geschickt, auf dass die Freilassung von
Ulgan in die Wege geleitet werden kann. Zuletzt erwähnt Kasseia auch noch, dass
in diesem Moment bereits andere Boten in Richtung Trabberg geschickt werden,
denn ein prinzipiell freundlich gesinnter Außenposten so nahe dem Juvlupahsee ist
Theskaldera mehr als nur willkommen als Handelspartner. Viele Dinge werden sich
durch den Tod von Denserianusthal ändern, und was vollbracht wurde wird das
Feywild für viele Jahre beschäftigen. Die Helden haben unglaubliches geleistet,
doch heute Nacht sollen sie zuerst die Feier zu ihren Ehren genießen.
Es ist wahr, die Helden haben einmal mehr eine große Aufgabe gemeistert,
auch wenn der Erfolg zu einem bitteren Preis erkauft wurde. Während um sie
herum ein rauschendes Fest stattfindet, und sie von allen Seiten von feierwütigen
Satyrn, sinnlichen Nymphen und freundlichen Dryaden eingeladen werden, löst
sich jeder Held irgendwann vom Trubel der wogenden Menge. In kleinen Gruppen
oder auch allein heben sie ihr Glas und gedenken ihrem treuen Gefährten, Daek
Aschemantel, Faust Oghmas, der für diesen Erfolg sein Leben gelassen hat.
Möge sein Opfer nicht umsonst gewesen sein.