TL;DR: Wir prügeln uns mit Dweomercats, einem Feywild-Eulenbären und einem Manticor, reisen dann weiter in die Berge. Am nächsten Tag verfolgen wir einen gestaltwandelnden Elch, der Daeks Gehirn temporär gematscht hat, holen ihn aber nicht ein. Am Tag darauf finden wir die Hütte, die verlassen ist bis auf einen Haufen Eichhörnchen. Es finden sich die Leiche des Waldläufers, tot durch die eigene Hand, und des Klerikers von Lathander, tot durch magische Explosion des beschädigten Sterns von Lathander, und außerdem ist die Hütte eventuell von einem Dämon besessen, spucken tut es auf jeden Fall. Wir untersuchen alles genau, finden heraus was im vorherigen Satz geschrieben wurde, und übernachten NICHT in der dämonischen Apres-Skibar.
08.03.1361 – 10.03.1361
Arinar ist durch dieses plötzliche interplanare Ereignis etwas ungünstig
positioniert und auch noch recht überrascht, aber die erscheinenden Katzen
haben anscheinend Schwierigkeiten sich an die vergleichsweise gedeckte
Farbenpalette der materiellen Ebene zu gewöhnen, denn sie übersehen ihn lange
genug, dass er sich in einen Baum bei seinen Gefährten in Sicherheit
teleportieren kann. Irgendjemand macht eine Bemerkung über den Stereotyp von
Elfen als Baumkuschler, was aber in Arinars erregten Rufen untergeht, denn von
seiner Aussichtsplattform hat er ein Portal ins Feywild entdeckt, das hinter
den feindlichen Linien ominös wabert, vielfarbige Lichtbögen über die
Landschaft verteilend. Während Alviss sich schnell einen seiner patentierten
Gummimanntränke hinter die Binde kippt, strengt er gleichzeitig sein
Schulwissen an. Auch wenn ihm die Natur der Katzen verborgen bleibt, ihre
arkanen Eigenschaften kennt er nur zu gut. Es sind Dweomercats, die man an
Orten außerhalb der Hörweite von den Magiern der Küste auch Displacer Beasts
nennen darf, Raubtiere aus dem Feywild, die sich nicht nur teleportieren
können, sondern auch von einem dauerhaften Verschwimmen-Effekt betroffen sind.
Das macht sie sehr schwer zu treffen, was Daek als erster bemerkt. Von den
beiden flammenden Strahlen, die er auf eine der Kreaturen wirft, versengt der
erste dem Wesen gehörig den Pelz, was ein wütendes und seltsam verzerrtes
Fauchen hervorruft, doch der zweite passiert die Katze einfach, als sie im
letzten Moment einen Meter beiseite zuckt wie ein Spiegeltrick, und versengt
zischend mehrere Meter Hochlandgras. Kyrol bleibt bei den Spruchwebern weiter
hinten, macht sich unsichtbar und ruft seine Ahnen an, auf dass sie seine
Reflexe stärken und schneller sein lassen als eine angreifende Dweomercat. Diese
fackeln nicht lange und teleportieren sich in den Nahkampf mit Arkami und Daek.
Arkamis Gegner ist von ihrer heiligen Aura verwirrt und schlägt mit allen
Pfoten ins Leere, während schnappenden Kiefer lediglich etwas Robe erwischen.
Die angesengte Katze bei Daek ist schon geschickter, in ihrer Wut lässt sie
jede Vorsicht fahren und ein Hagel aus Tentakelschlägen, Prankenhieben und
Bissen geht über dem Mönch nieder. Doch Daek dreht das Blatt um, lässt selbst
vor langem als Reserve aufgestaute Wut ab und kann seinen Gegner mit einer
Folge von wirbelnden Abwehrbewegungen auf Distanz halten. Ein weiteres Wesen ist
mittlerweile in die Reichweite von Kyrol gekommen, und dieser sticht geschickt
zu. Sein Schwert glaubt schon Feenblut zu schmecken, doch die Dweomercat
verschwindet durch die Dimensionen, nur um sofort zu Gegenangriff überzugehen.
Der plötzlich aus dem Nichts erscheinende Schurke hat das Wesen aber dann doch
etwas erschreckt, und seine halbherzigen Hiebe und zaghaften Bisse werden
energisch abgewehrt. Aline ist unterdessen bereit, und schlägt mitten im Kampf
ein wie ein Komet aus heiterem Himmel. Ihr rasender Angriff lässt die magische
Verteidigung der Dweomercat vor ihr nutzlos werden, und einen Moment später
liegt ein zuckendes Tentakel auf dem Boden. Ihr Schwert rast in einem anmutigen
Bogen herum, aber beim zweiten Mal steht die Magie der verwundeten Kreatur dann
doch bei, sie fließt um die Klinge wie Morgennebel.
In diesem Moment erschüttert ein donnerndes Geräusch das Tal, welches
wie eine Mischung aus einem Vogelschrei, einem Bärenbrüllen und einem mit dem
achtfachen des empfohlenen Drucks gespielten Dudelsack klingt. Ein gewaltiger,
in vielen Farben schimmernder Eulenbär zwängt sich durch das für ihn winzige
Portal, und für einen Moment scheint es, als würde die Kreatur zwischen den
Welten stecken bleiben, das magische Konstrukt wie ein schimmerndes
Ballettkleid um die Hüfte. Die unfreiwillige Komik hält aber nicht lang an,
denn die Kreatur kann sich vollständig durch das Portal ziehen, und beginnt mit
seinem riesigen Schnabel herumzufahren, überall reiche Beute witternd, während
seine Form ständig wie die der Dweomercats verschwimmt. Das Portal hingegen
schließt sich hinter dem Wesen mit einem leisen Knall, der vollständig von
einem erneuten Kreischen/Brüllen/Pfeifen überdeckt wird. Das Geschrei zieht
sich in die Länge, und mehrere weitere Eulenbären erscheinen in der Nähe des
Ersten. Das Wesen ist in der Lage magische Abbilder von sich selbst zu
erschaffen, ein Effekt, der einen Kampfkoloss wie diesen sogar noch
gefährlicher macht. Das teilt Sirasi der Gruppe mit, und sie hat auch einen
Spruch parat, der jedoch dem Chronisten nicht erhalten ist. Die Meinungen über
das Warum gehen auseinander.
Daek kann unterdessen trotz Verschwimmen eines der Wesen zu packen
bekommen und gibt ihm im Namen Oghmas eine neue Perspektive auf sein Leben, und
seine Schultertentakel, die kurz krampfartig zucken und dann, genau wie der
Rest des Körpers, erschlaffen. Kyrol stellt gleichzeitig mit wachsender
Frustration fest, dass es wegen dieser elenden magischen Herumzuckerei
unmöglich ist an diesen Wesen einen genauen Treffer anzubringen, was auch
Alviss zu schaffen macht, der Ermittler kann die Katze zwischen sich und dem
Schurken trotzdem irgendwie totstechen, auch wenn die übliche Eleganz etwas
fehlt.
Die Verluste der Gegenseite werden aber prompt mehr als nur
ausgeglichen, denn nicht nur bekommt die nach wie vor irritiert ihren Kopf
schüttelnde Katze bei Arkami via Portal Verstärkung, ein Schatten streicht plötzlich
über das Schlachtfeld, und ein kurzer Blick nach oben offenbart eine geflügelte
Kreatur mit langer Löwenmähne, einem verstörend humanoiden Gesicht und einem
stacheligen Schwanz. Ein Manticor, entweder auch aus dem Feywild oder angelockt
vom Kampfeslärm. Der Neuankömmling deckt die gesamte Gruppe mit einem Hagel aus
Stachel ein, die er mit einem Peitschenschlag seines schuppigen Schwanzes abwirft.
Der überwiegende Mehrteil dieser Salve bohrt sich in Erde und Bäume ringsum,
aber einige Stacheln treffen Daek und Arkami. Der Eulenbär und seine
schimmernden Abbilder stürmen auf Kyrol und Aline ein, wobei er ein weiteres donnerndes
Brüllkreischpfeifen von sich gibt, um seine Beute einzuschüchtern, was die
beiden Rashemi aber charakteristisch kalt lässt. Dann versucht er Alines Kopf
in seinen Schnabel zu bekommen, um ihn als erste Mahlzeit abzureißen. Stattdessen
bekommt er den Knauf ihres Schwertes zu spüren, was zwar keinen Schaden
anrichtet, ihn aber zumindest fürs erste abwehrt. Sirasi strengt ihre arkanen Künste
an, und kann das auf den Bären liegende Verschwimmen zumindest temporär unterdrücken,
die Spiegelbilder tanzen aber weiter. Trotzdem, das macht das Wesen
verwundbarer, was Aline sofort beweist. Ein Schlag lässt nur ein Spiegelbild in
einem Schauer aus magischen Funken vergehen, der nächste schneidet aber tief in
die Flanke der Kreatur. Mit einem weiteren Funkenschauer betritt der von Arinar
beschworene Hound Archon das Schlachtfeld, und mischt sich ebenfalls in den
Kampf ein. Seine kraftvollen Hiebe können aber nur eines der Spiegelbilder
entfernen, weshalb der hundeköpfige Engel frustriert zubeißt, was wesentlich
effektiver zu sein scheint. Arinar hat mit einer arkanen Rückhand unterdessen
eine Flammenkugel beschworen, die eine weitere der Katzenkreaturen ansengt, was
diese wütend nach dem Ursprung dieses Zauberspruchs suchen lässt. Arkami erstrahlt
plötzlich in blendender Energie, was die Dweomercats vor ihr zwar blendet, aber
mangels böser Gesinnung nicht weiter beschädigt. Sie sind wohl doch nur hungrig
und hinterlistig. Eine so abgelenkte Kreatur bekommt aber Daeks Fäuste zu spüren.
Während Aline mit dem gefährlichen Ende des Eulenbären beschäftigt ist, tanzen
Kyrol und Alviss um die riesige Kreatur herum, und versuchen durch den Wald aus
Spiegelbildern zu kommen. Am Ende ihrer Anstrengungen ist das Wesen zwar
endgültig manifestiert und frei von sämtlichen magischen Schutzmaßnahmen,
Schaden hat es aber keinen genommen. Alviss macht einen halben Schritt zurück,
um Atem zu schöpfen, was eine Katze als Schwäche interpretiert. Das purpurne
Katzenwesen erscheint aus der leeren Luft, schnalzt mit seinen Tentakeln nach
dem Halbelfen, und wird kurzerhand von beiden Tantakeln und mittels Halsstich von
seinem Leben befreit, als Alviss seine Riposte-Fähigkeiten spielen lässt.
Während die Reihen der Dweomercats zusehends ausdünnen wird klar, dass
der Eulenbär der Hauptgegner in diesem Kampf ist. Ein Hagel aus Wychlaran-Steinen
geht auf ihn nieder, gefolgt von Arinars Flammenkugel, was ihm zwar Schaden
zufügt, ihn aber nicht extrem beeindruckt. Der Hound Archon hat jetzt ein klares
Ziel und hackt immer und immer wieder in die von Fett und dicken Muskelsträngen
geschützten Flanken des Wesens, Kyrol kann es zwar mit einigen geschickten
Rollen von sich ablenken, hat dann aber keine Kraft mehr, um einen Treffer
anzubringen. Alviss kann das schon, sogar kritisch, aber auch ein bis zum Korb
in seinem Körper steckender Rapier scheint des Wesen nicht zu beeindrucken, welches
monomanisch auf Aline einschlägt, alle Verletzungen und sein verebbendes Leben
ignorierend. Die Kreatur stellt sich auf die Hinterbeine, und schnappt mit
seinen Vorderpfoten Aline in einer potentiell tödlichen Umarmung. Bevor diese selbst
noch reagieren kann geht ein weiterer, hastig gezauberter Steinhagel nieder,
und sie sitzt leicht gequetscht aber sonst unverletzt am Boden. Arinar hat von
seinem Baum aus mit Entsetzen gesehen, wie nahe der Bär daran war Aline zu
verspeisen, weshalb er seine magischen Fähigkeiten anstrengt und einen
Berührungszauber durch die Winde der Magie mit Reichweite ausstattet. Eine grünlich
schimmernde Hand umfasst das Gesicht des Eulenbären, ein Zischen ertönt, und unter
qualvollen Schreien zerfließt zuerst Fleisch, dann die Knochen darunter wie Wachs
im Feuer. Mit einem letzten gegurgelten Kreischen geht der Eulenbär zu Boden,
nichts als einen qualmenden Stumpf an Stelle seines Kopfes. Lang ist keine Zeit
zum feiern, denn der nach wie vor über dem Kampf fliegende Manticor deckt
wieder alle mit Stacheln ein. Der am Boden stattfindende Kampf zwischen Arkami,
Daek und der letzten Dweomercat geht schließlich zu Gunsten von Daek aus, als
die Bestie nach mehreren magischen Ausweichmanövern unter der schieren Zahl von
Schlägen zusammenbricht. Die Wunden des Mönchs werden von Arkami prompt
geheilt, bevor die Asimar die gesamte Gruppe mit einer Welle aus positiver
Energie überzieht, die angeknackste Knochen, offene Schnitte und Kratzer allerorten
schließt. Kyrol hat unterdessen mit flinken Händen seinen Bogen bereit gemacht,
und bringt dem Manticor eine erste Wunde bei, was das Wesen zwar mehr
überrascht als verletzt, aber immerhin. Alviss kann mit ähnlich flinken Händen
eine alchemische Bombe improvisieren, und wirft sie zielsicher hinter dem Pfeil
her. Schließlich kann sich der Manticor endgültig sicher sein die
Aufmerksamkeit von wirklich allen zu haben, ein Moonbeam von Sirasi versengt
ihn, auch wenn der Spruch am helllichten Tag wenig Schaden verursacht. Den
Stachelwerfer mit Nadelstichen zu töten wäre zwar schön ironisch, aber es geht
viel zu langsam, befindet Arinar. Er befiehlt seinem Hound Archon, Aline mit
magischer Kraft zu verstärken, und tut dasselbe mit was ihm zu Verfügung steht.
Arkami hat sich unterdessen erinnert, dass Manticore im Gegensatz zu Eulenbären
und Dweomercats tatsächlich böse Kreaturen sind, und so trifft nach Pfeil,
Bombe und Strahl die heilige Faust das Wesen, was dann doch etwas viel ist, und
es einige Meter absacken lässt. Gerade genug, um in Reichweite der anderen
heiligen Faust zu kommen, nämlich der von Oghma. Zwei Flammenstrahlen schießen
nach oben, brennen einen Flügel und sämtliche übrig gebliebenen Haare und die
darunter liegende Haut der Kreatur weg, die daraufhin einige Meter weiter zu
Bodenfällt, einige kleine Bäume und viele der seltsam vielfarbigen Blumen mitnehmend.
Aline steht erfüllt von magischer Macht da und hat plötzlich keinen Auftrag
mehr.
Während der Kampfeslärm noch an den fernen Berghängen widerhallt, ist
Alviss schon dabei Arinar nachzumachen, und tanzt geschickt durch die Feywildblumen,
um zum Ort des Portals zu kommen. Das ist aber offensichtlich jetzt ganz zu,
was auch die Blumen dazu veranlasst, rapide zu verwelken und abzusterben,
nichts als stinkenden Schleim zurücklassend. Er und Arinar verstricken sich
daraufhin in eine längere Fachdiskussion, was es mit diesen Phänomenen auf sich
hat, die von Sirasi lapidar damit beendet wird, dass hier im hohen Norden immer
mal wieder Verbindungen zum Feywild aufgehen, die selten von langer Dauer sind.
Diese Ereignisse vorherzusagen ist fast unmöglich, der Riss könnte in 10
Minuten wieder erscheinen, oder erst in 10 Jahren.
Man untersucht trotzdem den Ort des Geschehens, vielleicht finden sich
noch Informationen. Was sich stattdessen dank Alviss scharfen Augen findet ist
eine Eismumie, die wohl schon seit Jahrzehnten im Windschatten eines Felsens
von niemals schmelzenden Schnee bedeckt liegt. Ein Schamane aus Rashemen, soviel
kann man an seiner Rüstung und den verschiedenen noch intakten Habseligkeiten
erkennen, die interessanteste ist ein Ring, der kurzerhand samt mumifiziertem
Finger abgebrochen wird. Alviss identifiziert ihn als einen mächtigen
Schutzring, der obendrein dem Träger einmal am Tag die Fähigkeit verleiht, für
eine Weile in absoluter Dunkelheit zu sehen. Diese Fähigkeiten kommen aber, wie
so oft, mit einem Preis. Wer den Ring anlegt, wird körperlich mit dem Totem der
Fledermaus verbunden, was sich in optischen und seelischen Veränderungen niederschlagen
wird. Wie schlimm kann das schon sein, denkt sich Aline, und legt den Ring an,
bevor jemand sie stoppen kann. Sofort zerfließen ihre Gesichtszüge, ihre Nase
wird breiter und irgendwie fächerförmig, ihre Ohren wandern etwas nach oben und
verlängern sich, ihre Eckzähne wachsen und überhaupt wird ihre gesamtes Gehabe etwas
nagetierartiger. Damit kommt auch noch ein plötzlicher Heißhunger nach Blut und
rohem Fleisch, was die junge Kriegerin alles dann doch alarmiert. Abnehmen kann
sie den Ring nicht mehr, trotz aller Anstrengungen. Bei einem verfluchten Gegenstand
normal, wie ihr Alviss trocken mitteilt, und Sirasi wirft ein, dass das nicht
der erste solche ist, den die Gruppe findet, und sie hätte es eigentlich wissen
müssen. Aline gesteht einen Fehler ein, und fleht die Zauberkundigen an, ihr
den verfluchten Ring zu entfernen, was aber frühestens am nächsten Tag versucht
werden kann.
Der Rest des Tages vergeht mit reisen und gelegentlichen hochfrequenten
Klickgeräuschen, deren Ursprung unbekannt bleibt, da alle vagen Gesten und
Blicke in Richtung Aline mit bitterbösem Starren aus blutunterlaufenen Augen quittiert
werden. Der Nebel begleitet die Gruppe den ganzen Tag, doch am späteren
Nachmittag steigt der Pfad steil an und führt über die Nebelschwaden, was die
Suche nach einem Lagerplatz einfacher macht. Die Nacht vergeht ebenfalls ruhig,
Aline beschwert sich, dass ihre Ration viel zu gut durchgekocht ist.
09.03.1361
Der Morgen beginnt mit einem Entfluchungsritual. Sirasi kann sich zuerst
nicht gegen die uralte und nicht unwesentliche Macht des Ringes behaupten, ein
zweiter Versuch ist dann erfolgreich, verschafft der Wychlaran aber
Kopfschmerzen und relativ heftiges Nasenbluten. Während Arkami dieses versorgt
untersucht Alviss nochmals den Ring, und kann Alines Hoffnung, man könnte doch
den Fluch aus dem Ring herauszaubern nur mit einem Kopfschütteln abtun, ohne
gröbere und die Macht der Gruppe übersteigende Ritualmagie wird das wohl nie
gehen, und selbst mit dieser könnte es dazu führen, dass der Ring zerstört
wird. Also wird er bis auf weiteres aufbewahrt. Das Wetter hat sich über Nacht
gedreht, und ist ungewöhnlich warm für diesen Winter, die Temperatur erreicht
fast den Gefrierpunkt.
Angesichts dieser fast sommerlichen Verhältnisse werden einige Schichten
Kleidung abgestreift, nach der Garderobenkontrolle geht die Reise dann weiter,
und man nähert sich der ominösen Region, in der die legendäre Waldläuferhütte stehen
soll. Daek und Kyrol führen an, und im Laufe des Vormittags entdecken sie eine seltsame
verschwommene Erscheinung weiter vorne am Weg, die sich bei genauerem
Hinschauen als ein durch mystische Kraft getarnter Elch offenbart, dessen
Anblick Kyrols Sinne verschwimmen lässt, während Daek die Augen verdreht und irgendwie
verwirrt wirkt. Arinar zweifelt die Form des Elchs an, doch dieser ist echt,
Kyrol wirft ihm aus Rache für den grundlosen Angriff auf seine Sinne eine Säurekugel
mitten ins Gesicht, was das Wesen in die Flucht schlägt. Daeks Verwirrung endet
darauf nicht, er ist zwar geistig anwesend, kann sich aber kaum auf etwas konzentrieren
und ist als Erkunder momentan nutzlos, weshalb Alviss seine Position an der
Spitze der Gruppe einnimmt. Er und Kyrol finden dann am Abhang die Spuren des
Elchs, denen man nach kurzer Beratung ins unwegsame Gelände folgt. Der Rest des
Tages vergeht mit abwechselnd exzellenten und grottigen Spurenleseversuchen von
Alviss und Kyrol, was auf dem steinigen Gelände aber auch alles andere als
einfach ist. Stunden werden damit verbracht die Spuren zu verlieren, wieder zu
finden, zu deuten und zu verfolgen, während sie sich irreführend und erratisch
über Schneefelder und Steine ziehen. Irgendwann sind es dann auch keine
Elchspuren mehr, sondern die eines anderen Tieres. Welches das ist, sind sich
aber weder Alviss noch Kyrol sicher. Mittlerweile ist man nahe am Gipfel des
Berges, und der plötzlich aufkommende starke Wind, zusammen mit den steigenden
Temperaturen, könnte Schneebretter auslösen, da ist sich Kyrol sicher. Arinar
ist trotzdem dafür weiterzusuchen, schließlich ist man so weit gekommen. Die
Spuren werden aber immer vager, und obwohl Alviss sie mit seinen unfassbar
scharfen Augen nach einer Stunde akribischen Suchens wieder finden kann, enden
sie nach einer weiteren Stunde an einem gefährlichen Steilhang mit losem Geröll
und tückisch wirkenden Schneefeldern. Hier kommt es zur Abstimmung, ob man
weitergeht, oder auf den weiter unten gerade so erkennbaren Weg zurückkehrt. Diese
endet in einem Patt, und wird mit dem traditionellen Entscheidungsritus von
Klinge, Pergament, Stein zwischen Alviss und Kyrol entschieden. Kyrol gewinnt,
und man steigt in sicherere Regionen ab, begleitet vom Grummeln der halben
Gruppe, die in den sicheren Tod klettern wollte. Als Entschädigung findet der
Schurke am Abend einen extrem guten Lagerplatz unter einem Felsüberhang, kaum
von außen einsehbar und geschützt vor Wind und Lawinen. Das Lager wird
aufgeschlagen, ein Feuer wird entzündet, Schlaf- und Rucksäcke werden am Boden verteilt.
Arkami untersucht nach dem Abendessen den nach wie vor verwirrten Daek, dem im
Laufe des Tages sogar einige kaum hörbare fast-Wörter entfahren sind, so
schlimm ist sein Zustand. Sie kann aber beruhigen, was auch immer den Mönch
plagt, wird sich im Laufe des nächsten Tages von alleine geben. Die Nacht ist
klar und kalt, der Wind heult klagend um die Gipfel, aber sonst bleibt es halbwegs
ruhig.
10.03.1361
Im Licht des neuen Tages kann Alviss einige Landschaftsmerkmale mit den Legenden
und Erzählungen von Knobbels Brieffreund abgleichen und ist sich sicher in
welche Richtung die Hütte liegt. Kyrol findet einen vielversprechenden Weg, der
sich im Lauf des Vormittages zu einem Trampelpfad verschmälert, aber
schließlich kommt auf einem messerscharfen Grat die Hütte in Sicht. Wie
berichtet besteht sie gänzlich aus Ebenholz, und auf diese Entfernung sieht sie
wie ein vor Furcht geducktes Tier aus, das unweit eines kleinen, verkümmerten
Wäldchens auf einem Steilhang hockt. Der Eindruck verbessert sich beim
Näherkommen nicht, das Gebäude hat schon bessere Zeiten gesehen und ist wohl
schon eine Weile verlassen. Nur die äußert geschickte Konstruktion der Hütte,
die teilweise auf Stelzen steht, hat bisher verhindert, dass alles irgendwann ins
Tal rutscht. Die letzten Meter sind auch noch gefährlich, der Hang ist steil
und endet nach einigen dutzend Metern an einer Kante, hinter der es mehr als
hundert Meter mehr oder weniger vertikal nach unten geht. Es ist totenstill,
nicht einmal der sonst auf den Bergen allgegenwärtige Wind weht gerade, und die
Stimmung ist irgendwie seltsam angespannt, als würde die Welt den Atem
anhalten. Sirasi schickt als Vorhut ihr arkanes Auge durch einen Spalt in die
Hütte, und bestätigt zunächst was vermutet war, alles ist verlassen. Von Humanoiden
jedenfalls, in einem Raum findet sich eine geradezu riesige Kolonie aus
Gebirgseichhörnchen, die ihre Nester überall in einigen der größeren Regale
gebaut haben. Alles ist von Raureif und Frost überzogen, die Fenster sind
größtenteils methodisch verrammelt worden, im Hauptraum ist ein großes Loch im
Dach. Dort findet sich auch das erste Anzeichen, dass hier etwas nicht stimmt.
Die Wände hier sind rundum angesengt, aber nicht wie von einem normalen Feuer,
sondern in Mustern und Flecken, als hätte kurz ein extrem heißes Feuer
gebrannt, wie von einem Zauberspruch. Im Zentrum des verbrannten Flecks liegt
ein verkohltes Skelett, an dem neben einigen Kleidungsresten noch ein Amulett,
ein Ring und ein seltsames, aus Ringen bestehendes Objekt zu sehen ist, welches
Alviss nach kurzer Beschreibung als Gyroskop identifiziert, was außer Arinar
niemandem etwas sagt. Sonst befindet sich hier neben den zu erwartenden Räumen
wie Arbeitszimmer, Küche und Schlafzimmern noch ein Bumsklo, eine Sonderform
des Plumpsklos, dessen genaue Funktion schwer zu beschreiben ist.
Da außer vielen Eichhörnchen nichts Verdächtiges zu finden ist,
entscheidet sich die Gruppe über verschiedene Wege in die Hütte einzudringen,
um eventuell herauszufinden was hier geschehen ist. Kyrol nimmt kurzerhand Anlauf
und turnt über einen Stapel Feuerholz aufs Dach, schwingt sich durch das Loch
und landet fast geräuschlos mit gezogenem Schwert inmitten des Hauptraum, eine
Spur aus Pulverschnee hinter sich herziehend. Wie immer wenn ihm keiner zusieht
stellt er sich extrem geschickt an. Arkami hat weniger Glück, beim wesentlich
normaleren Weg über die Vordertreppe zur Tür bricht erstere unter dem Gewicht
von ihr und ihrer Rüstung zusammen, und sie beginnt mit alarmierend hoher
Geschwindigkeit den Hang in Richtung Kante zu rutschen. Geistesgegenwärtig
spricht Arinar Federfall auf das Orakel, just als es über die Kante getragen wird,
und die Aasimar schwebt sanft zum Fuße der Klippe. Dort findet sich dann auch
etwas Bemerkenswertes. Eine teilweise skelettierte Leiche mit einem reich
verzierten Schwert durch den Leib. Nach den Beschreibungen von Alviss könnte das
mit hoher Wahrscheinlichkeit Barias Konescy sein, der Besitzer der Hütte. Das
Schicksal hat die beste Person für die folgende Aufgabe an diesen Ort gebracht,
medizinische Untersuchung der Leiche macht klar, das Schwert hat sich die
Person selbst durch den Leib gestoßen, noch bevor sie über die Kante in den
endgültigen Tod gerutscht ist. Arkami wundert sich, nimmt das Schwert an sich
und levitiert langsam empor. Oben haben die anderen unterdessen die Treppe und
den erhöhten Steg rund um das Haus untersucht und festgestellt: Der Steg wurde
absichtlich geschwächt, und der Schnee darunter so präpariert, dass jeder der
durch den Steg bricht zielsicher in Richtung Kante rutscht. Ominös. Alviss
öffnet vorsichtig die Tür und findet Kyrol, der gerade damit beschäftigt ist
das verkohlte Skelett zu untersuchen / plündern. Das Gyroskop umgibt einen
seltsamen schwarzen Stein in seiner Mitte, und es wird immer wärmer, wenn man
es in der Hand hält. Kyrol will Alviss fragen, ob das ein Problem ist, der ist
aber mit dem Untersuchen des Raums beschäftigt. Er zieht die Reste eines Buches
aus der Asche, die das Skelett umgibt, weist Kyrol nebenbei darauf hin, dass
gewisse Teile des Bodens wohl einbrechen, wenn man darauf tritt, und versucht
dann herauszufinden, was er in Händen hält.
Die scharfen Ermittleraugen können dem ruinierten Schriftwerk zumindest
seinen Titel entlocken, Reste von Buchstaben bilden das Wort -umatar. „Raumatar?“
entfährt es Arinar. Wie zur Untermalung explodiert das Gyroskop in Kyrols Hand
in diesem Moment in einer Welle magischer Hitze, während er die Ringe justiert.
Der Schurke kann das Objekt rechtzeitig fallen lassen, und seine übermenschlichen
Reflexe retten ihn vor dem Großteil des Schadens. Alviss hat weniger Glück, ignoriert
seinen versengten Rücken aber zu Gunsten der weiteren Untersuchung des Buches. Dank
einiger Buchstabenreste auf dem inneren Einband ist er sich sicher, das Buch
ist „Magische Wunder aus Rhaumatar“ von dem es einige Kopien in Aglarond gibt,
die meisten im Besitz privater Sammler obskuren Wissens. Das Gyroskop,
mittlerweile in einer aus einem anderen Raum geborgenen Kiste gesichert, ist
außerdem der legendäre mindere Artefakt „Stern von Lathander“ aber einiges ist
hier im Argen. Das Artefakt könnte theoretisch genutzt werden, um das Wetter in
der Gegend zu kontrollieren, und kann außerdem eventuell gegen die magische
Finsternis eingesetzt werden, die das Land im Norden plagt, so die phantastische
Spekulation der magischen Gelehrten der Gruppe. Es ist aber beschädigt, einer
der Ringe fehlt, weshalb es momentan eher eine magische Bombe ist. Der Ring
könnte ersetzt werden, das müsste aber vor Ort stattfinden. Im anderen Raum
befindet sich unter einer geschätzten Tonne Eichhörnchendreck eine Werkbank,
damit könnte es gehen. Besagte Eichhörnchen erscheinen auch immer wieder im
Haus und davor, und beäugen die Helden mit misstrauischen dunklen Augen. Sie
sind dabei verdächtig furchtlos, was vor allem Aline im Gegenzug ebenfalls
misstrauisch macht. Ein Misstrauen, welches irgendwann testweise einem der
Hörnchen das Leben kostet. Es stellt sich aber als ganz normales Berghörnchen
heraus.
Die Hütte wird derweilen vom nicht vorhandenen Keller bis zum eingestürzten
Dach untersucht, am Ende dieser kollektiven Tatortuntersuchung findet Alviss
auch noch den exakten Ort, an dem Konescy sich das Schwert in den Leib gerammt
hat um sich anschließend in die Tiefe zu stürzen. Dort wird er dann fast selbst
Opfer des Abgrundes, denn eine unsichtbare Hand gibt ihm einen Stoß, und er
kann sich grade noch so an den Resten des Geländers fangen, wonach Kyrol im
dann wieder hinaufhilft. Die beiden schauen sich kurz auf dem Steg um, können
aber nichts und niemanden finden, auch magische Sinne zeigen nichts.
Unheimlich. Sie entscheiden sich weise, vor den langsam länger werdenden Schatten
zu den anderen ins Innere der Hütte zu fliehen, wo der Halbelf das Ergebnis seiner
Untersuchungen präsentiert.
Er kann wieder beweisen, warum man ihm den Titel Ermittler gegeben hat, denn
er kann mit absoluter Sicherheit rekonstruieren was hier vor kurzem vorgefallen
ist. Der Kleriker am Boden ist wesentlich kürzer tot als der von eigener Hand
gestorbene und gefrorene Waldläufer am Fuß der Klippe. Aus irgendeinem Grund
hat er sich vor einer Weile hier eingeschlossen, die Tage mit Arbeiten an der
Werkbank verbracht und sich die Nächte mit gewaltigen Mengen Alkohol um die
Ohren geschlagen. Zwischendurch scheint er seine Arbeit unterbrochen zu haben
um, in Ermangelung eines besseren Ausdrucks, zu randalieren. Werkzeug ist zerbrochen,
Möbel zertrümmert, Nägel irgendwie in die Wände eingeschlagen, solche Dinge.
Außerdem ist das gesamte Haus gezeichnet von immer enger werdenden Kreisen aus
Schutzrunen. Rund um das Haus, dann die Räume, und schließlich um das Bett, in
dem der Kleriker sich unruhig und im Delirium gewälzt hat. All das macht die
Anwesenden etwas unruhig, auch weil die Schatten im Inneren der Hütte sogar
noch tiefer sind als draußen, und sich zu bewegen scheinen. Sicher eine
optische Täuschung, aber die Erinnerung an die Haunts in den Minen des Clans
Duhan drängt sich hier auf. Die Idee, vielleicht lieber draußen zu übernachten
wird von allen gewälzt. Außer von Arkami, die mit einem entrückten Lächeln
vorschlägt doch gleich die Nacht hier zu verbringen, schließlich muss man ja vermutlich
das Gyroskop so schnell wie möglich reparieren. Bevor noch jemand etwas erwidern
kann hebt sie die eine Hand, und deutet mit der anderen auf den Boden.
Ein verkohlter Splitter des Klerikerskeletts zittert, stellt sich
urplötzlich aufrecht hin und beginnt vermutlich wortwörtlich von Geisterhand
eine Nachricht auf den Boden zu kritzeln.
*kratz kratz kratz* Flieh!
Arkami: Warum?
*kratz kratz kratz* Es wartet.
A.: Es?
*…kratz kratz* Cintax.
Die Gelehrten der Gruppe wissen: Das ist ein Dämon aus einer der
tieferen Ebenen des Abyss. Leider teilen sie das den weniger Gelehrten mit, und
als sie den Namen aussprechen, fällt im hinteren Teil der Hütte vermutlich
komplett zufällig ein Holzbalken aus dem Dach und landet mit einem dumpfen Krachen
am Boden, worauf die gesamte Hütte kurz knarrt wie ein Schiff im Sturm. Als
wieder Ruhe einkehrt, hört man wieder das Kratzen:
*kratz…kratz* Helft mir
*kratzkratzkrrrrrr* Vollendet mein-
der Rest des Satzes endet in einer verkrampften Linie, als wäre dem
Schreiber mit Gewalt der Stift aus der Hand gerissen worden. Als nächstes
ertönt das Geräusch langer, gemessener Schritte, die Kyrol nach einem kurzen „Okay,
sicher nicht.“ aus der Hütte tragen, dicht gefolgt von Sirasi. Die anderen
stehen um diese ominöse Nachricht herum und entscheiden, das Gyroskop muss auf
jeden Fall repariert werden. Einige der leeren Schnapsflaschen im Nebenraum
zerbersten mit einem Knall. Morgen in der Früh dann. Ja. Gute Idee.
Man zieht sich im letzten Licht des Tages auf einen respektvollen
Abstand zur Hütte zurück, und Arinar beschwört an einer geschützten Stelle
seinen Rope Trick, in den man sich für die Nacht zurückzieht.
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