TL;DR: Es gibt ein bisschen Herumgefuhrwerke, wie man mit der Leiche von Arkami umgehen soll, bis Sirasi kurzerhand Daek schlafen schickt und wir Leiche sowie Daek mitnehmen. Davor erscheint Moreabus, der Geist des Lathanderpriesters, und bittet uns inständig, Tintifax zu bannen. Wir sind dafür, weil sowas muss sein. Am Weg zur Hütte überfallen uns die roten Magier unter Tihran Azzul, aber sie wollen verhandeln. Tihran bietet uns 10.000g wenn wir uns aus dem Norden schleichen, wir lügen ihn an und nehmen das Geld. Korinar war bei der Gruppe auch dabei, Arinar wird nicht schlau aus der Sache oder seinem Bruder. Zurück bei der Hütte großer Endkampf gegen Tintifax, wir sind siegreich, machen die Hütte zum Scheiterhaufen von Arkami, und steigen auf zu Level 9. Ta-daa!
13.03.1361 kurz vor Morgengrauen
In diesem schlimmen Moment kommen wenigstens zuerst die anderen Helden,
und keine dämonische Verstärkung, aus der Dunkelheit herangeeilt. Alle sind tief
getroffen vom Tod der Aasimar, vor allem Daek kniet fassungslos neben ihren
Überresten, und Arinar hat verspätet für seinen gestrigen Geburtstag das wohl
schlimmste Geschenk seines schon recht langen Lebens erhalten. Doch noch immer
ertönen seltsame Geräusche in der Nacht, und trotz aller Trauer wird man bald
aufbrechen müssen, so oder so. Daek weigert sich, die korrekten Riten müssen zuerst
durchgeführt werden. Sirasi und Kyrol reden auf ihn ein, die Zeit drängt, der
Boden ist zu hart bzw. blanker Fels, ungeeignet für ein Grab, Sirasi hätte sicher
gewollt, dass die Gruppe so schnell wie möglich weiterkämpft, und so weiter. Doch
obwohl er ihre Argumente versteht, lässt Daek sich nicht beirren, soviel gibt
er Kyrol während einer längeren Unterredung in ihrer stummen Sprache zu
verstehen, wobei der Mönch sich sogar hier etwas wortkarg und kyrptisch gibt,
wie immer. Sirasi beschließt, dass das Gruppenwohl vorgeht, und einmal mehr
wird magischer Schlaf eingesetzt, um eine festgefahrene Situation entweder zu
retten oder schlimmer zu machen. Diesmal funktioniert der dereinst in grauer
Vorzeit vom großen Rufius Rohypnolian erfundene Spruch, und Daek sinkt sanft in
die Arme von Kyrol und Aline. Es entsteht eine hastige Diskussion, wer nun wen
wie trägt, und zwischen der Aussicht auf den Transport eines eher schweren Mönchs
und einer teilweise verbrannten Aasimar entscheidet Arinar, dass es keine
schlechte Idee sein kann Zauberei vorzubereiten, die einem seiner Gefährten die
relative Tragekraft einer Ameise geben kann. Doch bevor die ersten magischen
Silben seine Lippen verlassen, unterbricht eine nasale und irgendwie andersweltliche
Stimme den Elfen. Es ist der Geist des Mareabus, der Priester des Lathander, welcher
salbungsvoll zu den Helden spricht und allen zuerst für die unglaublichen Anstrengungen
dankt. Dann beweint auch er das ultimative Opfer von Arkami, und sagt, dass es
nicht sein kann, dass eine so von Lathander höchstselbst gesegnete Kriegerin
einfach so dahinscheidet. Er beginnt ein Stoßgebet, und göttliche Macht konzentriert
sich um den astralen Leib. Für einige Momente nimmt Mareabus Gestalt schärfere Umrisse
an und wirkt fast stofflich, der Gesang des Priesters hallt von den Klippen der
Umgebung wieder, bis es scheint ein ganzer Chor würde inbrünstig beten. Die
Inkantation erreicht ein Crescendo, der Geist reißt die Arme in einer Geste der
Unterwerfung in den Himmel …und nichts passiert. Alle Anwesenden lassen den
angehaltenen Atem entweichen, während der dahingeschiedene Priester kurz in
Meditation versunken vor ihnen schwebt und mehrmals flackert. Dann schlägt er
die Augen auf, ein ätherischer Seufzer ertönt, und Mareabus gibt mit trauriger,
aber sicherer Stimme bekannt, dass die Aasimar namens Arkami an ihrem Platz im
Leben nach dem Tode angekommen ist, und nicht wünscht, zurückzukehren. Sirasi
kann sich nicht ganz verkneifen zu spekulieren, ob der Geist nicht einfach
unfähig ist, aber auch wenn einige in der Gruppe ähnliche Gedanken zumindest
andeuten, fallen ihnen dann doch Gespräche mit der Heilkundigen ein, in denen
sie anklingen ließ, nach ihrem Tod ihr Los zu akzeptieren und sich damit
abzufinden, dass ihre Zeit abgelaufen ist. Also war es das wohl, das Ende der
Geschichte von Arkami. Diese Endgültigkeit macht allen Anwesenden zu schaffen.
Mareabus unterbricht einmal mehr die Helden, wieder mit Flehen, aber
nicht an seinen fernen Gott, sondern an die vor ihm Stehenden. Tintifax ist
nach wie vor nicht gebannt, und die Primoracs wurden auch nicht von ihm geschickt.
Er würde sich momentan noch in der Hütte befinden, soviel behauptet der Geist, aber
da Mareabus in der Lage war diese hinter sich zu lassen, so dürfte auch der Dämon
nur seine Kräfte sammeln, bevor er ebenfalls aufbricht, nach all den
Jahren der Gefangenschaft ohne Zweifel hungrig auf Rache, Seelen und warmes
Blut der Sterblichen. So etwas darf man nicht einfach in die Welt entlassen,
vor allem nicht wenn man rechtschaffenen Herzens und reinen Glaubens oder
zumindest ausreichend von Selbsterhaltungstrieb erfüllt ist. Denn jetzt ist
Tintifax Standort bekannt, bald könnte er überall sein. Mitten in der Nacht
hinter einem, zum Beispiel. All das überzeugt die Helden, dass sie trotz eines
eklatanten Mangels an heilmagischer Unterstützung das Bannritual angehen müssen.
Also werden die momentan schlafenden oder toten Mitglieder der Gruppe
geschultert, und es geht zurück in Richtung der schicksalsbeladenen Berghütte. Doch
davor entledigt sich Arinar spontan seiner Robe, und hüllt Arkamis gemarterte Leiche in das
magische Gewand. Daek wird wie ein Sack Wäsche zwischen einer gelassen
schreitenden Aline und einem etwas keuchenden Kyrol aufgehängt, bis er nach
einer Weile erwacht. Sirasi war vorbereitet, und bevor der Mönch noch Fragen
stellen kann erzählt sie ihm die Umstände, was mit Mareabus war, und das Arkami
nicht zurück in die Welt möchte. All das auf eine honigsüße Art, die gewisse
Fakten wie das Andenken von Arkami sehr sehr stark hervorhebt, und Dinge wie
der Schlafspruch etwas in den Hintergrund geraten lässt, untermalt von einer
gesunden Portion Krokodilstränen. Diese Performance kommt beim Rest der Gruppe
unterschiedlich an, aber das Hauptziel, Daek, ist jedenfalls gerührt
Keine fünf Gehminuten später offenbart diese scheinbar schon ewig
dauernde Nacht noch eine weitere Herausforderung. Den aufmerksameren
Gruppenmitglieder fällt zunächst auf, dass die Landschaft streckenweise einiges
an Farbe vermissen lässt. Auch sind an solchen Flecken die Bäume verdreht, und
der Schnee macht blankem, dunkel glitzerndem Gestein Platz. Es sind Visionen
der Schattenebene, die immer wieder flackernd in der Landschaft erscheinen.
Diese einzelnen Flecken sammeln sich mit einem Geräusch wie ferner Donner weiter
oben am Hang zu einem Schleier, in dem zuckende Gestalten sichtbar werden, die
sich wie im Zeitraffer ruckartig auf die Gruppe zubewegen. Es bleibt nur Zeit
für einen kurzen Warnschrei, und dann sind die Fremden schon heran. Ein gutes Dutzend
Humanoide Gestalten, die meisten von ihnen Menschen mit leuchtenden Stäben, kahlgeschorenen
Köpfen und roten Roben. Einige weniger humanoide Gestalten sind auch dabei, zuallererst
ein mehr als bekanntes Gesicht, der Palrethee mit dem die Gruppe schon einmal
gekämpft hat, sowie einige Primoracs, was mehr als interessant ist. Dazu kommen
noch eine Mumie, einige der berüchtigten Ritter von Thay in ihren scharfkantigen
schwarzen Rüstungen, sowie zur Dreingabe ein Elf, einer der wenigen in der
Gruppe mit Haaren, der Arinar bis auf die Farbe derselben gleicht wie ein Ei
dem anderen. Viel zu verdauen, viele Eindrücke auf einmal, aber bevor noch viel
passieren kann, hebt der vorderste Magier, ein hagerer Kerl mit vielen
Tätowierungen und einem mächtigen Stehkragen, beschwichtigend die Hand.
Tihran Azzul sei sein Name, und er wolle reden. Ah, Tihran Azzul, das dachte
ich mir schon, sagt Alviss. Als er merkt, dass alle Blicke mit einer Mischung
aus Verwunderung und Resignation auf ihm ruhen meint er lapidar und abwiegelnd,
den Namen in seinen Studien der Hierarchie der roten Magier einmal gelesen zu
haben. Während sich die meisten roten Magier zu einem gewissen Grade nebenbei der
Nekromantie bedienen ist er ein Spezialist darin, nach seiner Macht eher in der
unteren Mitte der Hierarchie der Thay einzuordnen, er stammt aus einer der
weniger großen Städte des Magierreiches, und der Mann schräg hinter ihm ist den
Runen auf seiner Haut nach sein Schüler, mehr weiß er aber nicht über einen komplett
fremden roten Magier den man gerade zum ersten Mal sieht. Alviss eben.
Der Angesprochene hat anscheinend nicht gemerkt, dass man über ihn
gesprochen hat, ist aber nach seiner gerufenen Vorstellung einige Schritte
näher getreten und scheint zu warten. Als keine Anstalten gemacht werden die
Situation zu eskalieren fährt er fort, und fragt die Heldengruppe, warum sie sich dauernd
in die Angelegenheiten der Magiergruppe einmischen. Nach Beispielen gefragt, nennt
er zum Beispiel die Zwergenmine, und auch die schwarze Hütte. Die Rashemenforscher
antworten wahrheitsgemäß, dass sie jedes Mal aus anderen Gründen dort waren und
Leuten geholfen haben, die in die Machenschaften der roten Magier gezogen wurden. Das
scheint Azul etwas zufrieden zu stellen, und es entspinnt sich ein angespanntes
aber vorerst friedliches Gespräch, bei dem keine Seite der anderen zu viel
Preis geben will. Während dieses Austausches fokussiert Arinar seine
Aufmerksamkeit vollends auf den Elfen am Rande der Gruppe. Er weiß sicher, was
sich einige der anderen schon dachten, dort steht Korinar, sein Bruder, bedeckt
von den Runen der roten Magier. Die beiden Elfen starren sich stumm an. Doch
obwohl Arinar alles in seiner Macht Stehende tut, aus den Zügen des anderen
irgendeinen Sinn zu lesen, irgendeine stumme Erklärung für die Umstände und die
Gesellschaft die er pflegt, er schafft es nicht. Waren sie schon zu lange getrennt?
Hat sich sein Bruder wirklich so verändert? Oder hat er selbst, Arinar, sich von
ihm entfernt? Denn auch Korinar scheint Schwierigkeiten zu haben, umgekehrt aus
Arinar schlau zu werden. Während die beiden Elfen sich etwas hilflos und
frustriert gegenseitig weitermustern kommt Tihran Azzul zur Sache.
Die Magier von Thay hätten hier im Norden Dinge zu tun. Dinge denen die
Helden nicht in die Quere kommen sollen. Dinge die geheim sind, und die
niemanden etwas angehen, die aber nicht Rashemen direkt betreffen, die Dinge
hätten höchstens noch mit Nathoudt zu tun gehabt, das ja ursprünglich und
damals bei den Dingen die dort passiert sind noch nicht zu Rashemen gehörte. Dass
es jetzt aber nachdem die Dinge lang vorbei sind unter dem Schutz der Wychlaran
steht, die von den Dingen definitiv auch nicht betroffen sein werden, soviel kann
Sirasi dem roten Magier als vages Lippenbekenntnis abringen, aber nur gerade
so. Auf jeden Fall sind es wichtige Dinge, welche die roten Magier hier tun, und
damit all diese Dinge passieren können, sollen die Helden bitte woanders weiter
ihre Abenteuer betreiben. Irgendwo weit weit weg von den Dingen, von Thay und
den Eisgratgipfeln, vielleicht in Thesk, oder Aglarond, oder einem von einem dutzend
anderen Orten die er wie ein gelangweilter Reiseführer herunterrattert. Er ist
auch bereit, den Helden dafür nicht weniger als 10.000 Goldstücke zu geben, zur
sofortigen Verwendung, bar in Edelsteinen auf die Hände. Sie dürfen sich
natürlich kurz beraten, aber die Entscheidung muss jetzt fallen.
Kyrol kann der Idee, irgendwo anders als in diesen selbst für einen
Nordmann extrem kalten Gipfeln zu sein zwar etwas abgewinnen, sein Patriotismus
verbietet es ihm aber, das Angebot eines Thaymagiers einfach so anzunehmen.
Auch Alviss ist eher dagegen zu tun was der Mann will, sein Auftrag ist es
schließlich Thay in jeder erdenklichen weise in Rashemen zu schaden. Aline ist
sich nicht sicher was sie denken soll und wägt lieber ab, wie gut die Chancen der
Gruppe in einem Kampf stehen, das ganze Gerede nervt sie schon. Arinar hält
sich zurück, in seine eigenen Gedanken versunken. Sirasi ist auf Grund ihres
Ranges als Wychlaran daran gebunden das Land zu schützen, und will auch nicht so
richtig von hier weg. Daek, von Kyrol gefragt, gibt an sich der Entscheidung
der Gruppe zu fügen, ist aber weniger optimistisch als Aline, was den Kampf
angeht. Die Gegenseite ist tatsächlich recht formidabel, mit mehreren gut
gerüsteten Nahkämpfern, einem Dämon der die Gruppe schon einmal besiegt hat,
einer Mumie und mehreren niederen Dämonen. Und all das bevor man zum halben
Dutzend mächtiger Magier kommt, die alle in vorteilhafter Position mit
aufrechten Schutzzaubern und komplett ausgeruht einer geschwächten und eines
ihrer Schlüsselmitglieder beraubten Heldengruppe gegenüber stehen. Also gut,
kein Kampf, aber auch kein wirkliches einwilligen in den Willen von Tihran Azzul.
Also wird man wohl lügen müssen. Alle schauen Kyrol an, der nickt etwas
resigniert und beginnt zu überlegen, Einwürfe wie das heraushandeln von noch
mehr Geld ignorierend. Einem roten Magier ins Gesicht zu lügen ist zwar keine
unehrliche Sache für einen Rashemi, aber dennoch, ein Versprechen abgeben, dass
man nicht vor hat zu halten, das ist in Rashemen gefährlich. Die Geister mögen
die Eindringlinge aus Thay zwar nicht, einen Eidbrecher mögen sie aber noch
weniger. Also ist Feingefühl gefragt.
So tritt Kyrol mit einem etwas bleiernen Gefühl im Magen vor, den glühenden
Blick des an die Seite von Tihran getretenen Palrethee ignorierend. Er beginnt
eine lange, legalistisch angehauchte und durch und durch verworrene Ausführung
nach der es nicht unrichtig ist anzunehmen, dass er nicht genau ungefähr bestreiten
kann, dass es mehr oder zumindest teilweise weniger fast komplett inkorrekt
ist, dass sie hier unnötig aber verpflichtend weitere Einmischung nicht schon betreiben
werden, im Gegenteil, die reine Idee davon wird von allen möglicherweise nicht
komplett mehr oder weniger sicher von der Hand gewiesen sein können, sollten
sie in der Tat nicht tun was sie sagten niemals getan zu haben wenn es zu dem
Moment kommt wo so ein Handeln möglich gewesen sein hätte können oder,
definitiv hätte vermieden sein wollen, so sie davor noch Zeit bekommen ihre
derzeitige Quest des Erlegens der drei mächtigen Bestien des Nordens abzuschließen
und dann denselben zu verlassen, wenn sie in der Tat nicht dort sein würden wo
sie nicht gewesen sein hätten können.
Allen Anwesenden ist mittlerweile etwas das Gesicht eingeschlafen, die
Blicke sind teilweise etwas glasig, einer der Magier hat ein Buch herausgekramt
und sucht angestrengt nach etwas, aber Tihran kann den Nebel der obskuren
Formulierungen als erster abschütteln, stimmt den bisherigen Ausführungen
zögerlich aber doch zu, will aber nochmal auf das Thema der Bestien kommen. Was
wollen die Helden den bitte mit denen. Ihre Macht vergrößern, ein Bestreben dass
einem roten Magier nur zu bekannt sein sollte. Mehrere rotberobte Gestalten
nicken vage, bevor sie sich an ihre stoische Starre erinnern. Er sehe keine
Garantie, sagt Tihran. Er sehe ebenfalls keine, und auch keine Edelsteine, sagt
Kyrol. Ein kurzes Patt entsteht, dann erscheint ein entsetzlicher Anblick, als ein
Grinsen wie von einem Raubfisch das Gesicht des Magiers für einen Augenblick
teilt, begleitet von einem eiskalten, aber fast bewundernden Blick Richtung
Kyrol. Einverstanden ist der mächtige Repräsentant von Thay, gibt den Helden
exakt 30 Tage Zeit ihre Angelegenheiten hier im Norden zu beenden, und ist anscheinend
mit dem Ausgang der Verhandlungen recht zufrieden. Die Dämonin an seiner Seite
sieht ihn ungläubig an, und schnattert mit einer Stimme die knistert wie ein Mittwinterfeuer
auf Abyssal einige Sätze. Die in Dämonensachen bewanderten Gelehrten der Gruppe
verstehen alles, sie zweifelt am Verstand ihres Meisters, hinterfragt dessen
Entscheidung, diese offensichtlich gefährliche Gruppe einfach gehen zu lassen,
und meint, dass man ihnen niemals trauen kann. Kyrol versteht das den Göttern
sei dank nicht, eventuell wäre ein Riss in seiner Maske entstanden. Doch Tihran
weist seine Untergebene zurecht, droht ihr an sie in eine feindliche Ebene
des Abyss zu verbannen, so sie nochmal an seiner Autorität zweifelt, und winkt nach
einem seiner Ritter. Ein schwerer Beutel mit einigen großen und schön
geschliffenen Edelsteinen wechselt den Besitzer, wird kurz von der Gruppe auf
faule Zauberei und Authentizität überprüft (wobei sich die Meinung über den
exakten Wert der Edelsteine etwas spaltet, Alviss denkt es sind wesentlich mehr
als 10.000 Goldstücke, Kyrol ist sich sicher man hat einfach bekommen was
vereinbart war) und dann geht man wieder auf Abstand. Tiran erinnert die Helden
an ihre Abmachung, und die Gruppe verschwindet in der langsam dem Morgen
weichenden Nacht, nachdem die schmollende Palrethee noch einige unflätige
Gesten in Richtung der Helden geworfen hat.
Nachdem man einige Minuten gewartet und sich versichert hat, dass die
Magier auch wirklich weg sind, gratulieren die Anderen Kyrol zu seiner
(wahrscheinlich) meisterhaft gelungenen Täuschung, wobei der Beglückwünschte
sich irgendwie des Gefühls nicht erwehren kann, dass das alles zu leicht war.
Außerdem hinterlässt die Sache einen etwas bitteren Nachgeschmack, und auch
hier kann Kyrol nicht so richtig sagen wieso. Aber einerlei, es steht noch eine
große Aufgabe an, ehe diese Nacht endlich einem neuen Tag weichen kann. Auf
dem weiteren Weg zur Hütte bringt Kyrol kurz Arinar gegenüber den Elfen zur Sprache, der
bei den roten Magiern stand und Arinar irgendwie extrem ähnlich gesehen hat.
Arinar reagiert heftig, und mit lauter Stimme verkündet er, an niemanden im Besonderen,
die einzige Erklärung ist, dass Korinar die roten Magier von innen
unterwandert, die EINZIGE, HÖRT IHR! Kyrol stimmt Arinar sofort zu, er wird
seinen Bruder ja am besten kennen, und die implizierte Frage ob der Elf Korinar
war, ist damit auch beantwortet.
Der Rest des Marsches vergeht in ernstem Schweigen, die verfluchte
Berghütte erscheint als dunkler Fleck an einem dunklen Hang. Dort angekommen wird
versucht Tintifax mit lauten Verwünschungen ins Freie zu locken, aber ohne
Erfolg. Also muss man wohl ein letztes Mal in das Gebäude selbst hinein, das
schon Schauplatz von so viel Leid, Tod und Kämpfen war.
Arinar, der anführt, erhebt sich angesichts des seiner Meinung nach komplett
instabilen Steges am Klippenrand in die Lüfte und überfliegt die ca. 1.5 m Breite
Lücke. Kyrol wagt die an sich leichte Kletterpartie, die angesichts des
Abgrundes genau daneben doch gefährlich ist, und hilft anschließend der durch
ihre Rüstung etwas behinderten Aline hinüber. Die Tür vor ihnen hält dem Ansturm
der Barbarin wider Erwarten stand, weshalb Alviss und Kyrol übers Dach
einsteigen wollen, um nachzusehen, was da los ist. Kyrol klettert als erster
hinunter und ruft hinauf, dass die Tür mit Keilen gesperrt wurde. Alviss gibt
zurück verstanden zu haben, braucht aber eine Weile, da er noch mit seiner magischen
Fackel hantiert, etwas mehr Licht ist sicher nicht schlecht. Beim hinunterspringen
in die Hütte ergreift den Ermittler zum widerholten Male eine unsichtbare Macht
und wirft ihn sofort durch das Loch im Boden wieder aus der Hütte, sein Schrei beim
Anblick der ihm entgegen rasenden Klippe alarmiert Arinar, der ein ziemliches
Deja Vu erleidet, als er einen rasant unter der Hütte herausrasenden Kameraden zum
wiederholten Male gerade so mit Federfall retten kann. Dann lenkt ein weiterer
Schrei seine Aufmerksamkeit abrupt nach vorne, denn es ist einiges passiert in
den wenigen Herzschlägen seit Kyros letztem Satz. Ohne die Keile kann man die
Tür ganz normal öffnen, was Kyrol tat. Aline hat die Hütte betreten, wo ein
etwas abwesend wirkender Schurke irgendwas davon gemurmelt hat, ihr tiefer in
der Hütte etwas zeigen zu müssen. Als sie misstrauisch wird, spuckt der Schurke
ihr urplötzlich Flüche auf Abyssal entgegen, während hinter ihm Alviss mit
einem gellenden Schrei vorbeifällt, und geht mit dem Schwert auf sie los.
Jetzt ist offensichtlich, dass Cintax von ihm Besitz ergriffen hat. Er hat
sich aber den Falschen ausgesucht, oder zumindest zum falschen Zeitpunkt, denn just
als der von ihm gegängelte Schurke der Kriegerin vor ihm das Schwert in den
Hals rammen will, schlägt einmal mehr eine der mittlerweile legendären Pechsträhnen
von Kyrol Chergoba zu. Trotz perfekter Positionierung, dem Überraschungsmoment
und mehrerer Versuche kann er keinen einzigen Treffer anbringen, am Ende fällt
ihm dann sogar noch das Schwert aus der Hand, bevor Aline ihn mit einem
gekonnten Klammergriff am Boden fixiert und um Hilfe ruft. Darauf kommt Arinar
in Windeseile durchs Dach geflogen, während Daek mit einer eleganten Hechtrolle
durch die Tür turnt, wie ein Fisch im Wasser über einen Tisch fließt und sich
in Position bringt. Alviss hat unterdessen seinen eigenen Flugzauber aktiviert,
und macht sich auf den Weg zum Loch im Boden, um sich von dort einen Überblick
zu verschaffen. Sirasi trifft hinter Daek in der Tür ein, und nachdem Aline
etwas von dämonischer Besessenheit ruft, webt sie zum wiederholten Male in
dieser Nacht Schlafmagie, die den manisch geifernden, aber offensichtlich
ohnehin übermüdeten Schurken ins Reich der Träume schickt.
Nach einem Moment angespannter Stille ertönt ein Brüllen, und eine
pechschwarze, fledermausartige Gestalt manifestiert sich mitten im Raum, ein
Machtwort auf Abyssal keifend, welches die Glieder aller Anwesenden erstarren lässt.
Sogar die Willensstärksten der Helden versagen vor dem mentalen Angriff, die Bewusstlosen
sowieso. Tintifax beschließt dort weiterzumachen wo er mit Kyrol versagt hat,
und schließt seine Klauen um den gepanzerten Hals von Aline. Ihre Rüstung
rettet ihr wohl das Leben, denn obwohl sie knallrot anläuft und die Krallen des
Wesens sich mit aller Anstrengung um ihren Hals schließen, einen Todesstoß
bringt der Dämon nicht zusammen. Von der Gefahr für Aline angespornt schüttelt
Arinar mit überelflicher Anstrengung die Paralyse ab, und versucht sie auch auf
Aline zu bannen, was aber in der Hektik fehlschlägt. Sirasi kann dank ihrer
neuen Wychlaran-Fähigkeiten ihre eigene Paralyse brechen, und ein aus Zorn über
diesen unheiligen Invasor in ihrem geliebten Rashemen geborener Machtschub
lässt auch die Magie auf Aline zerplatzen.
Diese verschafft sich mit einem Tritt gegen die Fledermausbrust etwas
Platz, zieht das Schwert von Barias und schwingt es in einem glänzenden Bogen
herum, in dem alle Anwesenden für einen Sekundenbruchteil das Abbild von
Moreabus zu sehen glauben, welcher ihre Hand leitet. Der Schlag hätte Tintifax
eigentlich seinen Kopf kosten müssen, aber das Amulett an seinem Hals blitzt
auf und glüht für einen Moment kirschrot, während Rauchschwaden aufsteigen. Trotzdem
hat der Dämon eine tiefe Wunde kassiert, und dann spürt er auch noch einen
Rapier in seinem Bein, als Alviss beim Loch im Boden errscheint und sofort lossticht.
Tintifax versucht es mit einem den Geist vernichtenden Zauberspruch gegen den
lästigen Halbelfen, doch hält Alviss Geist diesem stand. Darauf verliert
Tintifax etwas seine Contenance und beginnt wild um sich zu zaubern. Sein glühender
Blick trifft die gesamte Gruppe, er versucht wieder alle erstarren zu lassen, aber
diesmal widerstehen fast alle oder wenden sich rechtzeitig ab, nur Daek friert
mitten in einem Schlag ein. Das gibt dem Nabassu aber Raum, einen schwarzen
Strahl auf Alviss zu feuern wie damals am Dach der Hütte im Ijirak-Sturm. Diesmal
kann der Ermittler der finsteren Macht nicht widerstehen und verliert massiv an
Kraft. Als Rache dafür belegt Sirasi den Nabassu trotz Magiewiderstandes
erfolgreich mit einem Wychlaran-Fluch. Arinar zieht sich in eine Ecke zurück
und beginnt mit Beschwörungsformeln, während Aline den am Boden liegenden Kyrol
als Trittbrett verwendet, um dem Dämon mit dem heiligen Schwert sein ekelhaftes
und spärlich von dreckigem Fell bedecktes Schuppenkleid zu gerben. Doch trotz tiefer
Wunden ist der Nabassu alles andere als geschlagen, so in die Enge getrieben zieht
das Wesen alle Register. Enervation durch den Blick von Tintifax raubt sowohl Alviss
als auch Arinar einen Teil ihrer Macht, danach tritt das Wesen einen Schritt
vor und in Aline hinein, die sich kurz schüttelt, dann die Augen verdreht und
offensichtlich nicht mehr sie selbst ist. Ihr erster, noch etwas unbeholfener
Schlag wird von Alviss pariert, der dem Instinkt widerstehen kann sofort eine
tödliche Riposte nachzulegen. Sirasi denkt sich, dass alle guten Dinge drei
sind, doch diesmal versagt der Schlafspruch, wieder bei Aline, wie in den Niedernebelfeldern.
Der mittlerweile erschienene Hundearchon sieht zuerst sein Schwert an, dann die
wild um sich schlagende besessene Kriegerin, dann seinen Beschwörer, aber der
schüttelt nur ratlos den Kopf. Da hat der Ermittler aus Aglarond einen besseren
Plan: Entwaffnen. Aline selbst ist eine meisterhafte Schwertkämpferin, und wäre
diesem Versuch wohl mehr als gewachsen, aber der Dämon hat offensichtlich Schwierigkeiten
sich ihrer Fähigkeiten zu bedienen, weshalb das silbrige Bastardschwert quer
durch den Raum fliegt, und mit einem seltsamen, metallischen Geräusch zitternd
im Fußboden stecken bleibt. Die Barbarin starrt kurz auf ihre nun leeren Hände,
was Sirasi Zeit gibt sie mit einem Fluch zu belegen. Der beeindruckt sie aber
wenig, und sie versucht den noch immer gelähmten Daek zu erwürgen. Die
eisenharte Konstitution der Faust des Oghma verhindert, dass er bewusstlos wird,
und so versagt der Dämon einmal mehr bei seinen Mordversuchen. Der Schmerz reißt
Daek auch aus der Paralyse, und er legt Aline eine schallende Ohrfeige auf, die
sie taumeln lässt. Bevor sie noch wieder bei Besinnung ist, hat Daek den
Ringergriff umgedreht und die Kriegerin auf den Boden gebracht. Direkt auf
Kyrol, der zwar nach bannen der Dämonenmagie vermutlich nicht mehr paralysiert
ist, aber nach wie vor tief und fest schläft, obwohl genau neben seinem Ohr nun
laute Verwünschungen auf Abyssal ertönen. Alviss erkennt den Griff zu dem Daek
jetzt ansetzt als seinen patentierten „Gute Nacht“ Angriff, und eilt zum im
Boden steckenden Schwert. Er reißt es mit aller Kraft grade so aus dem Boden
und macht sich bereit für das erneute Erscheinen des Dämons. Wie erwartet
schnürt Daek fachmännisch die Blutzufuhr zum Barbarinnenhirn ab und Aline sackt
in sich zusammen. Der Mönch rollt sie beiseite und weckt mit einem alles andere
als sanften Tritt seinen Schurkenfreund, holt ihn noch halb bewusstlos wieder
auf die Beine und drückt ihm sein Schwert in die umhertastende Hand. Den
Umständen entsprechend wirkt Kyrol bereit zum Kampf. Was gut ist, denn der
Dämon manifestiert sich mit einem lauten Zischen wieder im Raum. Sirasi heilt
mit einer eiligen Geste die langsam wieder zu sich kommende Aline, während
Tintifax alles andere als glücklich über Daeks Einmischung ist und ihn mit
einem weiteren glühenden Blick die Essenz schrumpfen lässt. Arinar hat
unterdessen Lantern Archons beschworen, die zusammen mit dem Hound Archon zum Angriff
übergehen und für Chaos sorgen. Der davon gedeckte Versuch des Elfen den Geist
des Dämons magisch zu verwirren scheitert an dessen Magiewiderstand. All das
lenkt Tintifax aber für einen fatalen Moment ab, und trotz geschwächter Essenz
entfesselt Daek einen Wirbelsturm aus Schlägen. Von denen geht zwar gut die
Hälfte daneben, oder prallt an schuppiger Haut, der Rest reicht aber aus, um Cintax
dem Verfluchten den Rest zu geben. Mit einem gequälten Jaulen zerfällt seine
Gestalt zu stinkendem Schleim, der zuerst zu einer klumpigen Lacke gerinnt, bevor
sich ein Spalt ins Abyss öffnet und den ganzen Schlamassel restlos absaugt.
Zurück bleibt der kräftig leuchtende Geist von Moreabus, der sich nach
einem kurzen Dankgebet and Lathander nochmals bei den Rashemenforschern bedankt.
Er bedauert, dass solch ein hoher Preis für die Verbannung von Cintax bezahlt werden
musste, versichert aber allen Anwesenden, dass es die Opfer absolut wert waren.
Dann verbeugt er sich und entschwindet, von allen unerledigten Dingen und Kerkerhalbebenen
befreit, in die Arme seines Morgenlords. Im selben Moment fällt das erste Licht
des neuen Morgens durch Spalten bei den verrammelten Fenstern, und Lathander
selbst gibt denen, die seinem Jünger halfen, seinen Segen und Hilfe gegen den
Essenzverlust. Halleluja!
13.03.1361
Die Helden torkeln im ersten Licht des Morgens komplett geschlaucht aus
der Hütte, die jetzt nur noch wirkt wie ein ganz banaler, baufälliger Haufen
schwarzes Holz. Sehr brennbares schwarzes Holz, wie Kyrol befindet, wo ihm Alviss
zustimmt. Kyrols Plan die Hütte einem feurigen Ende zu überantworten wird
enthusiastisch angenommen, genau wie der Plan, sie zum Scheiterhaufen für
Arkami zu machen. Bevor die BArias Ebenholzhütte nach kurzem Präparieren entzündet wird,
entbricht noch eine etwas unschöne Diskussion. Daek und Arinar sind der
Meinung, dass Arkamis gesamte Ausrüstung auch ein Raub der Flammen werden
sollte, der Totenehre wegen. Kyrol und Sirasi pochen hingegen unter Berufung auf die pragmatische Art
der Rashemi darauf, dass solche Gegenstände nicht ins Jenseits mitgenommen
werden können, und besser den Überlebenden dienen sollten. Aline und Alviss
halten sich raus. Nach kurzem ideologischen Gerangel wird ein Teil der
Ausrüstung, die unmittelbar nützlich ist, an die Anwesenden verteilt, der Rest soll
Arkami in den Scheiterhaufen folgen. Kyrol versammelt nochmal Alle und macht
ihnen explizit klar, dass er kein Problem damit hat, nein im Gegenteil, sogar
darauf besteht, dass bei seinem Ableben seine Leiche von seinen Freunden
geplündert wird, wie es Tradition ist in diesem Land. Diese etwas morbide
Deklaration wird von den anderen mit gebührendem Ernst und einigen etwas verwunderten
Blicken angenommen.
Etwas später wirft Sirasi einen kleinen Flammenspruch durch die Tür, und
mit einem Fauchen brennt die Hütte schnell wie ein Fanal, das im Morgenlicht weithin
sichtbar ist, und Arkami Silberspeer die letzte Ehre erweist. Ihre Freunde und
Weggefährten sehen noch eine Weile von einer Position etwas den Hang hinauf zu,
jeder für sich in seine Gedanken und Gebete vertieft, bis das Dach mit einem
Krachen zusammenbricht, die Pfeiler verkohlt kollabieren, und die Ebenholzhütte
sich als brennende Trümmerlawine in einem Schauer aus Flammen und Funken über
die Klippe ins Tal ergießt. Ein würdiges Ende, dass Arkami gefallen hätte.
Die Gefahr ist vorbei, doch jetzt holt die durchmachte Anstrengung der
letzten Nacht die Gruppe ein. Nur Kyrol und Daek können mit reiner Zähigkeit die
Erschöpfung fürs erste ignorieren, und Arinars Vorschlag, sich für den Tag im
Rope Trick zu verkriechen wird sofort angenommen. So endet die längste Nacht
der Rashemenforscher, mit einem bitter erkauften Sieg über die Finsternis, dessen
Randereignisse und Nachwirkungen die Gruppe sicher noch lange beschäftigen
werden.