TL;DR: Wir gehen zurück nach Karkaloth, reden dort mit den Leuten, es passt alles halbwegs. Dann kommt die Drachin, bringt uns Tukesh, den wir recht unspektakulär mittels Alchemie und Magie deregenerieren. Degenerieren. Whatever, er ist hin. Dann Nathoud, viel lokale Politik und viel Training, dann wieder auf den Berg, Kampf mit Chimäre. Wir gewinnen, plündern. In der Nacht seltsame Begegnung mit Riesen, am nächsten Tag zurück nach Nathoud, die alte Jukhav ist geil auf das Ritual, das macht alle etwas uncomfortable.
24.03. – 16.04. 1361
Auf den oberen Hängen des Teash wird schließlich entschieden, dass ein
taktischer Rückzug fürs erste wohl das beste ist. Ein Teleportkreis wird in der
Spalte in den Boden gekratzt, dessen Erschaffen die mystischen Bande zum Kreis
bei Kor’Am im selben Maße zerfasert, wie der örtliche Kreis an Kraft gewinnt.
Ein kurzes, routiniertes Ritual später erscheinen die Helden unweit von
Karkaloth, wo das Wetter grässlich und die Stimmung schlecht ist. Nicht weil
etwas passiert ist, sondern eher wegen dem Gegenteil. Das dynamische Duo aus
Benegias und Thelon berichtet, dass außer einer Horde Barbaren die nach Norden
gezogen sind, und einigen in der Ferne vorbeiziehenden Frostriesen welche
ebenfalls in der Richtung unterwegs waren, nicht viel passiert ist. Bostom kleidet
sich weiter in seine seltsame Holzrüstung, die Goblins sind weiterhin
misshandelt aber irgendwie zufrieden, ab und an wird ein Bandit gefangen und
von der Exekutionsplattform geworfen, aber sonst ist alles ruhig und unter
Kontrolle, was Benegias augenscheinlich gefällt, also das die Kontrolle haben
und mal Chef sein. Thelon hingegen findet alles fürchterlich langweilig und hat
sich das Leben als Garnisonskommandant anders vorgestellt. Wie genau, das kann
er nicht so wirklich sagen, aber beim gemeinsamen Mittagessen in den Gemächern
des Kastellans beschwert er sich lang und breit darüber. Die Gruppe zeigt zwar
Verständnis, verweist aber darauf, dass sein eigentlicher Vorgesetzter selbiger
Kastellan ist, also Loviathan. Thelon kündigt an, die Sache bei dessen nächsten
Besuch anzusprechen. Nachmittags beginnen einige Mitglieder der Gruppe mit
Abhärtungstraining, welches ihre Lebensgeister stärken soll, und Kyrol vertieft
sich in eines der Bücher aus Kor’Am, wobei er sich dauernd Notizen macht und
von Dingen wie „Slots“ und „Spell Levels“ faselt, was auch immer das für
befremdliche Dinge sein mögen. Ab und zu kichert er. Nach abgeschlossenem
Tagewerk zieht man sich in die Gemächer zurück. Diese sind an sich recht
einfach, aber im Vergleich zu einer Gletscherspalte, einer verwunschenen
Bibliothek mit Lecks in die Ebene negativer Energie und kalten Fichtenwäldern
mit Wendigobesuch wirken sie quasi luxuriös.
Früh am nächsten Tag wird am Tor Alarm geschlagen, jemand ist unbemerkt
bis knapp vor die äußere Feste gelangt, und verlangt nach den
Rashemenforschern. Kyrol schaut im Namen der Gruppe hinaus, und sieht eine
stattliche, in Felle gekleidete Kriegerin, die sich nach kurzem Geplänkel und
dem Austausch einiger quasi-subtiler Gesten als gestaltwandelnde Lothrikaya entpuppt.
Ihr Lagerplatz sei in der Nähe, und die Helden werden dringend gebraucht. So
rüstet man sich und zieht aus, um nach Tukesh zu sehen.
Der hatte offensichtlich einen schlechten Tag, sein abgetrennter Kopf
liegt mitten in einem lodernden Feuer. Doch selbst dort regeneriert das Wesen
unnatürlich schnell, und so das Feuer nicht ausreichend gefüttert wird, er würde sich innerhalb weniger Minuten regenerieren und weiter ziehen, wie er es schon unzählige Male zuvor getan hat. Und vermutlich an seinen Möchtegern-Mördern
Rache nehmen, wie ebenfalls unzählige Male zuvor. Das wird die Abteilung für
proaktive magische Forensik zu verhindern wissen, Sirasi erschafft ein
weiteres, kleineres Feuer, stellt ihren Kessel darauf, und berät sich mit
Alviss und Areel. Schnell ist ein komplexes Rezept für eine
tödlich-alchemistische Tinktur zusammengestellt, und während die Sonne sich
noch dem Zenith nähert, ist das Gebräu auch schon fertig. Auf Stichwort holen
die anderen den Kopf aus dem Feuer, Alviss intoniert im Chor mit Sirasi die
letzten arkanen Silben, und der schwärzlich-rote Inhalt des kleinen Kessels
wird ohne große Umschweife über die Reste von Tukesh gegossen, wo er zischend
und mit vielfarbigem Rauch verdampft, die Regeneration des Wesens endgültig
brechend. Dann steht man eine Weile planlos herum, während alle den etwas
antiklimaktischen Tod des zweiten legendären Monsters verarbeiten.
Schließlich lösen sich aber alle Gruppenmitglieder aus ihrer Starre, und
während einige den riesigen Schädel in die Festung schaffen, wo man ihm einen
temporären Lagerplatz in einem eigens von Goblins ins Eis geschlagenen
Kühlschrank zukommen lässt, erzählen die anderen der Drachin vom Problem mit
der Chimäre. Das Gespräch dauert länger, sie zeigt sich beeindruckt über die
Leistungen der Sterblichen, aber sie weiß selbst nicht mehr als sie und macht
eines klar: Sie wird nicht helfen. Ihre Gründe sind nachvollziehbar, sich so zu
exponieren ist gefährlich, sie ist nicht so extrem mächtig wie andere Wesen
hier im Norden, sie hat schon einiges für die Gruppe getan, etc. etc. aber die
Crux der Sache ist: Sie wird eben nicht helfen. Die Helden sehen das ein, und Lothrikaya
bietet immerhin an, jeden Vollmond bei den Resten der abgebrannten Höllenhütte
zu warten, vielleicht kann sie in Zukunft in anderen Belangen behilflich sein.
So zieht sie wieder davon, die Helden kehren alle nach Karkaloth zurück, und
immerhin, zwei von drei Bestien sind erlegt. Man bereitet sich auf
einen weiteren Tag Training und ein eher hartes Nachtlager vor, dann geht allen auf, dass die Gruppe hier nichts hält, Ein Feenlinienritual später
stehen alle wieder in Nathoudt, wo sie von einigen etwas verdutzten Handwerkern
angestarrt werden, die gerade dabei waren, den Keller zu erweitern. Der Ausbau
des Anwesens der Helden geht gut voran, ist aber noch nicht abgeschlossen.
Das Training wird auf allen Seiten fortgesetzt, und einige angenehme
Tage in Nathoud verbracht. Bis Thelon wieder da ist, was die Ruhe nicht sehr
stört, sein Chef Loviathan aber umso mehr. Der Halbdrache hat es weniger als
halb verkraftet, dass er die Streitkräfte nicht anführen darf sondern Aline die
Sache geregelt hat und macht deswegen das Einzige was ihm da einfällt: Stunk.
Er wettert gegen die Fähigkeiten von Aline (die immerhin die Stadt schon einmal
während einer Belagerung gerettet hat, im Gegensatz zu ihm) muss wieder
hervorkehren, dass er sie einmal gerettet hat (da hatte er die Hilfe seiner
Freunde) und weil ihm sonst nix bleibt versucht er Alines Geschlecht schlecht
zu machen (wobei einige der eben erwähnten Freunde selbst Frauen sind und mehr
als ein bisschen zur Rettung beigetragen haben) Aline lässt das alles kalt, sie
hört sich die lächerlichen Anschwärzungen nicht einmal richtig an, ihrer
Meinung nach wird das Volk schon wissen wen sie zur Generalin gemacht haben.
Sirasi sieht sich als Statthalter aber gezwungen den cholerischen Kerl
zumindest anzuhören. Sein kleines Ego wäre auch mit einer größeren Festung
zufrieden, um den Pass nach Norden ordentlich schützen zu können.
Zufälligerweise ist das auch im Interesse der Helden, also wieder etwas wo man
ihm ein Zugeständnis machen kann, ohne viel zu verlieren. Außer sehr viel Baumaterial,
Arbeitsressourcen und viel vom eingenommenen Steuergeld. Sirasi will die Hand
hier gern fest auf der Börse lassen, aber nach einigen Unterredungen mit dem Schatzmeister
willigt sie ein, und schon am nächsten Tag beginnen sich die ersten schwer
bewachten Karawanen mit Holz, Steinen und Stahl durch die in den letzten Tagen
des Ches endlich wieder befahrbaren Straßen in den Pass zu wälzen. Sirasi hat
in dieser Zeit ebenfalls die Idee, die 7 Schatten ruhigzustellen, indem man sie
den Uhrwerkdrachen holen lässt. Hier redet Kyrol auf seine Freundin ein, und
merkt an, dass einerseits sie vermutlich nicht die Fähigkeiten hätten den
Drachen aus seiner 90 Fuß hoch gelegenen Kuckuckstür zu holen, und wenn doch
sollte man einer Bande etwas zwielichtiger halbloyaler Abenteurer eventuell nicht
die Schlüssel zu einer rhaumatarischen Massenvernichtungswaffe geben. Auch hier
sieht Sirasi in ihrer Weisheit die Wahrheit in den Worten ihrer Berater.
Der Ches geht zu Ende, und mit dem Tarsak bricht der erste
Frühlingsmonat an. Hier im Norden des hohen Nordens merkt man noch nicht viel.
Die Tage sind etwas länger, es schneit etwas weniger, aber es ist weiter meistens
kalt und verschneit. So leicht gibt der Winter hier nicht auf, so nahe an
seinem Refugium im komplett gefrorenen Norden von Faerún. Der Monat war ein
guter für Nathoud, die Moral der Stadt ist stabil bis gut, die laufenden Maßnahmen
für Handel und Infrastruktur scheinen gut zu greifen, und bisher sind die Bewohner
mit ihren neuen Herrschern und ihrer eher zurückhaltenden Kontrolle ziemlich
bis sehr zufrieden. So fallen die Steuereinnahmen recht üppig aus, was die
Statthalterin in einen Investitionsrausch schickt, der aber irgendwie unterwegs
etwas vom Weg abkommt, und in eine Goblinschule und ein Goblinkrankenhaus
mündet. Also ein jeweils solches FÜR Goblins, nicht eine Schule und ein
Krankenhaus geführt VON Goblins, was selbst für Nathoud eher etwas zu exotisch
wäre. Alviss gibt zu bedenken, dass Krankenhaus und Schule für alle doch
vielleicht besser ankommen würden, auch weil fast die gesamte Goblinbevölkerung
im Königreich Horgi lebt, über eine Tagesreise entfernt. Das sieht Sirasi ein,
aber die Schule soll für alle offen sein, egal ob schwarz, weiß oder grün. Das
halten alle für angebracht. Sirasi versucht auch alle dazu zu bewegen, noch eigenes
Geld in die Stadtkasse zu investieren, was angesichts deren mehr als
großzügiger Füllung wenig Anklang findet. Nach langem Gezanke kommt ein Teil
des Geldes der Gruppenkassa in den Stadtbeutel, weil Sirasi ja dich recht hat, der Rest wird wieder aufgeteilt.
Der Gnom Kuppertopper kann in diesen Tagen seinen Laden vollständig öffnen
und auf Maximalbetrieb schalten. Die sich langsam ausbreitenden Flecken magisch
aktiven Feywildmooses in seinem Laden sind sicher kein Grund, sich irgendwie
Sorgen zu machen. Er selbst jedenfalls ist sehr glücklich, ermöglicht ihm der
Laden doch noch mehr als zuvor, seinem Hobby der geheimen alchemistischen Wohltäterei
nachzugehen. Kyrol für seinen Teil kann sein Studium des Bandes „Raumatharische
Magie des Geheimbundes der Schattensprecher“ abschließen, und nervt dann
mehrere Tage lang Arinar um sich Dinge aus dessen Zauberbuch zu kopieren, da
die Techniken der uralten Rhaumatari sein eher schwaches magisches Talent
massiv gestärkt haben. Wenn der alte Mjorni ihn jetzt sehen könnte! …wäre er
vermutlich dagegen. Alviss beginnt ein längeres Projekt vorzubereiten, dessen
erster Schritt es ist, einen meisterhaft geschmiedeten Silberrapier bei den
örtlichen Zwergen zu bestellen. Die Verhandlungen um den Preis gehen katastrophal
schief, und der Ermittler kann einen permanenten Rausschmiss aus den Hallen der
Zwerge nur verhindern, indem er die Waffe zu einem massiv inflationären Preis
kauft, um den Zorn der ehrwürdigen Zwergenschmiede zu besänftigen.
Langsam wird es aber Zeit, sich der aufgeschobenen Herausforderung der
Chimäre zu stellen. Die alte Jukhav drängt ebenfalls darauf, ewig kann sie die
beiden anderen Bestienköpfe auch nicht lagern. Also wird mangels weiterem
Wissen das man finden könnte die Variante „teilt die Gruppe auf“ gewählt (was
kann schon schiefgehen?). Hier entspinnt sich dann auch ein langes, arkanes und
durchwegs opakes Ritual zwischen Sirasi, Areel und Alviss, um zu
sondieren wer in welchem Team eingesetzt wird, das schlussendlich nach der
Meinung von Kyrol dadurch entschieden wird, dass Alviss aus nicht näher
erklärbaren Gründen mit Aline und Areel das AAA-Team bilden will.
Am Tag des nächsten Angriffs ist das Wetter zurück beim Berg so schlecht wie immer. Sirasi spinnt ein telepathisches Band zwischen Kyrol, Alviss und Areel, was Letzterer gleich wieder etwas bereut, denn jetzt können Schurke und Ermittler ihr Dauergetratsche mitten in seinem Kopf weiterführen. Team SDK erhebt sich auf magischen Schwingen in die Lüfte, Sirasi an der Spitze, flankiert von Daek und Kyrol, und verschwindet wie eine Formation etwas behäbiger Graugänse im Nebel. Team AAA langweilt sich etwas, Alviss findet Spuren von Hügelriesen (oder vielleicht doch Frostriesen) die etwa aus der Zeit stammen, als die Gruppe zuletzt hier war. Areel sagt das wenig, aber er meldet es pflichtbewusst. Auf dem anderen Berg angekommen ist das Wetter sogar noch schlechter, hier ist der Hort auf der Wetterseite, und vermutlich unter einer meterhohen Schneeschicht verborgen. Trotzdem finden Kyrol und Daek sehr schnell den tief verschneiten Eingang, der im Gegensatz zu dem auf der anderen Seite wesentlich weniger hoch, aber auch wesentlich breiter ist. Da hören die scharfen Schurken-, Hexen-, und Mönchsohren ein unangenehm vertrautes, dreistimmiges Brüllen in der Luft. Die Chimäre Veerthes! Kyrol wird präventiv unsichtbar, Daek macht sich bereit. Das Wesen lässt nicht lang auf sich warten, erspät den Mönch und setzt mit einem erfreuten Kampfschrei zum Sturzflug an, offensichtlich erfreut, eine kleine Gruppe aus zwei Abenteurern zu finden, die man leicht zerfetzen kann. Zwei Abenteurer? Nein, ein Dritter wird sichtbar und wirft eine Säurekugel geschickt an eine empfindliche Stelle der Kreatur. Die andere Gestalt reißt die Hände hoch und schickt zeitgleich zwei gut abgestimmte Flammenstrahlen empor, und alles trifft Veerthes mehr oder weniger gleichzeitig, was den Sturzflug vereitelt und das Wesen vor Schmerzen gebeutelt zurückweichen lässt. Doch die Chimäre ist wieder bei vollen Kräften, und der Drachenkopf speit wieder eine Welle aus Kälte von oben herab. Ähnlich wie beim ersten Kampf wirbeln die mistigen Abenteurer wieder geschickt davon, aber der mit der Säurekugel wird nicht so leicht entkommen. Mit einem Krachen landet Veerthes im Schnee, und beißt Kyrol fast das Bein ab. Daek eilt seinem Freund zu Hilfe, kassiert einen Walrosszahn in die Seite, drischt aber als Dank dem Eisbären kräftig ins pelzig-eherne Maul. Unbeirrt schnappt der Drachenkopf zu, beutelt Kyrol wie eine übergroße Katze eine Maus, reißt mit beiden Vorderkrallen brutal an ihm, und wirft den zerfetzten Schurken in den Schnee, wo dieser nur dank seiner natürlichen Zähigkeit nicht sofort sein Leben aushaucht. Die restlichen Angriffe gehen gegen Daek, der nicht viel tun kann als die Zähne zusammenzubeißen und durchzuhalten, darauf hoffend, das Sirasi ihn unterstützen wird. Das tut sie auch sogleich, und in einer geschickten Kombination aus Sprüchen beschwört sie zuerst einen Hagel aus Steinen, der alle Köpfe kurzzeitig blendet, und eine Kakophonie aus wütenden Tiergeräuschen erzeugt, bevor sie Kyrol mit heilenden Winden wieder ins Leben holt. Der murmelt am Boden etwas von einem herrlichen Wandertag, bevor er die Macht seines Umhangs aktiviert, was mehrere schattenhafte Kyrols erzeugt, dank derer kann er trotz herumfahrenden Klauen wieder auf die Beine kommen und einen schnellen Stich gegen das Vorderbein seines Gegners anbringen. Daek hat jetzt auch wieder etwas Luft, und eine Sturmflut aus Schlägen brandet gegen den Felsen Veerthes, an dessen Ende eine Serie aus Angriffen im legendären Drachenstil des Südens steht, was den Walroßkopf ins Reich der Träume schickt. Veerthes schwächelt mittlerweile, der Schaden den die Chimäre soeben kassiert hat war enorm, und ohne die schützenden Erzadern ihres Hortes ist die Kreatur auf den Seilen. Sie löst sich von den Helden und speit einen weiteren Kälteschwall, was den angeschlagenen Kyrol wieder fast ins Jenseits schickt, aber seine Ahnen greifen ihm unter die Arme, aktivieren seine Muskeln und werfen sich mitsamt ihm rechtzeitig zur Seite. Daek macht einen eleganten Salto aus der Schusslinie, was Sirasi etwas exponiert. Blau gefroren und mit Raureif auf der Robe, aber lebendig und auf Rache aus, bleibt sie in einem spontan entstandenen Wald aus Eiszapfen stehen.
Doch Veerthes
hat genug, dreht um, und sprintet in die Höhle, verfolgt von einer rapide dank
ihrer eigenen Wut tauenden Sirasi. Die Wychlaran konzentriert sich, und kann in
der Tiefe des Baus die Umrisse der riesigen Kreatur gut genug erkennen, um ihr
einen kräftigen verstärkten Blitzstrahl in den Hintern zu schießen. Veerthes wird
empfindlich getroffen, ihr plumpes Ausweichmanöver bringt sie genau in die Bahn
des Blitzes und bringt sie zuckend zu Boden, mit letzter Kraft rappelt sie sich nochmals auf, springt in eine Chandralinader und
verschwindet! Sirasi jubelt, Daek klatscht Beifall, und ein etwas wacklig auf
den Beinen stehender Kyrol gibt den Anderen durch, dass sie bald gefordert sein
werden.
Das AAA-Team hat den Kampf (und die Nahtoderfahrung von Kyrol) bisher telepathisch verfolgt, und ist schon in der Höhle in Stellung. Areel hat gerade zwecks
besserer Sicht eine meterlange Feuerwand erschaffen, welche die Höhle mit
violetten Flammen in ein anderweltliches Licht taucht, das sich schaurig in den
Adern dämonischen Metalls in den Wänden spiegelt. Veerthes erscheint uncharakteristisch
leise, wird aber umgehend von Alviss gesichtet. Die Chimäre sieht ihn ebenfalls, und sie ist schnell, doch der schneidigste
Ermittler des Nordens ist noch schneller. Der Halbelf sprintet mit zur Herausforderung
gehobenem Rapier voran, diese wird von einem riesigen Drachenkopf angenommen, als er in Reichweite kommt. Eigentlich sollte es nicht möglich sein, so
etwas zu parieren, aber die Macht des Panache ist mit Alviss, und er kann sich
nicht nur mit dem Angriff drehen, sondern im Gegenzug einen schmerzhaften
Schlag gegen das Wesen anbringen. Areel spricht mehrere mächtige Zauber auf
sich, während Aline wegen der Wahl des richtigen Zweihandschwertes überlegt, schafft
es aber trotz göttlicher Geschwindigkeit nicht ganz in den Kampf. Alviss steht
alleine vorn, und wird als Belohnung für seinen Mut gleich vom Walrosskopf auf
die Stoßzähne genommen, bevor eine Klaue über seine Rippen kratzt. Alviss spuckt
Blut, hat den Rapier aber sofort wieder parat, um die zweite Klaue beiseite zu fegen.
Aline hat jetzt das richtige Werkzeug für sich gefunden, überholt Areel, und
wird vom Eisbärenschädel in die Seite gebissen. Das verlangsamt sie nur
unwesentlich, und ihre geballte Macht donnert Schwert voran in Veerthes Flanke.
Die Chimäre taumelt, und ihre Abwehr ist weit offen. Alviss schwört Rache für
den vorherigen Angriff, visiert eine kleine Lücke zwischen einigen Ansammlungen
Chandalin an und sticht zu. Veerthes bäumt sich auf, rollt die brüllenden,
fauchenden und röhrenden Köpfe wild umher, bevor sie sich mit letzter Kraft auf
den Ermittler wirft, sich auf seinem Rapier aufspießend, wo sie dann zuckend
verendet. Alviss wird von seinen jubelnden Kameraden unter dem Vieh
hervorgezogen, und wieder auf die Beine gebracht. Veerthes, die verseuchte
Chimäre der Zwillingsberge, ist Geschichte! Team SDK gratuliert telepathisch.
Hier folgt das übliche Ritual des Plünderns-nach-dem-Kampf. Der bereits
im Vorfeld von den Helden geleerte Hort enthält noch einiges an Münzen, der
zweite Hort ist etwas kleiner, aber durchaus ansehnlich, besonders ein Gürtel
aus dunklem Leder, mit einem fein gearbeiteten metallenen Minotaurenkopf als
Schnalle, der die körperlichen Kräfte steigert, sticht hervor. Außerdem finden
sich einige mächtige magische Pfeile, einer davon mit reich verzierter Spitze
aus einem unbekannten magischen Metall, gefertigt aus teurem Edelholz, mit einer
Befiederung aus den Federn einer astralen Deva, der für Dämonen mehr als
tödlich ist. Daneben findet sich noch ein nicht weniger mächtiger Stab der Metamagie
und so einiges an Münzen und Schmuck. All dies wird unter den Helden aufgeteilt,
die Pfeile zwischen den einzigen Bogenschützen der Gruppe, Kyrol und Aline,
Sirasi nimmt den Stab an sich und Alviss gewinnt das Würfeln um den Gürtel für
sich, Kyrol hebt ihn für ihn auf, da er meilenweit entfernt ist.
Durch diese Entfernung müssen die beiden Gruppen auch separat
übernachten. Daek und Kyrol finden knapp oberhalb der Höhle ein weiteres System
aus teilweise künstlich erweiterten, kleineren Kammern, die wohl vor langer
Zeit der Bau einiger Perytons waren, die aber lang verschwunden sind. Hier
macht Team SDK es sich gemütlich, während Team AAA mangels Alternativen wieder
mit der Gletscherspalte vorliebnimmt.
In der folgenden Nacht auf den 16.04. hört Areel während seiner Wache
seltsames, gutturales Gerede oben bei der Spalte. Die Gruppe hat kein Licht
gemacht, und auch die in der Dunkelheit umherschleichenden Wesen haben keines
entzündet. Schnell stellt sich im Mondlicht von draußen heraus, es sind Riesen, und niemand der
Anwesenden ist des Jhotun mächtig, weshalb nicht klar ist was sie wollen, oder
ob sie etwas entdeckt haben. Ein riesiger Kopf schiebt sich erhellt vom
schwachen Licht über den Rand der Gletscherspalte und schnüffelt herum. Der
Besitzer ruft etwas hinter sich, und wirft dann blind einen großen Stein nach
unten, der aber weitab der Gruppe herunterkracht. Das Gerede nimmt nicht ab,
der Kopf verschwindet aber vorerst, weshalb alle die Gelegenheit nutzen, und
sich tiefer in die Spalte verziehen. Dort findet sich dann einiges
interessantes, das Eis wurde vor Unzeiten mittels Feuermagie bearbeitet und zu
einem Tunnel geformt, hinter dem sich dann Stein findet, wo die Gletscherspalte
in eine Felsspalte mündet. Diese ist wesentlich tiefer als gedacht, und fällt
sehr schnell steil in die Dunkelheit ab, viel weiter als man sehen kann. Aus finsterer Ferne vernehmen Kriegerin, Ermittler und Orakel ein seltsames Gekreische, aber
es könnte meilenweit entfernt sein, und es ist nicht klar, was es ist. Also verbringt
man an dieser Stelle eine unruhige Nacht, die aber ohne weitere Zwischenfälle
vergeht.
Am 16.04. vereinen sich die Teams nach ereignislosem Flug, man ist
wieder eine Gruppe und teleportiert sich wie gewohnt zurück nach Nathoud. Alle
sind von den Strapazen im Hochgebirge zutiefst erschöpft, und ziehen sich zum rasten
erstmal in diverse Zimmer und die Sauna zurück, vor der Moras gerade einigen
Arbeitern weitere Kommandos zum Bau gibt. Die Köpfe der Chimäre werden mittels
einer von den Bediensteten organisierten Kutsche unauffällig zu denen des
Frosches und des Wolfes gebracht, wo die alte Jukhav schon begierig wartet. Zu
begierig fast, sie ist einmal mehr eins mit ihrem Schattengeist, der wie eine zweite
Haut über ihr erscheint, während sie vor Vorfreude etwas die Kontrolle über
sich verliert und in einem Speichelschauer von dem bevorstehenden Ritual
schwärmt.
Die Vorbereitungen für das Derbregen Ghastauk Everen werden einen
weiteren Tag dauern, doch ein Problem besteht noch: Areel ist im Gegensatz zu
seiner verstorbenen Schwester nicht auf das Buch eingestellt, er hat das Ritual
bei den Ettercap-Telthors nicht mitgemacht, er war nicht in den
Niedernebelfelder, er ist noch neu. Die alte Jukhav wiegelt aber ab, man kann
ihn stärker binden, er muss nur etwas opfern, wie ein paar Zähne, oder einen
Finger. Areel beginnt genau zu verhandeln was er denn nun genau abscheiden
muss. Er nimmt das alles erstaunlich gelassen.