TL;DR: Wir machen viele Dinge um das Volk auf unsere Seite zu bringen und es läuft gut. Alviss schüttelt den exzentrischsten Gnom aller Zeiten aus dem Ärmel, um beim Alchemieladen zu helfen, der zweiexzentrischste Gnom hat den sieben Schatten geholfen Karkalok einzunehmen. Die sieben Schatten sind nicht ganz happy dass wir die Stadt eingenommen haben, wir bügelns aus, die Festung wird bemannt, die Goblinverstärkung von dort kommt nach Horgistan, alles ist gut. Der neue Gnomenfreund berichtet von einem Klerikerfreund von sich der irgendwie komisch war, ein Artefakt haben könnte, und sich in die Berge verzogen hat. Wir reisen nach, werden von Feenkatzen attackiert.
29.01.1361 – 30.02.1362
Vier Wochen ist das Jahr erst alt, doch die Ereignisse überschlagen sich geradezu. Kaum sind die Tuigan abgezogen wird eine Heldenexpedition zur Sicherung des Uktash zusammengestellt. Die Helden sind erst kurz durch das nördliche Tor marschiert, da werden Gerüchte über einen Dämonenkult in der Stadt gemunkelt, zuerst nur in finsteren Tavernen hinter vorgehaltener Hand, doch bald ist es öffentliche Diskussion. Während die Stadtverwaltung noch um eine geschlossene Front bei der Sache ringt kommt es zum Knalleffekt. In einer Nacht- und Nebelaktion, im wahrsten Sinne des Wortes, bricht ein Heer aus Immilmar unter Führerschaft der Wychlaran durch die Tore, brennt das Geschwür des Dämonenkultes brutal aus dem Fleisch der Stadt, und gliedert sie zu ihrer Sicherheit, aber gegen ihren Willen, vollends in das nördliche Königreich ein, Jahrhunderte der nominellen Unabhängigkeit beendend. Wie ein halbwilder Hütehund, dem ein Hirte ein Halsband anlegt, damit er vor Wölfen geschützt ist, findet sich die Stadt in einem Zwiespalt. Der Dämonenkult war eine Gefahr für alle, und wenn die ferne Hauptstadt nun Nathoud genauer beobachtet, so wird das wohl Geld und Handel heranspülen. Andererseits vermisst man die absolute Freiheit, die hier am fernsten Ende von Rashemen geherrscht hat, und widersetzt sich instinktiv auch nur der kleinsten Einmischung. Und überhaupt, wo waren die in feine Felle gehüllten Berserkerherren aus der Hauptstadt, als die Tuigan vor der Stadt lagen?! Und was, wenn sie meinen, noch mehr eingreifen zu müssen als bisher? Das Halsband ist solide und aus Silber, aber es hat einen Riemen für eine Kette.
Dass die zurückgekehrten Helden, welche dann auch noch die Mine im Norden
befreien konnten, zu den neuen Statthaltern gemacht wurden, wird ebenfalls
unterschiedlich aufgenommen, aber nach ersten Anstrengungen mehr positiv als
negativ. Und egal wie das Gerede auf den Straßen auch ist, immerhin kehrt nach
den chaotischen Wochen zum Jahreswechsel erst einmal für ein paar Tage Ruhe ein
in Nathoud. Jedenfalls vor den Kulissen. Dahinter gehen die Anstrengungen weiter,
und einige Auszüge aus den folgenden Wochen seien hier abgebildet.
Der geschätzte und durchlauchte Alviss En Vel tritt feierlich sein Amt
als Schatzmeister an, und bereut seine Entscheidung gleich wieder, als er den
Zustand der Bücher und Stadtkasse sieht. Nicht leer, aber chaotisch. Er nimmt
sich ein paar Tage Zeit, um die Liste seiner Aufgaben genau anzusehen, frischt
seine Kenntnisse über Buchhaltung und Verrechnung in der Ratsbibliothek auf,
und beginnt eine Projekte auf Schiene zu bringen, um Geld in die Stadtkassen zu
spülen und Bauprojekte sowie die lokale Wirtschaft zu fördern. Zu dem Zweck
heckt er auch einen Plan aus, wie er mit seinen Alchemiekenntnissen etwas Geld
am Rande verdienen könnte, was unter Zureden von Arkami bald zum Plan eskaliert,
einen Laden in der Stadt zu eröffnen. Die ebenfalls geschätzte aber von Lauch
unbeeindruckte Aline Rüstungsbrecher leitet im großen Stil den Wiederaufbau der
von den Tuigan verheerten Gehöfte für den Frühling an, und mehr als ein Bauer
ist erstaunt über die Menge an Wissen, mit der diese junge schwer gerüstete
Kriegerin aufwarten kann, ganz zu Schweigen von ihrer persönlichen Kraft.
Der Plan den Alchemieladen zu eröffnen hat einige Hindernisse zu bewältigen,
zuerst, dass man jemanden braucht der den Laden alchemisch leitet, also die
Produktion übernimmt, man kann ja nicht immer hinter der Theke stehen als Held.
Die Chancen einen Alchemisten aufzutreiben, der sich in Fähigkeit mit Arkami
und Alviss messen kann, sind nirgends sehr gut, und dass man in Nathoud so
jemanden finden kann ist bestenfalls eine lokale Legende. Und genau einer solchen
kommt der größte Ermittler des Nordens (de jure wie de facto, je nach Substanzgebrauch)
nach einer Woche auf die Spur. Es soll einen lokalen Geist geben, der den
Leuten nachspioniert und ihnen manchmal das exakt richtige Extrakt für ihre
Leiden zukommen lässt, wenn ihre Geschichte traurig genug oder das benötigte
Extrakt exotisch genug ist. Der Geist liebt anscheinend Herausforderungen.
Einen Domovoi anzuheuern wäre vermutlich tatsächlich unmöglich, doch stellt
sich das Wesen als wesentlich stofflicher, aber auch seltsamer heraus. In einem
winzigen Erdspalt an der Stadtmauer trifft Alviss Knobbel Kuppertopper, ein
Gnom, dessen Leidenschaft die Alchemie ist, und dessen Können seinesgleichen sucht.
Seinesgleichen sucht auch sein Grad an Exzentrik. Da ist zuerst, dass er sich
alchemisch verkleinert, um den Erdspalt in der Mauer als Zugang zur Stadt und
gelegentliches Lager zu nutzen, leben tut er irgendwo außerhalb der Mauern.
Dann geht er verkleidet als Halbling durch die Tavernen und lauscht. Wenn er
eine Geschichte hört die ihn interessiert, und wo er helfen könnte, dann tut er
das zum Spaß. Wobei er sich weitere Verkleidungen zu Nutze macht, um seinen „Klienten“
nicht aufzufallen. Und auffallen würde er, mit seinen seltsam satt-rotbraunen Haaren,
die fast zu leuchten scheinen, seiner Nase die in einer Art Steinklumpen endet,
und seinem Finger, der in einen Pilz übergeht. Kuppertopper ist das Abbild
eines vom Feywild berührten Gnoms. Und etwas naiv der Welt gegenüber. Die Kosten
der Tränke die er herschenkt allein sind schon genug, dass Alviss fast schwindlig
wird. Nein, so einen wertvollen, aber weltfremden Kerl muss man in die richtigen
Bahnen lenken, und schon nach wenigen Treffen, und einigen sehr einfühlsamen,
aber auch sehr manipulativen Gesprächen ist der schräge Vogel Feuer und Flamme
für die Sache.
Es ist auch schnell ein Ort für den Laden gefunden (der Immobilienmarkt
schuldet den Helden noch was) und für die Ausstattung des Ladens sowie das
tatsächliche Leiten desselben schlägt sich frei heraus Moras vor, der nach den
Umbauten am Heim der Helden wenig zu tun hatte, und dem die Aussicht auf einen ruhigen
Job hinter einer Ladentheke mehr als nur ein bisschen gefällt. Kuppertopper und
er diskutieren tagelang die feinen Details, angefangen von der Ausstattung des
ansässigen Labors bis zur exakten Art Moos, mit der die Wände dekoriert werden
sollen.
Parallel zu all dem trainieren die Helden ihre Zähigkeit, schließlich
wird man nicht den Rest der Abenteurerkarriere nur auf der faulen Haut liegen
und Steuern kassieren. Daek & Kyrol trainieren mit den Zwergen von Clan
Dunlan, größtenteils weil Daek mit ihnen trainiert und Kyrol nicht rechtzeitig andere
Pläne vorschiebt. Das Training nimmt nicht den ganzen Tag in Anspruch, und den
Rest der Zeit treibt der Schurke und etwas zögerlicher Marshal sein Unwesen in
den Tavernen und Gassen, um sich etwas umzuhören und einen Eindruck von der
Lage in der Stadt zu bekommen. Sirasi wird unterdessen von Dunlan Blutaxt persönlich
ausgebildet, er besteht geradezu darauf. Seine Art ist respektvoll, höflich und
etwas sehr beschützend, und den scharfen Sinnen der jungen Wychlaran entgeht
nicht, dass da etwas mehr und wesentlich Persönlicheres ist als nur Bewunderung
für die Wychlaran an sich. Höchst interessant.
Nach einigen Tagen gibt es dann großes Getöse in den Straßen, eine den
Helden nur zu bekannte Halblingdame ist als Vorhut ihrer Gruppe in die Stadt
zurückgekehrt, und trällert ein Lied von den Siegen ihrer Mitstreiter. Die
sieben Schatten haben ihren Auftrag bei der Feste Karkalok erfolgreich
abgeschlossen, und sind in der Stadt. Sie wollen ihre Rückkehr gebührend mit
den Leuten feiern und legen am Abend ein Fest in Helms Wacht aus, was
mittlerweile ihr Stammlokal ist, und dessen Wirt ihnen einiges an Umsatz aus
gesteigerter Kundschaft schuldig ist. Denn, wo kann man bitte sonst beim
Biertrinken einen Halbdrachen sehen? Noch dazu einen so selbstsicheren. Der
wartet auch auf die kleine Heldendelegation aus Sirasi, Alviss und Kyrol, die
ihn und Olderon vor der Feier im Hinterzimmer des Gasthauses besucht, um sie mit
den Geschehnissen bekannt zu machen, und zu erfahren was sie wirklich gemacht
haben, nicht was Ara behauptet.
Nun, Karkalok wurde gestürmt, mit Liste, Tücke und der Hilfe von Kelix
Bostom, einem Gnom der sich in der Feste als Goblin getarnt versteckt hatte (an
dieser Stelle fragt sich Alviss, ob es eigentlich auch Gnome gibt, die nicht
komplett exzentrisch sind). Der Anführer der Feste, eine gigantöser und gar
grottiger Grottenschrat, wurde seiner gerechten Strafe zugeführt, der Dämon,
der die Helden überfallen hatte, konnte entkommen. Sirsai kann sich hier eine
abschätzige Bemerkung darüber nicht verkneifen, weshalb sie und Loviathan kurz
Sticheleien austauschen darüber, wer wen wann wo wie gerettet hat und wer wem
was schuldig ist. Olderon verdreht dabei nur die Augen, Kyrol und Alviss gehen
ebenfalls eigenen Gedanken nach. Nachdem das beigelegt wurde erzählt Alviss von
der Mine, und zeigt erstaunliche Prioritäten, wenn man bedenkt, dass er den
eigentlich illusorischen roten Drachen mehrfach erwähnt, aber ohne Bemerkung
von Kyrol den Aboleth relativ beiläufig abgehandelt hätte. Jetzt ist nicht die
Zeit für falsche Bescheidenheit!
Die Stimmung ist bisher gut, das Bier und der (verdünnte) Jhuild
fließen, und man hat frei heraus Heldentaten verglichen. Als das Gespräch dann
aber auf die Geschehnisse in Nathoud kommt, verfinstert sich die Mine des
Halbdrachen zusehends. Nachdem die Sprache auf die genaue Verteilung der Posten
gekommen ist, reißt dem riesigen reptiloiden Krieger der Kragen. Seine Fäuste
fahren donnern auf den Tisch herab, der prompt splittert, was aber wenigstens
genug Warnung für alle ist, ihre Getränke in Sicherheit zu bringen, bevor der Säureatem
des Halbdrachen dem uralten und fein gearbeiteten Tisch den Rest gibt. In einem
Haufen rauchender und stinkender Bretter schimpft Loviathan wüst vor sich hin,
vor Verrat und von Überheblichkeit der anderen. Kyrol kann ihn damit
besänftigen, dass ja noch nicht alle Posten vergeben wurde, und auch Alviss
bringt sich ein (wissend, dass eigentlich alle Posten vergeben wurden) und
stellt die Sache so dar, wie sich nach Sicht der Helden auch in Wahrheit ist:
Dass ihnen das Statthaltertum eigentlich aufgebunden wurde, unter Androhung
unspezifischer Strafen. Man bringt den Anführer der sieben Schatten so weit
runter, dass man mit ihm drüber reden kann. Er will den General, den soll er
sich mit Aline ausmachen. Die nennt er zwar schwaches Menschenweib, aber erst
nachdem er sich kurz im Raum umgesehen hat. Er lässt sich mit viel Biegen und Brechen
auf den Posten des Marshal überreden, den Kyrol recht widerstandslos aufgibt. Nach
einem kurzen Intermezzo, einem Streit mit Olderon, der sich (berechtigterweise)
für das Amt des Marshal als geeignet ansieht, sieht er ein, dass er nicht mehr
bekommen wird fürs Erste. Und außerdem klingt es gar nicht mehr so toll, sich zu
stark an dieses Kaff zu binden, da hat der Halbelf recht, den Profit einstreichen
kann man ja auch, ohne sich zum Deppen zu rackern, ja, da hat er wirklich recht,
dieser Alviss.
Aber er hat noch andere Pläne, und die will er jetzt besprechen. Mittlerweile
haben Bedienstete die Trümmer beseitigt und einen neuen (wesentlich billigeren)
Tisch gebracht, auf dem er sich jetzt dramatisch vorlehnen kann und vorbringen,
er wolle die Feste Karkalok permanent einnehmen, eine Garnison vor Ort bringen,
und damit den Uktash-Pass kontrollieren. Er sagt das alles in einem Tonfall,
der danach klingt als wolle er sich auf eine längere Diskussion einstimmen. Die
anwesenden Helden finden den Plan aber sehr gut und willigen sofort ein, was ihm
zwar etwas den Schwung nimmt, er aber wohlwollend aufnimmt. Momentan halten Amdi,
Thelon, Benegias und der Gnom Kelix Bostom die Festung. Letzterer hat auch
davon berichtet hat, dass in der Nähe von Karkalok ein Übergang ins Feywild
liegt, der dort zur großen Feenstadt Teskaltera führt, ein weiterer Grund die
Festung zu halten. Hilfe dabei könnten die überlebenden Goblins bringen.
Loviathan brüstet sich damit, dass sie die Frauen und Kinder am Leben gelassen
haben, und man könnte jetzt dank denen eine Goblinzucht aufbauen, um
Schocktruppen und Sklaven bei der Feste zu haben. Dieser Punkt stößt Sirasi natürlich
sauer auf, und muss sofort verhandelt werden. Alviss lässt die
Verhandlermuskeln spielen und gewinnt in Windeseile die Goblins für das
Königreich Horgi, im Austausch für einen Trupp aus Nathoud, ein Mix aus
Barbaren und lokaler Miliz, die in rotierenden Schichten die Feste bemannen
sollen. So weit so gut geplant. Loviathan ist mittlerweile wieder ruhig, und
plant schon alles Mögliche für seinen von den Helden erfund- geschaffenen Posten
des Kastellans. Damit lassen sie ihn allein, und kehren zum Training zurück.
Am selben Abend gibt es ein rauschendes Fest in Helms Wacht, Ara ist mit
ihrer gesamten Band (also sich selbst) schwer am Stimmung machen, und wildeste
Auszüge der Geschichte der sieben Schatten und Karkalok werden vorgetragen,
aber auch einige ausgeschmückte Szenen aus den Kämpfen in der Mine des Klan Duhan.
Loviathan erhebt schließlich das Wort, und hält eine flammende Rede. Sein Zorn
muss mittlerweile etwas verraucht sein, denn die Helden bekommen einen durchaus
gerechten Anteil am Erfolg zugesprochen. Irgendwann nacheinigen Runden
zugeproste und fast mehr Fremd- als Selbstlob kommt er dann aber nach all der Verkündung
von Heldentum auf die Feste zu sprechen, und die Gefahr, vor der sie Nathoud bewahren
soll. Im Norden, so sagt er, gibt es Gebiete wo die Sonne tagsüber fast nicht
scheint, und Finsternis herrscht! Damit erntet er leere Blicke, jemand hebt die
Hand und fragt, ob er meint, dass die Tage im Winter so kurz sind, dass die
Sonne kaum aufgeht? Also, „Winter“? Nein, das meint er nicht, berichtigt der
riesige schwarze Krieger etwas genervt, wobei dünne, grünliche Rauchschwaden
seine Nüstern verlassen. ein Gebiet wo sogar wenn die Sonne scheint, ihre
Strahlen die Gegend nicht mit mehr als einem kränklichen Zwielicht beleuchten. Orte
gar magischer und furchtbarer Finsternis, die alle Farbe und alles Leben aus
der Umgebung saugt! Das schafft schon eher Eindruck und Raunen. Aber egal, die
Festung ist ja jetzt von den sieben Schatten und Nathoud bemannt, und außerdem
gibt es einen neuen Marshal! Tarek! Den Priester des Talos! Womit niemand so
richtig gerechnet hat, und was erstmals für etwas Gesichtsgymnastik in Form von
abwechselndem Stirnrunzeln und Augenbrauenheben bei einigen Anwesenden sorgt.
Seis drum, die Helden nutzen die Gelegenheit, um Freiwillige für diese Mission
zu bekommen. Einige Anwesende aus der lokalen Miliz willigen sofort ein, und es
wird angestoßen. Sirasi macht noch am selben Abend mit Dunlan aus, dass er ein
Rudel seiner Krieger mitschicken soll. Er schlägt Thror als Anführer des Rudels
vor, was Sirasi sofort annimmt, das sie keine Ahnung hat wer das ist, und
Dunlan vertraut, dass er seine Leute kennt.
Gleich am nächsten Tag bricht die Delegation aus 27 Freiwilligen, einem
Rudel Barbaren, einigen Zwergen die sofort zur Mine zurückkehren wollen, sowie
Daek und einem gegen seinen Willen mitgeschleiften Kyrol auf. Die Reise bis zur
Weggabelung im Uktash geht ohne Zwischenfälle von statten, die Zwerge verabschieden
sich. Am nächsten Tag finden sich die Spuren großer Wölfe im Pass, die Thror
nach genauer Betrachtung als die von Worgen identifiziert. Solche Wesen kann
man nicht einfach so hier herumziehen lassen, also wird ein Umweg gemacht, um sie
zu jagen. Die Jagd verläuft gut, vor allem die Miliz schlägt sich tapfer, wobei
trotzdem einer der Freiwilligen seinen Verletzungen erliegt. Sein Körper wird
mitgenommen, als Mitglied einer Miliz in Rashemen kannte er das Risiko, Monsterangriffe
sind häufig. Die Stimmung ist gut, ein erster Sieg für die Garnison von Karkalok!
Selbige Feste Karkalok wird nach einigen ansonsten ereignislosen Tagen
Reise erreicht, Amdi, Thelon und Benegias sind erfreut uns zu sehen, sehr
erfreut sogar, sie hatten nicht so bald mit Ersatz gerechnet. Bostom ist zunächst
auch erfreut, und er ist tatsächlich so seltsam wie beschrieben. Er trägt eine
Rüstung aus Holz, die in der Form eines Goblins gefertigt wurde, also mit spitzen
Ohren und großem Maul als Visier, und kleidet sich gern in Illusionen, um seine
Untergebenen zu kontrollieren. Denn der Herr Hexenmeister hier ist ein Meister
über Goblins. Die hier. Die Daek und Kyrol mitnehmen sollen. Was ihn nicht sehr
begeistert, und wo seine Freude verdampft wie eine Schneeflocke auf einem
Kessel. Obwohl er sich durchaus vorstellen kann in dieses Königreich Horgi zu
reisen. Kyrol sagt, dass er mit Horgi gemeinsam herrschen müsste. Er sagt das könnte
er. Kyrol weiß dass er lügt, sagt ihm er muss sich das mit den Wychlaran
ausmachen, dann will der Gnom gleich hierbleiben. Er kennt die Hexen
anscheinend. Jetzt ist er jedenfalls sehr sauer, dass er seiner Untertanen
beraubt wird. Kyrol verspricht ihm, jegliche Goblins die sie finden, in seine
Richtung zu schicken, und ist überzeugt, dass ihn das etwas beruhigt. Er sagt
trotzdem noch Thror, dass er ihn im Auge behalten soll. Der hat unterdessen mit
scharfem Auge zwei Goblinmänner aufgespürt, die sich unter den Frauen und
Kindern verborgen haben. Weniger weil Thror so gut darin ist, Goblinfrauen und
-männer zu unterscheiden, und eher, weil die Verkleidungen der zwei so grottig sind.
Sie werden vor die Wahl gestellt: Bostom dienen oder sterben. Sie zögern
auffällig lange, bevor sie sich für Bostom entscheiden.
Von den Zinnen der Feste aus können Daek und Kyrol schließlich sehen,
was Loviathan gemeint hat. Er hat leider recht, im Norden gibt es ganze
Landstriche, wo die Strahlen der Sonne selbst zu Mittag Mühe haben, mehr als
ein vages Zwielicht zu erschaffen. Aber was auch immer das verursacht, jetzt
müssen erst die neuen Untertanen von Horgi zu ihm gebracht werden. Mit Händen,
Füßen und der mehr oder weniger enthusiastischen Hilfe des Gnoms (keiner außer
ihm spricht Goblin) wird den Schamanen und anderen klar gemacht, was zu tun
ist.
Die Meute von Karkalok aus in die Nähe von Nathoud zu bekommen ist nicht
leicht, aber Kyrol’s Erfahrung in nonverbaler Kommunikation, und die Hilfe
seiner Ahnen, machen es möglich, so dass man in Rekordzeit in einem versteckten
Lager nahe Nathoud Sirasi trifft, die sich mit den Goblins unterhalten kann. Und
was für eine wertvolle, inspirierende und ganz und gar nicht bizarre Unterhaltung
es ist, während der sich auch keine Goblins dauernd vor lauter Begierde für den
in vollen Tönen angepriesenen großen König Horgi an den Weichteilen
herumfummeln. Kyrol stellt als Bedingung für die weitere Migration nach
Horgistan die Anwesenheit von Sirasi, zu 90% weil er mit den Goblins allgemein
zu wenig wie möglich zu tun haben will, und zu 10% weil es nach fünf Tagen sehr
anstrengend geworden ist, dass der Einzige mit dem er sprechen kann stumm ist.
Daek nimmt alles wie immer gelassen, beneidenswerterweise. An den verschneiten
Grenzen des großartigen Reiches Horgi des 1. angekommen, wird die Gruppe sofort
von Grat gesichtet. Wenn man bedenkt, dass das Reich Horgi mittlerweile mehrere
dutzend Quadratkilometer umfasst ist das recht beeindruckend. Grat wirft sich
vor Sirasi in den Schnee und verspricht, alle sicher durch die neuen Verteidigungsanlagen
zu führen. Und in der Tat, es liegen einige ausgeklügelte Fallen im Schnee, die
sich Kyrol versucht so genau wie möglich einzuprägen. Nur so. Kein Grund.
Horgi selbst ist dann wie immer extrem begeistert, will Sirasi eine
Statue zu ihren Ehren errichten. Doch lang kann er nicht reden, er kann grade
noch erzählen, dass er von anderer Richtung auch Goblins in sein Reich einladen
konnte, bevor die Goblindamen allesamt über ihn herfallen und ihn zwecks Horgie
in seine Gemächer entführen. Sirasi, Daek und Kyrol entscheiden sich, sofort
zurückzureisen. Nur so. Kein Grund.
Zurück in Nathoud wird entschieden, das geplante Fest zur feierlichen
Einweihung der neuen Ära von Nathoud endlich wirklich zu veranstalten. Ara und
Emri bekommen Wind von der Sache, wollen sich mit ihren Fähigkeiten in die
Vorbereitungen einmischen. Ihr Input ist aber eigentlich sehr gern gesehen. Die
Kosten für das Fest übernehmen die Rashemenforscher selbst, und bringen einen
Teil der Juwelen von Gimurt wieder unters Volk. Alviss hält anlässlich der
Feier eine Eröffnungsrede, die allen Anwesenden die Tränen in die Augen treibt,
und an ihrem Ende erschüttert der Applaus die Festhalle so schwer, dass strukturelle
Schäden entstehen. Das Fest ist rauschend und berauscht, der Alkohol fließt,
die Musiker spielen, und magische Illusionen unterhalten das Volk. Ein voller
Erfolg, und ein Fest, von dem noch lange geredet werden wird. Im Laufe des
Festes wird auch ein gewisser Digrit Solv vorstellig, der im Ort einen Laden für
hochqualitative Expeditionsausrüstung eröffnen will. Er gibt sich gebührend
demütig der Wychlaranherrscherin gegenüber (dank der Maske sieht auch keiner
ihr Grinsen, als der Typ sich vor laute Verbeugen fast das Genick bricht) und
seinem Ansuchen wird wohlwollend stattgegeben.
Damit geht der zweite Monat des Jahres 1361, der Alturiak, zu Ende. Mit
ihm ist im hohen Norden auch der Tiefpunkt des Winters vorbei. Davon bekommt
man vorerst zwar nur vage etwas mit, die Tage sind ein paar Minuten länger, der
Wind weht nicht mehr ganz so kalt, aber der Frühling ist in Sicht, wenn auch in
weiter Ferne. Und es wird Bilanz gezogen. Das erste Monat, in dem die
Rashemenforscher die Stadt gemeinsam mit der alten Stadtverwaltung regieren ist
gut verlaufen. Die Leute sind zwar noch etwas verstimmt wegen der
Machtübernahme, aber die Helden sind beliebt, und die Stimmung ist den
Umständen entsprechend gut. Was hilft, ist dass Alviss‘ Wirtschaftsmaßnahmen
voll greifen, und die Zwerge den Betrieb in der Mine wieder aufnehmen können,
weshalb die Stadt von neuen Ressourcen nur so überflutet wird. Auch der aus
ständigen Unruhen und der Belagerung der Tuigan geborene Wunsch nach Grenzsicherung
ist durch die Besatzung der Feste Karkalok fürs erste erfüllt, und generell
stehen die Dinge günstig. Sogar der neue Marshal funktioniert sehr gut, Tareks aus
religiösen Gründen etwas spezielle Herangehensweise an Recht und Gerechtigkeit
kommt bei der lokalen Bevölkerung extrem gut an. Sag niemals nie.
01.-03.03. 1361
Gleich am ersten Tag nach der Ratssitzung kommt Knobbel Kuppertopper zu
seinem höchsten Vertrauten, also Alviss, und vertraut ihm etwas höchst Vertrauliches
an. Es ist kompliziert, aber läuft auf folgendes hinaus: Ein gewisser Mareabus
aus Damara, der Brieffreund von Knobbel, und Kleriker von Lathander, ist vor
kurzem hier gewesen. Da war er, ganz anders als in seiner Korrespondenz, extrem
abweisend und geheimniskrämerisch. Er hat sich in Nathoud mit einigem an Ausrüstung
eingedeckt, und ist dann in die Berge aufgebrochen, um einen gewissen Barias
Conesse zu finden, eine lokale Waldläuferlegende und ein Einsiedler, von dem
Alviss zwar zum ersten Mal hört, aber trotzdem besser kennt als einige seiner
eigenen Verwandten. Alviss halt. Der Mann war lange einer der fähigsten und
beliebtesten Waldläufer von ganz Rashemen, setzte sich aber vor einer Weile in
einer extrem abgelegenen, aber opulenten, Hütte aus Ebenholz zur Ruhe. Dort
wurde er oft von jüngeren Waldläufern besucht, zwecks Ausbildung und Rat. Mit
der Zeit wurden die Geschichten um ihn aber immer düsterer, und einige Waldläufer
die ihn aufsuchten verschwanden spurlos. Warum genau dieser Kleriker nun dort
ist, das weiß Knobbel nicht. Aber irgendwas stimmt nicht, und unter Umständen
ist der Stern des Lathander, ein geringeres Artefakt, involviert.
Alviss will seinem Angestellten gern helfen, und überlegt wie er es der
Gruppe verkauft. Sein Hauptargument ist, dass die Hütte auf dem Weg zum
Jagdgebiet einer der legendären Bestien liegt, Gletscherfrosches, was sein
Hauptargument ist. Aber nach einem Monat in der Zivilisation juckt es die
meisten seiner Kumpanen ohnehin schon wieder, Kyrol ist sofort dabei weil Abenteuer,
und auch der Rest kann leicht überredet werden eine Expedition zu planen.
Der erste Schritt hier ist Recherche, und damit beginnt Arinar. Er verbringt
die nächsten beiden Tage mit seinen Büchern und frischt nicht nur sein bisheriges
Wissen über die Wesen auf, sondern kann sogar weitere Fakten finden, zum
Beispiel dass die Chimäre Thilgua den Kopf eines weißen Drachens, eines
Walrosses und eines Eisbären hat, und dass sie über zwei Horte verfügt, zwischen
denen sie entweder übernatürlich schnell wechseln kann (mit Portalen und
ähnlichem vielleicht) oder es gar zwei idente Wesen sind. Auch über den Wolf
Tukesh und die Kröte Thrul findet er noch ein paar Wissensfetzen heraus, Regeneration
beim einen und taktische Überlegungen beim anderen, sowie über die höchst
gefährliche Fauna und Flora der Eisgratgipfel an und für sich. Nach aller
Recherche eigentlich ein furchtbarer Ort zum Reisen.
04.3.1361
Dieser Tag wird für letzte Reisevorbereitungen und Einkäufe verwendet,
sowie Regelung diverser Vertretungen in Abwesenheit der Herrscher von Nathoud
für maximal geplante vier Wochen.
05.03.-07.03. 1361
Mit beschworenen Phantomreittieren geht es sehr schnell bis zur Feste
Karkalok, dem ersten Etappenziel auf dem Weg. Dort muss sich Bostom einer
Inspektion seitens Sirasi stellen, wo beurteilt wird, ob er seine restlichen
Goblinskla-Untergebenen verdient hat. Die zwei sagen es ist schon in Ordnung,
Sirasi glaubts ihnen nicht, aber nach einigem hin und her endet die Sache in
einem Patt, und sie bleiben erstmal dort.
Sonst passt bei der Festung alles, die Garnison lebt sich gut ein und
beobachtet nervös die Finsternis im Norden.
08.03.1361
Von Karkalok geht es zu Fuß weiter, in die nebeligen und kalten Täler
jenseits der Feste. Nach einigem an Marsch zeichnen sich gegen Nachmittag die
ersten seltsamen Dinge ab, wie für eine Rashemenforscherexpedition üblich. Bunte
Lichter tanzen im Nebel, und taunasse Pilze absonderlicher Größe heben sich aus
dem Dunst und verbreiten gleichfalls bunte und teilweise berauschende Sporen.
Die Ebenenkundigen der Gruppe erkennen eine Inkursion des Feywilds auf die materielle
Ebene, der Schleier ist hier sehr dünn. Zu allem Überfluss sind einige der
Pilze hochgiftig und zusätzlich noch teilweise intelligent. Man muss sie mit
undulierenden, wellenartigen Bewegungen besänftigen. Eine Aufgabe, der sich Arinar
zur Überraschung aller sofort annimmt, und sich dann auch sehr gut schlägt. Eine
Stunde sehr ordentlicher Ausdruckstanz später ist die Gruppe bis auf eine
Lichtung vorgedrungen, auf der vielfarbiges Moos jede Bewegung des geschmeidig
tanzenden Elfen zu imitieren scheint. Ein Loch öffnet sich mitten in der Luft,
und neugierig schieben sich schwarz-violette Tentakel mit dornenbesetzten
Platten am Ende hindurch. Einen Herzschlag später erscheinen mehrere, mit ebensolchen
Tentakeln am Rücken ausgestattete Katzen, und man kann noch kurz die Portale
sehen durch die sie kommen, und hinter denen sich ein taghell erleuchteter
bunter Dschungel erstreckt, bevor sie laut fauchend zum Angriff übergehen!