11. – 13. Eleint 1360
Aus den Tiefen der Ruinen haben sich widerwärtige, ausgemergelte Kreaturen
an die Helden angeschlichen, die in gewohnter Manier als Reaktion auf einen
Überfall die Reihen schließen und sich auf einen Abwehrkampf vorbereiten,
während man sich zankt womit genau man es zu tun hat. Doch die Kreaturen sind
schnell wie der Wind, während die Helden sich fühlen, als wären sie in Sirup
gefangen. Ein böses Vorzeichen für das, was noch kommen wird. Eines der Wesen
erreicht Aline, während diese noch ihr Schwert zieht, doch nur weil es schnell
ist, ist es nicht intelligent, denn es beißt herzhaft in die härteste Stelle ihrer
Rüstung und beißt sich einige nadelspitze Zähne aus. Alviss reagiert als erster
der Forschergruppe, macht sich in gewohnter Manier extragroß und entrollt
seinen alchemisch verbesserten Arm, kann aber keine der Kreaturen zu fassen bekommen.
Sirasi beschwört die Magie der Ahnen, und eine Donnerwolke manifestiert sich
neben einem etwas entfernt zwischen mehreren Säulen stehenden Wesen. Die Instinkte
der Kreatur sind fast ihr Untergang, als es reflexiv nach der erscheinenden Wolke
beißt, was enormen Schaden anrichtet, obwohl es gleichzeitig so aussieht als ob
einiges der Magie rund um das Wesen geerdet wird. Damit ist das Glück der
Helden aber schon wieder verbraucht, denn trotz Unsichtbarkeit, kriegerischem
Geschick und monastischem Training können weder Kyrol noch Aline noch Daek mehr
vollbringen als ein paar kaum trainierte Bauern, während sich die Kreaturen
erfolgreich an Sirasi anschleichen und ihr schwere Wunden zufügen, bevor sie
auch noch von kochender Wut derart übermannt wird, dass sie kaum klar denken
kann. Daek wird ebenfalls in seinen Arm gebissen, doch jahrelanges Training in
den Tempeln Oghmas lassen ihn die aufkochende Wut mit gewohnter Gelassenheit wieder
verebben. Sirasi hingegen wird kurz von ihren Wychalarn-Vorfahren beschützt,
als sie sich erfolgreich mit magischer Levitation der Reichweite der Wesen
entzieht, deren Klauen Millimeter unter ihren Füßen durch die Luft fahren. Die
Helden und die Wesen balgen sich eine Weile, während anscheinend die Geister
der Helden und dieses Ortes miteinander streiten, denn weder Helden noch die
schließlich von als Sinspawn identifizierten Kreaturen (wozu aus Kyrols
Richtung ein „Hab ich doch gesagt!“ kommt) schaffen es etwas aneinander auszurichten.
Allein der Mönch des Oghma vollbringt eine Art Heldentat und ohrfeigt eines der
Wesen, bis es sich nicht mehr rührt. Als Dank wird er von einem anderen Spawn in
den anderen Arm gebissen. Das Unglück der Helden geht noch etwas weiter, Kyrols
Schwert kann nur unter Anrufen seiner Ahnen irgendwie ein Ziel finden, aber
immerhin wird der Spawn zwischen ihm und Aline dadurch so abgelenkt, dass die
Kriegerin aus dem Süden ihn aus der Welt schneiden kann. Alviss kämpft mehr
gegen sich selbst als gegen die Monster rings um ihn, und fügt sich eine
blutende Wunde am Fuß zu. Doch dann obsiegen Zähigkeit und Heldenmut langsam
über blinde Wut und Gefauche, und während Kriegerin und Schurke einige
verletzte Spawns nacheinander erledigen können, endet der Kampf recht spektakulär
mit einem Angriff von Daek, der seine durch Spawnbisse künstlich aufgestaute Wut
in einen Kinnhaken kanalisiert, der das Letzte der Wesen praktisch zerplatzen
lässt. Arkami, welche die ganze Zeit aus dem Hintergrund den Kampf unterstützt
hat, heilt die geschundene Heldenbande. Und während Kyrol und Daek sofort mit
dem Entsorgen der Leichen beginnen, untersuchen die anderen sowohl diese als
auch die Umgebung nochmals genauer, was in erster Linie einige magische
Armschienen zu Tage fördert, welche erstmal verwahrt werden.
Fettiger Rauch von einem Scheiterhaufen steigt schon in den Abendhimmel, als
Alviss auf einer nahen Gruppe aus Säulen einige Symbole entdeckt, eines pro Säule:
Den Ast einer Esche, einen Kiefernzapfen, eine Flamme, eine Adlerfeder sowie
eine Hand. In der Mitte des Halbkreises steht eine steinerne Opferschale, in
der sich noch vage Brandspuren finden. Arkami findet unterdessen in einem
verborgenen Fach unter der Monduhr einen Zauberstecken, der laut der Inschrift
an der Seite ein Geburtstagsgeschenk für einen gewissen (sicherlich lang toten)
Abinar ist. Arkami untersucht den Stab und entlockt ihm seine Geheimnisse (und
findet einen vermutlich längst inaktiven Abwehrfluch), während die anderen
Gelehrten konsequent nicht in der Lage sind sich einen Reim aus den anderen
Dingen zu machen. Referenzen in Büchern führen ins Leere, sonst gesprächige
Orakelgeister schweigen eisern, plötzliche kleine Krämpfe lassen aufgelesene Dinge
aus Händen gleiten, und unerklärliche Kopfschmerzen machen Gedankengebäude zu
Nichte. Generell scheint sich dieser Ort aktiv dagegen zu wehren verstanden zu
werden. Irgendwann gibt der Geist des Ortes aber anscheinend auf, denn nachdem
einige zufällig wirkende Schnörkel an der Unterseite der Monduhr als
Runenschrift identifiziert werden, kann wenigstens die Funktion der Uhr
festgestellt werden. Rigoroses schrubben an Flechten und Moos fördert zwei
Inschriften zu Tage. „Schau in dein eigenes Gesicht und stelle 7 Fragen“ bei
Vollmond, und „Öffne den Weg ins Innere“ bei zunehmendem Halbmond. Doch was soll
das bedeuten? Als erstes ist man sich sicher, dass es etwas mit den Säulen und
den Symbolen zu tun hat, und während der Rest der Gruppe noch überlegt, dringen
gellende Schmerzensschreie aus der Richtung des Scheiterhaufens herüber. Die
Hände fahren sofort zu den Waffen, doch es stellt sich heraus, dass Sirasi eine
Eingebung hatte und fest überzeugt ist, man müsse eine Hand in der Schale
opfern, weshalb sie die eines Sinspawns aus dem mittlerweile lichterloh
brennenden Haufen bergen wollte und sich dabei ihre eigenen Hände schwer verbrannt
hat. Sie hat immerhin Erfolg, und während Arkami sich noch um ihre Wunden
kümmert prophezeit sie den etwas skeptisch schauenden anderen Helden die
Weisheit ihrer Tat. Doch nach diesem kurzen geistigen Höhenflug sind die Helden
mit ihrem Altelfisch am Ende, und man beschließt den Radius der Suche auf den
Rest der Ruinen auszudehnen.
Nach einer Weile kann man den Ruinen trotz heftiger Gegenwehr der Würfel,
die anscheinend wollen, dass unsere Helden nichts machen außer nasenbohrend im
Schnee sitzen, und vermutlich sogar dabei versagen und an Nasenbluten sterben, ein
extrem offensichtliches Geheimnis in Form einer Tür mitten im Hang „entlocken“.
Alviss, Sirasi und Kyrol gehen hinunter, nach Fallen suchend, obwohl keiner outgame
wirklich erwartet etwaige Fallen die da sind auch zu finden. Es sind keine da,
zu unser aller Glück.
Unten finden die Helden eine kleine Kammer, die irgendwie Erinnerungen an
den Säulenkreis an der Oberfläche wach werden lässt. Wichtiger, die Inschrift
auf der Monduhr macht endlich Sinn, denn hinter einem wuchtigen Steinsarkophag ist
ein schwarzer Spiegel in die Wand eingearbeitet. Die Geister, denen es auch
langsam reicht, schnappen sich Sirasi beim spektralen Kragen und führen sie zu
einem verborgenen Schalter, der einen kleine Alkoven mit mehreren Schriftrollen
enthüllt, einige davon für den sehr sehr seltenen Spruch „Moonbeam“. Plötzlich
macht einiges Sinn. Man beschließt das Ritual der Verbrennung oben
durchzuführen, aber mangels Adlerfedern und zunehmender Abwesenheit von
Tageslicht kehrt man erstmal zur Lagebesprechung zu Vryll zurück. Der alte
Priester ist einmal mehr begeistert vom Erfolg seiner Söldnertruppe und stimmt zu,
dass das Ritual durchzuführen der beste nächste Schritt ist. Mit ein bisschen
Zeitinvestition findet sich am nächsten Tag auch ein Adler, den man zum Hergeben
einiger seiner Federn überreden kann. Das er die etwas hitzige Diskussion mit pointierten
Argumenten aus der Ferne nicht überlebt, wird als Kollateralschaden gewertet.
So finden sich am selben Tag alle aktiven wie pensionierten Helden wieder
bei der Monduhr ein, und die Zutaten werden angezündet. Eine sehr undeutliche
Stimme verkündet eine Prophezeiung in einer Sprache, die just nur die Leute die
am schlechtesten Hören auch verstehen können, aber die Crux ist, dass etwas
eine Mondphase lang dienen wird bevor es zu Staub zerfällt. Das wars. Oder doch
nicht? Denn aus der Gruft dringen Geräusche herauf. Die Gruppe rückt in
Angriffsformation in den sehr engen Raum vor, das Bild dort ist etwas
verwirrend. Aus vorher nicht offensichtlichen Seitenkammern sind zwei von
riesigen Eiskristallen bedeckte Skelette gekommen, welche nicht nur gut
gerüstet und schwer bewaffnet sind, sondern offensichtlich auch intelligenter
als ein durchschnittlicher Untoter. In der Mitte der Kammer steht im nun
offenen Sarkophag ein einbalsamierter Leichnam, welcher das Wort „Meister!“ aus
trockener Kehle röchelt, die Hand nach Alviss ausstreckend. Derart abgelenkt
werden die Helden wie eigentlich immer von unerklärlich schnellen Gegnern überfallen,
während sie dumm herumstehen. Außer Sirasi, die alle Reaktionsschnelligkeit der
Gruppe bekommt, und eine Donnerwolke beschwört, welche aber nicht allzu viel
ausrichtet. Das überrascht die Skelette dann doch auch, und während die eine
große Axt eine Handbreit neben Kyrol gegen den Stein scheppert, kann Alviss auf
der anderen Seite der Gruppe die andere Axt gerade so ablenken und gegen den
Boden richten. Doch der Kampf auf engstem Raum ist nicht gut für die Helden,
Alviss und Daek können nicht durch die Rüstung ihrer Gegner dringen, und auch
Kyrol stellt sich angesichts von Gegnern ohne Organe selten ungeschickt an. So
ungeschickt, dass ein verirrter Schwertstich in Alviss Oberschenkel landet. Die
Helden wedeln wie blutige Anfänger mit ihren Waffen und können die Skelette
kaum in Schach halten geschweige denn zurücktreiben, bis Arkami (weil sie sehr
schlau eine Fähigkeit einsetzt die keinen Trefferwurf braucht und darum nicht
von den verfluchten Würfeln sabotiert werden kann) eine Welle aus positiver Energie
durch den Raum jagt, die alle Untoten, auch den mittlerweile von Alviss befehligten
Leichnam, durchbeutelt. Das ist zuviel für eines der Skelette, und es zerplatzt
in einer Wolke scharfkantiger Eiskristalle, was Aline und Arkami mit einigen
schmerzhaften Schnittwunden beschenkt, während Kyrol sich wenigstens auf seine
Reflexe verlassen kann und ausweicht. Er hat aber schon vorher etwas Schaden
genommen, weshalb Sirasi ihm hexerische Heilung zukommen lässt, bevor Arkami das
weit übertrifft und demonstrativ alle Anwesenden nochmals heilt. Aline hat
genug von dem Unfug und rempelt ihre Kumpanen zur Seite, um in den Kampf zu
kommen, was das verbleibende Skelett gnadenlos ausnutzt und sie fast
niederstreckt. Der wutentbrannte Gegenangriff der Menschenkriegerin lässt die
Knochen klappern und das Eis fliegen wie bei einem turmischen Cocktailempfang.
Arinar, der etwas zurückgeblieben war und erst später die Kampfgeräusche in der
Gruft hörte, kommt die Treppen herunter und fokussiert mächtige Magie auf das
verbleibende Skelett. Dieses will die vor ihm stehende Aline mit ins Grab
nehmen, kann sie aber nicht erledigen. Zumindest nicht diesseits seiner Zerstörung,
denn obwohl Alviss und seine Mumie dem Untoten den Gnadenstoß verpassen wird Aline
fasst von der folgenden Eisexplosion getötet, hält aber mit reiner Zähigkeit aufrechtstehend
durch, biss Arkami sie stabilisieren kann.
Damit ist für alle außer Arinar der Kampf zu Ende, dieser will sofort und
ohne Widerrede die Mumie zerstören, nur die Beschwichtigungen von Vryll lassen
ihn vorerst einhalten. Er macht seinem Unmut über das neue Gruppenmitglied Luft,
bevor er die Treppen hinaufstampft, gefolgt von Kyrol, der zwar nicht aktiv etwas
gegen den Untoten hat, aber auch nicht in seiner Nähe sein will.
Während im Licht der untergehenden Sonne vor der Grabkammer Arinar sich
ausgiebig über die Mumie (die aus unerfindlichen Gründen von der Gruppe „Georg“
getauft wird) aufregt, und Kyrol Pfeife rauchend zuhört und ab und zu nickt,
wird unten die Kammer weiter untersucht. Georgs Sarg ist gefüllt mit
Reichtümern, die er offensichtlich nicht mehr braucht, weshalb sie
schnurstracks mitgenommen werden. Mit der Mumie und viel Gold im Gepäck kehrt
man zur Rast ins Lager zurück, um die Schriftrollen zu studieren damit die Magie
des Mondes in die Köpfe der Magier archiviert wird, um dann am nächsten Tag die
Uhr auszulösen und den Spiegel zu benutzen. Georg wird zum Wachdienst bei den
hartgesottenen Ponys verdonnert, was er mangels freiem Willen kommentarlos
hinnimmt.
Nach einer angenehm ereignislosen Nacht kehrt man zur Gruft zurück und die
Operation beginnt. Eine Gruppe bleibt an der Oberfläche bei der Monduhr, eine
weitere steht unten in der Kammer, mit Kyrol dazwischen, um die Kommunikation
zu ermöglichen. Sirasi stimmt die Formel an, ein Strahl aus blassem Licht
entsteht über der Monduhr, und Alviss sieht zuerst in die Tiefen des Spiegels.
Von dort aus starrt ihn ein finsteres Zerrbild seiner selbst an, mit scharfen
Gesichtszügen, spitzen Zähnen und hungrigem Blick. „Stell deine Fragen!“ kommt
Alviss eigene Stimme aus dem Spiegel. Vryll hat hier einige Ideen für den
offensichtlich überforderten Investigator, und teilt ihm auch mit, dass er
nicht nur ja/nein Fragen stellen kann, sondern dass dieser Spiegel auch ferne
Orte und Personen offenbaren kann. Alviss wird noch ratloser was er denn nun
fragen soll, wonach ihn dann auch noch sein Spiegelbild beginnt ihn zu drängen.
Doch nach einer kurzen Phase der Introspektion formuliert Alviss folgende
Fragen:
„Sind die tieferen Katakomben gefährlich?“ – Vielleicht
„Wäre es gut den Igrevok zu töten?“ – Vielleicht
„Ist es für uns gewinnbringend die Gelehrte von Nathoud aufzusuchen?“ – Ja
„Wo ist der Igrevok und was tut er?“ – Hier sieht Alviss einen hässlichen,
mit Narben übersähten Menschen, in einer Gegend die der Halbelf als das Land
östlich des Fluss Erech erkennt, an einem flackernden Lagerfeuer sitzt und
grimmig dreinschaut, während seine Anhänger im Hintergrund mit wenig
handwerklichem Geschick etwas bauen. Es kann ein Ritualkreis sein oder aber
auch eine Brücke.
„Was tut der Rote Magier, den wir im wandernden Geweih gesehen haben?“ –
Hier bleibt der Spiegel leer. Ob er den Magier nicht finden konnte, oder ob
dieser die Magie abgewehrt hat und von dem Versuch weiß, bleibt beides
ungewiss.
„Was tut Dannika Traut gerade?“ – Dannika und Konsorten sieht man, abgewetzt
und von der Reise gezeichnet, während sie von einigen Hobgoblins gezwungen werden,
empfindlich viel Wegzoll zu zahlen, um deren Lande unbehelligt durchqueren zu
können. Alltag für Karawanenführer, wenn der Gesichtsausdruck von Dannika
richtig interpretiert wird.
„Wie geht es Kreo, Erin und Yrancad?“ Die Dajemmareisenden sitzen vergnügt
im wandernden Geweih und lassen es sich, offensichtlich schon eine Weile,
gutgehen.
Nachdem die siebte Frage gestellt wurde lehnt sich das Abbild von Alvis aus
dem Spiegel und versucht ihn anscheinend zu packen, doch Alviss strengt seinen
Willen an und zwingt sein Spiegelbild zum Gehorchen, obwohl es kurz so aussieht
als ob es die Oberhand hätte.
Es wird nun überlegt was zu tun ist. Vryll will sofort die Tür in die
tieferen Katakomben öffnen, Aline und Sirasi wollen weitere Fragen stellen,
letztere will vor allem versuchen mehr über ihre verschwundene Schwester und
das Schicksal ihres Heimatdorfes herauszufinden, was Vryll einsieht. Aline und Sirasi machen
sich aus, welche Fragen gestellt werden, und Sirasi erweckt ein weiteres Mal einen
Strahl Mondschein. Genau wie bei Alviss erscheint bei Aline ein Zerrbild ihrer
selbst im Spiegel. Sie stellt wie geplant die erste Frage: „Wo ist mein Vater?“
und sieht eine schäbige Zelle, in der ein ausgemergelter Mensch apathisch vor
sich hinstarrt, verdreckt und mit einer eitrigen Beinwunde die vor Fliegen und
Getier nur so wimmelt, und einer geifernden Schreckensratte, die über all dies
wacht. Hier beginnt Alines Wille zu bröckeln, und während sie doch einmal
versucht, wie ausgemacht mehr über den Standort von Sirasis Schwester zu
erfahren (wobei der Spiegel leer bleibt), kehrt sie danach wieder und wieder zu
der Zelle zurück, verzweifelt und vergebens nach jeglichem Detail suchend, was
mehr über den Standort ihres Vaters verraten könnte, ihr Gesicht gegen den
Spiegel pressend. Als dieser zum siebten Mal wieder dunkel wird, greift das
Abbild von Aline in einer fließenden Bewegung nach seinem Gegenüber und zieht
es scheinbar widerstandslos in die Dunkelheit.
Nach der ersten Schrecksekunde macht sich die Abteilung magische Forensik an
die Arbeit und analysiert den Zwischenfall. Schnell ist folgendes klar: Ein Wesen
aus den niederen Ebenen hat Aline durch ein Portal gezerrt, das Wesen ist aber
nicht annähernd mächtig genug, um sie in eine andere Dimension zu befördern. Also
ist sie höchstwahrscheinlich in relativer Nähe, irgendwo tiefer in den
Katakomben. Außerdem hat sie sich durch die Magie des Spiegels möglicherweise
eine magische Krankheit oder einen Fluch eingefangen. Trotzdem kann sie noch
gerettet werden, doch die Zeit ist knapp. Arinar befreit seinen Geist und formuliert
seine Magie neu, was es ihm ermöglicht sofort einen letzten Mondstrahl zu
beschwören, um die Tür tiefer in die Katakomben zu öffnen. Der Strahl trifft die
Monduhr, blaues Licht umspielt das Symbol des Halbmondes und erfüllt die unterirdische
Kammer. Mit lautem Knirschen kriecht die Wand mit dem Spiegel zur Seite, und
die Rettungsaktion beginnt.