20-21. Ukthar 1360
Mitten auf dem Rückweg zum Lager hebt Kyrol an
der Spitze der Gruppe die Hand und bedeutet den anderen, sofort stehen zu
bleiben. Etwas treibt sich im stärker werdenden Schneetreiben herum. Etwas
Großes. Die Waffen sind gezückt, man ist auf das Schlimmste vorbereitet.
Scharfe Heldenaugen versuchen die tiefer werdende Dunkelheit zu durchdringen,
und die Anspannung ist allen ins Gesicht gezeichnet. Da zeichnen sich plötzlich
zwei Silhouetten ab, die durch den knietiefen Schnee auf die Gruppe zukommen,
eine groß und dürr, und die andere…ist Ulgan. Natürlich ist es Ulgan, wer soll
es sonst sein. Er ist auch wie immer vermutlich erfreut die Helden zu sehen, es
ist wie immer schwer zu sagen. An seiner Seite ist ein Kerl der sogar Kyrol
fast überragt, aber dank einer Armbrust die mehr für einen Frostriesen als für
einen Menschen geschaffen scheint, wirkt er trotzdem irgendwie klein. Er wird
von Ulgan als Orjun vorgestellt, was dieser gleich sehr grantig auf „der
Stachel“ korrigiert. Das passiert in kürzester Zeit mehrfach, und wird von
Ulgan jedes Mal beiläufig akzeptiert und gleich wieder vergessen.
Der laut eigenen Angaben größte
Barbar des Nordens und sein platonischer Lebenspartner sind eigentlich hier
unterwegs, um Drakes zu jagen, und wie immer vollführen alle den Ulgan-Tanz
„Hilf uns, Ulgan!“ – „Nein, ich bin zu beschäftigt“ – „Aber es gibt Gold und
Trophäen!“ – „Na ich weiß nicht…“ – „Und du bist der B-E-S-T-E!“ – „Das wollte
ich hören!“ und schon sind die Beiden rekrutiert für das neueste
Himmelfahrtskommando der Rashemenforscher. Gemeinsam holt man die gefangenen
Hobgoblins aus der Schneewehe, in die sie am Anfang dieses Zwischenfalls
geworfen worden waren, und ist zur Weiterreise bereit. Orjun sieht dem Ganzen
etwas skeptisch zu, er ist offensichtlich neu bei dieser Sache. Aber da Ulgan bei
allem einwilligt, ist er auch dabei. Er schultert seine übergroße Armbrust (ein
Dragon Piercer, eine Waffe aus dem fernen Osten, die in Thay gelegentlich
benutzt wird, um Monster zu jagen), setzt sich mit Kyrol an die Spitze der
Gruppe, und stellt sich als fähiger, wenn auch etwas mürrischer Kundschafter
heraus.
So finden die beiden tatsächlich
größten Mitglieder der Gruppe einen ausgezeichneten Lagerplatz, wo man sich
genauer austauscht. Ulgan hört sich den Plan an, und ist einigermaßen
beeindruckt von der Vorarbeit der Helden. Mit seiner Rolle in dem Plan, wo er
die Ablenkung wäre, ist er aber unzufrieden. Er beschreibt seine Version des
Plans, wo er mit seiner gesamten Leibesfülle mit hoher Geschwindigkeit von der
anderen Seite heranprescht, sobald Alarm gegeben wird. Quasi als eine Art
Ablenkung. Die Helden verziehen keine Miene und stimmen seiner Abänderung des initialen
Plans zu, so signifikant sie auch ist. Ab hier entspinnt sich eine sehr lange
und sehr komplexe Diskussion um Hobgoblinverkleidungen, zeitlich exakt
abgestimmte Spruchzauberei, Luftaufklärung durch Hexen und Fledermäuse, komplizierten
Fallen, Signalen, Rufen und derlei Dinge mehr. Aline, die sich bisher recht still
verhalten hat, vielleicht um der Aufmerksamkeit von Ulgan zu entgehen, will am
liebsten sofort losrennen um an die nächstbeste Seite der Festung zu branden,
weil schließlich reist man nach wie vor nicht querfeldein in Richtung der Feste
Malmburg(Malmar). Um diese bekannte Litanei zu bremsen greift Kyrol zum gemeinsten aller
Tricks und macht Ulgan auf Aline aufmerksam. Ulgan verschaut sich in der
Dunkelheit und gräbt einmal mehr Arinar an. Irgendwann hat man sich darauf
geeinigt, dass ein sofortiger Angriff in der Dunkelheit maximal ein Vorteil für
die Hobgoblins ist, weshalb Orjun, pardon, Stachel und Ulgan die Feste
ausspähen, und die Magier rasten, um ihre arkanen Kräfte aufzuladen, bevor man
den vorher ausgemachten mehrstufigen Plan in Aktion umsetzt. Daek macht Kyrol
verständlich, dass er allein Wache halten kann, weil er nicht müde werden wird.
Kyrol akzeptiert das, und freut sich über ein paar extra Stunden Schlaf.
Daek, Ulgan und Orjun wecken die
Gruppe in den frühen Morgenstunden, Gould hat mit einem kleinen Gefolge und dem
mysteriösen Verwüster die Festung in Richtung Osten verlassen, also in Richtung
des Außenpostens den die Helden überfallen haben. Es wird Zeit zu handeln. Kyrol
macht den Anfang, und nähert sich in der absoluten Stille und Dunkelheit der Subpolarnacht
der Festungsmauer, mit dem schwachen Widerschein der Fackeln auf der anderen
Seite als einziges Licht, und gelegentlichem fast unhörbarem Knirschen weicher
Stiefel auf Schnee als einziges Geräusch. Dank geübter Heimlichkeit und
Klettergeschick erklimmt er die Mauer, dank angeborener und mühsam erlernter
Magie überwindet er die Mauerkrone ungesehen und geht in Position. Anderswo
legt sich der scharfäugige Arinar ebenfalls auf die Lauer, bereit sich selbst
und die Helden rund um Aline mit magischer Stille zu bezaubern um ihren
Aufstieg zu tarnen. Sirasi und Lim sind ebenfalls bereit, genau wie Daek. Ob
Ulgan und Stachel in Position sind kann nur vermutet werden. Noch ein letzter
tiefer Atemzug, und es geht los. Von der anderen Seite der Mauer ertönt ein
leiser Schneeeulenschrei, darauf entlässt Arinar die vorbereitete Magie in die
Welt, wodurch Aline, Arkami und er in absoluter Stille die Mauer erklimmen,
obwohl sie offensichtlich fuchteln, scheppern und fluchen. Sirasi und Lim
erheben sich in die Luft, Daek geht die vertikale Wand quasi hinauf, Alviss
nutzt die Macht des mystischen Affenfisches um sich ebenfalls in Windeseile auf
die Mauer zu befördern.
Dann geht alles sehr schnell. Ein
vager Schatten gerinnt zu einem hochaufragenden Kyrol mit einem Schwert, und
ein schneller Halsstich beendet lautlos das Leben des ersten Hobgoblins, der
mit einem verwunderten Gesichtsausdruck in den Schnee fällt. Der nächste
Wächter hat kaum Zeit zu reagieren, bevor er von Arinar magisch ins Reich der
Träume, und von einer unerbittliche Klinge ins Reich der Toten geschickt wird.
Eine lautlose Explosion aus Schnee markiert das Eintreffen von Aline Rüstungsbrecher,
sie greift sich einen weiteren Wächter am Hals und rammt ihm das
Zweihandschwert kurzerhand quer durch den Kopf, bevor sie den noch zuckenden
Leichnam in die Dunkelheit jenseits der Mauer kippt. Alviss erscheint ein
kurzes Stück weiter auf der Mauerkrone und zerlegt seinen Gegner mit einem
meisterhaften Streich des Rapiers. Daek hat elegant und lautlos die ihm
zugewiesene Wache erreicht, sein Schlag wird aber abgewehrt. Beim Versuch
seinen Fehler zu korrigieren versagt die Macht des Oghma gänzlich, und Daek
legt einen unfreiwilligen Spagat auf der gefrorenen Mauer hin. Sirasi kriegt
hiervon nichts mit, und bombardiert einen Hobgoblinwächter, der gerade komplett
überrascht ist, dass kein Geräusch ertönt, obwohl er eigentlich laut schreit,
mit einem Hagel aus Steinen. Dies lässt ihn blutig und gebeutelt, aber lebend zurück.
Sein Kumpan dreht sich noch alarmiert um, bevor ein wahrhaft gigantischer
Armbrustbolzen aus der Dunkelheit heranrast und ihn an die nächste Wand heftet.
Stachel ist also in Position. Arinar bemerkt, dass Daek seinen Gegner nicht
ausschalten konnte und signalisiert dies den anderen. Kyrol reagiert als
Erster, hilft aus und schießt den Wächter vor dem Mönch mit einer Säurekugel
von der Mauer. Der kurze Schrei des Hobgoblins wird vom Tumult auf der anderen
Seite der Festung übertönt, wo Lim erfolgreich sein Ablenkungsmanöver geflogen
und danach den vereinzelten Pfeilen der Wächter entkommen ist. Daek nickt Kyrol
kurz dankend zu, springt mit einem geschickten Salto von der Mauer und landet
Gesicht voran im Schnee, als er auf einem vorher nicht sichtbaren Eisbrocken
ausrutscht. Er rappelt sich aber in einer fließenden Bewegung auf und rennt
weiter, mit Kyrol als einzigem Zeugen des Zwischenfalls, und dieser schweigt
über solche Dinge fast so gut wie Daek. Aline ist unterdessen etwas
vorsichtiger von der Mauer geklettert, rennt dank magischer Stille lautlos quer
über den Hof, wo der von Sirasi schwer angeschlagene Hobgoblin gerade ein Horn
an die Lippen hebt. Alines Schwert fährt im selben Moment durch seinen Hals,
als er versucht hineinzustoßen, wodurch statt eines vollen Tons dem Instrument
nur eine dünne Blutfontäne entfährt. Der letzte Wächter, der von den Helden
unbemerkt im Dunklen gestanden hatte rennt auf Aline zu und versucht seinen
Kameraden zu rächen. Die Kriegerin hat ihn aber lang vorher gesehen, und
verwandelt den Schwung ihres Henkersstreichs in eine Parade, was den
unbeholfenen Hieb ihres Gegners ins Leere gehen lässt. Im Anschluss kassiert
der Hobgoblin einen schweren Schlag von Daek an den Hinterkopf, und Aline
durchbohrt ihn, bevor er sich der entstehenden Benommenheit überhaupt
ordentlich bewusst wird. Bisher läuft alles nach Plan, und als Alviss dank der
Macht des Affenfisches von der Mauer gleitet, quer über den Hof rennt und die
einzige Fackel bei der Tür mit einigen schnellen Tritten in den Schnee
befördert und löscht, ist die erste Phase abgeschlossen.
Alles bleibt still in der
Umgebung, von der anderen Seite der Feste hören die scharfsinnigsten der Helden
leises Gefluche über riesige Fledermäuse. Bevor die magische Stille auf Aline
ausläuft, nutzen Daek und die Kriegerin die akustische Deckung, um sich
ungestört die Tür vorzunehmen. Gemeinsame Anstrengung befördert sie unerwartet
schnell aus den Angeln in den Schnee, der dahinter in absoluter Finsternis auf
einem Stuhl dösende Wächter hat gerade noch genug Zeit, sich über die
plötzliche Kälte zu wundern, bevor sich seine Perspektive sehr plötzlich und
endgültig mit einem magisch gedämpften Knacken um 180° dreht. Die Faust von Oghma
hat wieder zugeschlagen. Man schart sich um den Eingang, und Alviss untersucht
die Passage auf Fallen. Er findet auch sogleich einen federgelagerten Speer,
der auf Plattendruck aus der Wand gerast wäre. Nach dutzenden uralten magischen
Fallen diverser gefallener Magierreiche wäre das Entschärfen dieser Falle keine
Herausforderung für den erfahrenen Ermittler, aber der Aktivierungsschalter ist
gleich daneben, ebenfalls nicht extrem gut verborgen. So abgesichert schleichen
die Helden die groben Treppen hinunter.
Der nächste Raum ist
kavernenartig, mit erdigen Wänden und einer großen Holztür. Man schleicht leise
hin und horcht, auf der anderen Seite ertönt leises Knurren und generelle
Tiergeräusche. Kombiniere: Worgställe. Es wird entschieden weiter zu
schleichen, obwohl kurz Stimmen laut werden, man solle sich ev. gleich um die
Wesen kümmern. Im nächsten Raum findet sich ein Seitengang, der laut dem Plan
des gefangenen Hobgoblins zum Gefängnis führt. Viel spannender sind aber die
beiden Gestalten die in der Mitte des Raumes stehen und bis vor wenigen
Sekunden in ein leise geführtes Gespräch vertieft waren, beobachtet von einigen
eher unenthusiastisch dreinschauenden Soldaten entlang der Wände. Ein sehr
muskulöser Hobgoblin mit nacktem Oberkörper und steinig aussehender Haut, sowie
ein verhutzelter und geduckter Geselle mit Kapuze und Umhang, der überall auf
seiner Rüstung kleine Fläschchen, Taschen, Klingen und andere zwielichtige
Utensilien verstaut hat. Es kann sich hier nur um Kotrush und Hukwa handeln,
Champion und Chefgiftmischer von Dorak, jeweils. Die Beiden dürften um einiges
aufmerksamer sein als ihre Untergebenen, denn im selben Moment wo Kotrush in
Richtung der Helden schaut und die Hand hebt, zischt Hukwa eine heisere Warnung
aus, und der Kampf beginnt!
Arinar beginnt geistesgegenwärtig
eine weitere Zone der Stille zu beschwören, doch Hukwa gerät prompt in Panik
und rennt tiefer in die Festung, etwas von Hilfe holen über seine Schulter
rufend. Kotrush ist darüber wenig erfreut und schreit ihm ein paar Verwünschungen
hinterher, bevor er sich kampfbereit macht. Er lässt die steinernen Knöchel
knacken, aber gleich danach knacken seine Knochen, als Sirasi demonstriert was
man mit Steinen und Magie noch so alles tun kann, magisch verstärkte steinerne
Hobgoblinhaut gerben, zum Beispiel. Von einem außergewöhnlich harten Hagel
gebeutelt (37 Damage, ned schlecht) kann sich Kotrush kaum erholen, bevor
Alviss ihn wortwörtlich anspringt und ihm das Rapier zwischen die Steinplatten
treibt. Daek ist knapp dahinter, aber scheinbar ist heute nicht ganz der Tag
des Getreuen von Oghma, denn seine sonst eisenharte Konstitution versagt beim
Versuch von einem Ende des Raums zum anderen zu rennen wie die eines
altersschwachen Bibliothekars, und er muss erschöpft seinen Angriff abbrechen.
Der schon schwer angeschlagene Hobgoblin ruft seine Kameraden um Hilfe, die
schnell und diszipliniert aus den Seitengängen kommen, und sofort versuchen
einen Schildwall zwischen ihren Anführer und die Helden zu bringen. Dabei
versuchen sie mit gezielten Schlägen Alviss von Kotrush zu trennen. Der Ermittler
schlägt ihre Angriffe beiseite wie ein Anderer lästige Fliegen abwehrt, und
fast im vorbeigehen findet der Rapier einige Lücken in der Wand aus Schilden,
in einem Fall auch im Kettenhemd darunter und zwischen den Rippen hindurch
mitten ins Herz eines der Schildträger. Trotzdem kann sich der steinarmige
Anführer kurzzeitig von den Helden lösen, um Atem zu schöpfen. Doch der Druck
der Rashemenforscher bleibt unentwegt aufrecht, mit gewohnter Wildheit stürmt Aline
mitten ins Getümmel. Obwohl die Hobgoblins ihren Schildwall geschickt aufgebaut
haben, ein lautes „Rüstungsbrecher!“ und einen brutalen Aufprall später sind
sowohl der Schildwall als auch die Schulter von einem der dahinterstehenden
Hobgoblins Geschichte. Arinar hat seinen Versuch Stille zu zaubern unterdessen
abgebrochen, und versucht eine Kreatur für den Kampf zu beschwören. Aber in dem
engen Raum und dem Getümmel findet er keinen Platz dafür, was ihn etwas
frustriert. Über die Köpfe seiner Freunde und der ersten Hobgoblins hinweg
sieht er, wie Verstärkung beginnt in den Raum zu strömen, was ihm eine Idee
bringt und die Frustration verschwinden lässt. Einige bekannte Silben verlassen
seine Lippen, und Stränge magischen Netzes legen sich über die neu angekommenen
Hobgoblins, was das Chaos in den hinteren Reihen endgültig außer Kontrolle
geraten lässt. So abgelenkt und selbst eingesponnen, wird Kotrush durch eine ausnehmend
gut gesetzte Säurekugel eines gewissen Schurken von einem großen Teil seiner
Steinpanzerung getrennt, was Alviss ausnutzt um mit einem Ausfallschritt, der
seinen Fechtlehrern in Aglarond die Freudentränen in die Augen getrieben hätte,
zwischen zwei Hobgoblins hindurch zum schwer angeschlagenen Kotrush durchzudringen,
und ihm den Rest zu geben. Mit einem im Kampfeslärm untergehenden Krachen
poltern die letzten Steine zu Boden, und der Leib des ersten Untergebenen des
Dorak baumelt leblos im Netz!
Kotrush, steinhäutiger und
gefürchteter Champion des Dorak, ist in die Brüche gegangen!
Während die ersten Hobgoblins zum
Rückzug rufen, attackieren die Helden so angespornt mit doppelter Macht. Daek
kann seine Pechsträhne vorerst beenden und schlägt seinem Kontrahenten den
Schädel ein, Aline schreitet mit wirbelnder Klinge voran und verteilt Hobgoblingliedmaßen
um sich, während sie an der Seite des Mönchs vorrückt. Ein plötzlicher
Pfeilhagel bremst die Beiden aber schnell wieder aus und drängt Daek in einen
Seitengang, wo mehrere Feinde auf ihn warten. Alviss und Aline kommen ihm zur
Hilfe, und Kyrol deckt ihren Rückzug mit hämisch geworfenen Säurekugeln, welche
die Beiden hilflos im Netz zappelnde Hobgoblins schwer treffen. Einer wird dann
von Aline mit einem knappen Hieb enthauptet, der andere gibt noch einen Schrei
von sich, bevor er mit halb geschmolzenem Schädel in die Fäden sinkt. Die
letzten Überlebenden, zwei Bogenschützen aus dem Seitengang, sind Alviss und
Daek schutzlos ausgeliefert, und nach einem heldenhaften, aber sehr kurzen
letzten Gefecht ist es auch mit ihnen vorbei. Eine verdächtig tiefe Stille
senkt sich wieder über das Gewölbe.
Der Leichnam von Kotrush wird mit
der für die Gruppe üblichen Ehrfurcht behandelt, also ausgeräumt und
liegengelassen. Unter seinen wenigen Hinterlassenschaften ist ein gewichtiger
Schlüsselbund, der wie erwartet die Zellen im ebenfalls an der richtigen Stelle
erwarteten Gefängnis öffnet. Darin finden sich neben rostigen Ketten und
dreckigem Stroh die beiden Barbaren Berregar & Laarfen von der Bärenloge,
die in einem extrem üblen Zustand sind. Im Käfig daneben ist ein sehr
wortkarger dürrer Kerl namens Moras, der mit viel gutem Zureden überzeugt
werden kann, dass er gar nicht in so einem schlechten Zustand ist. Mit etwas
weniger gutem Zureden als Reaktion auf anhaltende Wortkargheit kann man ihm
immerhin noch entlocken, dass er aus Aglarond stammt, was dazu führt, dass
Alviss sich praktisch neben ihn teleportiert und ein kurzes, aber ernstes
Gespräch führt. Oder zumindest hat es den Anschein das sowas passiert. Die
beiden Barbaren werden unterdessen von Arkami ausgiebig verarztet, wofür sie
mehr als nur ein bisschen dankbar sind. Anschließend werden sie noch von der
Gruppe mit erstklassiger Leihausrüstung bedacht. Nach diesem kurzen Intermezzo,
in dem Alviss sich eingestehen muss, dass hier wohl nicht der richtige Ort für
ein ausgiebiges Debriefing ist, macht Sirasi die anderen auf einen Fleck an der
Wand aufmerksam, der auf den ersten Blick nach nichts Besonderem aussieht. Aber
mit ein paar Fingerzeigen der Hexe und etwas den Kopf verrenken wird klar, hier
ist eine Geheimtür.
Die anderen halten Wache, während
Sirasi und Alviss die gesamte Wand genau untersuchen. Einen kurzen, leisen
Gesang anstimmend stellt sich Sirasi auf die Geister des Ortes ein und
betrachtet die Tür astral. Hier gibt es keinen Hebel, die Tür wird magisch
geöffnet, vermutlich durch ein verbales Kommando. Gut und schlecht. Gut, weil
man keinen Schlüssel finden muss. Schlecht, weil es jedes beliebige Kommando
sein kann. Sirasi versinkt in Gedanken und versetzt sich mental in die Schuhe
eines despotischen Hobgoblins der sich ein magisches Aktivierungswort ausdenkt.
Alviss kann im physischen Raum unterdessen in wenigen Sekunden eine magische
Falle an der unteren Kante ausfindig machen und mit spitzem Werkzeug und
knappen Gesten flugs entschärfen. Während die zornesrot glühende magische Rune
sich rostrot verfärbt und verblasst, hat Sirasi eine Eingebung, und versucht es
mit „Akkarb’rrod!“. Ein Teil der Wand beginnt mit einem leisen knirschen zur
Seite zu weichen, und alle starren sie an. Sie erklärt es knapp. Akkarb’rrod
ist Dorr’Brakka rückwärts, und das heißt in der Sprache der Goblins
„Schmerzbringer“. Dorak Schmerzbringer. Nicht sehr kreativ, dieser
Kriegerpriester. Hinter dem wesentlich kreativer und wirklich geschickt
getarnten Torbogen führt ein schmaler Gang tiefer in den Fels, nur spärlich
erleuchtet von einer seltsamen rauchlosen Fackel, die weiter vorne in einer
Halterung vor sich hin glimmt und den Gang in ein rötliches Licht taucht. Ohne
lang zu überlegen bildet die mittlerweile recht große Heldengruppe eine
ordentliche Schlange und verschwindet nach und nach in dem Gang, bevor der Letzte
die Tür mit demselben Kommando wieder verschließt.
Am Ende des Ganges findet sich
eine definitiv nicht für zehn Leute gedachte Höhle, mit einem Ausgang auf der
anderen Seite und einer ominösen Stahltruhe in der Mitte. Alviss war der erste
im Gang, darum ist er auch der erste im Raum, und mit einem Knall manifestiert
sich für eine Sekunde der unverkennbare Wille des Maglubiyet, um den Frevler zu
zerschmettern und seine Knochen in den ewigen Schlachtfeldern Acherons zu
verteilen. Alviss beginnt vage purpurn zu glühen, wedelt kurz irritiert mit der
Hand, worauf das kosmische Glühen verpufft und er weitermacht als wäre nichts
geschehen. Der Halbelf überlässt die Truhe überraschenderweise den Anderen, und
untersucht die Tür, durch die leises Ächzen und Murmeln dringt. Kyrol versucht
sein Glück an der Truhe, aber fürs erste widersetzt sie sich seinen
halbherzigen Öffnungsversuchen (Die Truhe wird danach
nie wieder erwähnt, hab ich nur vergessen das aufzuschreiben und wir haben die
dann noch geknackt, oder haben wir nur die Beute im Altar mitgenommen und die
Truhe zu gelassen?-->Sie wurde geknackt :) Na da bin ich beruhigt.). Die Tür hingegen ist kein Hindernis für Alviss, mit
dem Klicken gut geölter Scharniere geht sie auf und gibt den Blick frei
auf...den Rücken eines offensichtlich untoten Hobgoblins, der genau dahintergestanden
hat, mit dem Gesicht zu einer identischen Tür keinen Schritt weiter. Der Zombie
gibt ein langgezogenes Stöhnen von sich, das abrupt aufhört als Alviss ihm mit
einem knappen Stich das verrottete Hirn aufspießt.
Hinter der nächsten Tür findet
sich ein schaurig eingerichteter Schrein, dessen Ausstattung klar macht, wie
ernst Dorak dieser Außenposten ist. Dunkelrotes Licht wirft zuckende Schatten
auf eine fast lebensgroße Statue von Maglubiyet persönlich, gefertigt aus fein
bearbeitetem Ton, auf dem die Flecken von mehr als einem Becher Opferblut haften,
das über die Statue gegossen wurde. Als sich die Helden der Statue nähern,
können die mit scharfen Ohren ausgestatteten unter ihnen leises Flüstern hören,
welches Sirasi als Goblin erkennt. Die Statue flüstert unentwegt die Grundsätze
des Maglubiyet-Glaubens. „Erobere, versklave, beherrsche, bete mich an.
Erobere, versklave, beherrsche, bete mich an“. Schnell ist klar, dass die
Statue jene die Maglubiyet anbeten begünstigt, und sehr mächtig ist, also
lassen alle Anwesenden jeglicher Religion vorerst lieber die Finger davon.
Flankiert wird sie von zwei gedrungenen Säulen, zwischen denen ein opulenter
Vorhang gespannt wurde. Dieser wiederum trennt das Allerheiligtum vom
Opferraum, wo ein Altar aus Stein steht, komplett mit Blutrinne, dem vorher
erwähnten Opferbecher und jeder Menge Blutflecken. Hier ist etwas mehr Platz
als im Truhenraum, und von leichtem Wahn befallen beginnt die Abteilung magische
Forensik den Raum akribisch zu durchforsten, den eigentlich andauernden Angriff
überlässt man mal eben Ulgan und Orjun.
Hinten im Opferraum findet sich
eine weitere magisch getarnte Geheimtür, die ebenfalls mit einem furchtbaren
Fluch belegt wurde. Dieser wird von Sirasi und Arinar extrem genau auf
Schwächen untersucht, und nachdem sie mit Expertenaugen jede einzelne nicht
ganz exakt gezeichnete Rune und jeden Kreis der eher ein Oval ist doppelt und
dreifach sondiert haben, und das in Windeseile, können sie Alviss dabei
anleiten, die Falle korrekt zu identifizieren, und den eigentlichen Mechanismus
zu finden: ein magisches Rätsel, das im Altar verborgen ist. Dieses löst Alviss
nach einer Weile, doch lang bevor er den Mechanismus so weit hat, dass er die
Tür jederzeit öffnen und schließen kann, fällt ihm gemeinsam mit den anderen
(jedenfalls denen, die nicht mittlerweile gelangweilt in der Gegend stehen und
Smalltalk betreiben, so wie Arinar und der gerade etwas weniger nervöse Moras)
ein Geheimfach im Altar auf, das neben einigem an Juwelen, Tränken und
Schriftrollen ein Schwert in einer kunstvoll verarbeiteten Scheide aus einem
seltsamen Metall enthält. Alviss hat die Waffe noch keine Sekunde in der Hand,
als er den vertrauten Geruch von Kyrol’s Pfeifentabak in der Nase hat, als der
Schurke verdächtig unverdächtig hinter ihm auftaucht und ihm gaaanz beiläufig
über die Schulter starrt. Alviss kann noch anbringen, dass das Schwert
offensichtlich aus Rashemen stammt, bevor Sirasi es ihm aus der Hand nimmt und
es selber betrachtet, während sich der Halbelf mit einem knappen Schulterzucken
wieder dem Rätsel zuwendet. Ein schönes Schwert, mit gezackten Mustern am Griff
und einer leicht bläulich glänzenden Klinge, die im schummrigen Licht des
Raumes fast ölig glänzt. Aber die genaue Natur des Schwertes, die erschließt
sich Sirasi nicht. Arinar nimmt es ihr mit einem süffisanten Grinsen ab, „Wäre
doch gelacht, wenn ein Magier von Stand und Macht nicht die wahre Natur eines
magischen Schwertes erkennen könnte, dass ein paar ungewaschene Barba- autsch,
autsch, autsch.“ Was auch immer Arinar gemacht hat, es hat der Magie an diesem
Ort nicht gefallen. Ein seltsames grünes Licht blitzt in den Augen des Elfen
auf, und für einen extrem kurzen Moment scheint seine gesamte Form zu flackern
(Spellblight) bevor er etwas verwirrt mit dem Schwert in der Hand im Raum
stehen bleibt, wobei sich kurz eine schmale Rauchsäule aus einem seiner Ohren kräuselt,
so klein, dass es niemandem auffällt. Alviss steht schließlich von seiner Arbeit
an der Tür auf, wischt sich die Hände ab, und dreht sich um. Er und der nach
wie vor mit etwas leerem Blick hinter ihm stehende Arinar sehen sich
gegenseitig an, dann das Schwert. Der Halbelf nimmt es aus den widerstandslosen
Händen von Arinar, zieht blank, dreht es ein paar Mal hin und her, murmelt ein
paar arkane Silben die das Schwert schwach blau aufglühen lassen und kleine
Funken entlang der Schneide erschaffen, sieht in einem Buch nach, dass er aus
seinem Rucksack kramt, nickt ernst, sieht nochmal nach, nickt wiederum. Dann
gibt er bekannt, dass es sich hier offensichtlich um ein aus kaltem Stahl
geschmiedetes Kurzschwert rashemitischer Machart handelt, das in einem Stil
geschaffen wurde, der an den des gefallenen Raumathar erinnert, jedoch viel jüngeren
Datums ist. Die Scheide wurde nachträglich geschaffen, vermutlich um einen vom
Alter zerstörten Vorgänger zu ersetzen. Die Kräfte des Schwertes sind mit an
Sicherheit grenzendes Wahrscheinlichkeit einerseits die zerstörerische Macht
eines magisch gebundenen Blitzes, und obendrein wurde die Schneide magisch
geschärft und verzaubert, um wie von selbst auf Schwachpunkte von Kreaturen zu
zielen. Er steckt das Schwert zurück, gibt es Arinar in die Hand und klopft ihm
mit einem Lächeln sanft auf die Schulter, was den Elfen abrupt auf einen
niedrigen Tisch für Opfergaben sinken lässt, wo er sehr weise aussehend, aber
etwas übertrieben nickend sitzen bleibt. Bis Kyrol ihm das Schwert ohne viel
Aufhebens aus den Händen nimmt und es sich anlegt, bevor jemand viel fragen
kann.
Hier wacht auch die gesamte
Gruppe aus ihrer Trance auf und erkennt, dass man mittlerweile fast eine halbe
Stunde in diesem Raum verbracht hat. Diese war zwar sehr produktiv und für alle
Anwesenden sehr heilsam, aber auch eine Ewigkeit in einer laufenden Schlacht,
und taktisch massiv unklug. Ein sehr vages schlechtes Gewissen gegenüber Ulgan
kommt bei allen Anwesenden außer Arinar und Aline auch noch dazu. Darum
formiert man sich bei der anderen Tür, um weiter in die Festung vorzudringen. Alviss
spricht die letzten Silben seiner improvisierten Bannformel, und die Tür öffnet
sich, begleitet von einem sehr leisen, aber sehr erbittert geführten
Streitgespräch, wessen Idee es war eine halbe Stunde im Tempel des Todes
abzuhängen, welches ohne Ergebnis bleibt.
Der Raum dahinter ist für eine
Hobgoblinfestung opulent eingerichtet. Neben einem großzügigen Haufen aus
sauberem Stroh, der mit einigen ausgesuchten Fellen bedeckt und sogar mit einer
Decke ausgestattet ist, finden sich neben einigen persönlichen Habseligkeiten noch
einige ordentlich gefertigte Wandteppiche, ein großer Tisch und ein einfacher,
aber solide gefertigter Hocker. Offensichtlich das Quartier eines Anführers,
möglicherweise Dorak persönlich? Hätte man ihn im Schlaf überraschen können?
Soll man lieber umkehren und doch auf der anderen Seite hinausgehen? Lauert
dort ein Hinterhalt? Oder doch hier? Letztere Frage versucht das Vorauskommando
aus sehr leisem Mensch und nicht annähernd so leisem Elf zu beantworten, Kyrol
und Arinar haben den Raum durchquert und durch die offene Tür am anderen Ende
gespäht. Es findet sich etwas voraus eine Kreuzung, die mit in die Wand
eingearbeiteten Skeletten diverser Humanoider verschönert wurde. Daek kommt
hinzu, und sowohl er als auch der Elfenmagier sind sich sicher, die Geräusche
von Hobgoblins zu hören, die versuchen, so leise wie möglich zu sein. Und
tatsächlich, scharfe Augen sehen im Licht einer weiteren rötlichen Fackel hier
den Ansatz einer Stiefelspitze, dort den vagsten Anschein eines Schildrandes
oder einer Axt, die allesamt voraus um die Ecke ragen. Man sammelt sich im
Schlafzimmer, und beginnt zu beraten was zu tun sei, als von draußen auf Common
eine donnernde Stimme ertönt. „Ich bin Dorak Schmerzbringer, und ihr seid in
meine Festung eingedrungen. Stellt euch zum Kampf, im Namen des Maglubiyet!“,
sofort antwortet, aus der vierten Reihe, Arinar mit einem beherzten „ANGRIFF!“.
Mangels echter Alternativen greifen alle Helden die Waffen fester und machen
exakt was der Priester des monströsen Kriegergottes will.
Dorak steht an der Spitze seiner
Krieger und schreit eine Lobpreisung an den großen Häuptling heraus, mit hoch
erhobenem heiligen Symbol. Daek konzentriert seine ihm innewohnende Macht und
feuert einen Flammenstrahl durch die Höhle, der die erhobene Hand des
Hobgoblinklerikers umhüllt. Kurz glüht magische Macht auf, doch dann entzieht
Maglubiyet seinem Diener anscheinend die Macht, denn das heilige Symbol geht in
Flammen auf, und Dorak schreit vor Wut und Schmerzen, als er es fallen lässt,
nur um seinen Untergebenen unerschrocken im selben Atemzug den Angriff zu
befehlen. Daek stürmt dann zwar sofort rasant auf ihn los, doch wie aus dem
Nichts wird der Diener des Oghma von einem gewaltigen Schneetiger angefallen,
der ihn zu Boden ringt. Kyrol springt ebenfalls angriffslustig vor, und etwas
Seltsames passiert. Für einen kurzen Moment gibt es zwei Kyrols, einen der von
mehreren Pfeilen getroffen wird, die seinen von Sirasi gesprochenen magischen
Schutz durchdringen, und ihm einige schmerzhafte Wunden beibringen, sowie einen
anderen, dessen magischer Panzer hält und die Pfeile mit einem kurzen
aufblitzen arkaner Macht ablenkt. Die Realität einigt sich schließlich zu
dessen Freude auf die Variante mit dem unverletzten Kyrol, und die Zeit vergeht
wieder normal. Die beiden befreiten Barbaren drängen sich nach vorne und gehen
mit Gebrüll zum Angriff auf die Bogenschützen im Seitengang über, nachdem Kyrol
sie für sie gefunden hat. Arinar beschwört ein Erdelementar mitten im Getümmel,
das sofort beginnt enthusiastisch um sich zu schlagen. Danach befiehlt er dem
Schreiberling nach hinten aufzupassen, ob Feinde von Richtung des Heiligtums
kommen. Moras sieht Arinar an wie ein Schaf einen heranrasenden Wolf, stammelt
etwas davon kein Kämpfer zu sein, und macht keine Anstalten irgendetwas zu tun.
Daek bekommt unterdessen die Oberhand, die er dann sofort auf den Schädel des
Tigers niederfahren lässt, was ihn knackt wie eine leicht morsche Walnuss.
Dorak schreit wütend auf und droht Daek schlimmste Folter an, bevor er sich
taktisch zurückfallen lässt, was seinen Kriegern erlaubt die Reihen zu
schließen und sich in dem schmalen Gang festzusetzen.
Dieser Tunnelkampf ist weder für
die Helden noch für die Hobgoblins günstig. Letztere können ihre zahlenmäßige
Überlegenheit nicht zum Tragen bringen, erstere haben Mühe den Feind effektiv
zu erreichen. Trotzdem kreisen klingen und fliegen Sprüche, und etwas mehr
Hobgoblinblut als Heldenblut befleckt den Boden aus groben Steinplatten. Arinar
hat genug von dem rückgratlosen, wimmernden Papiertiger und droht ihm schlimme
Strafen an, wenn er nicht verdammt nochmal etwas Nützliches tut. Der Schreiber
aus Aglarond wünscht sich fast zurück in seine Zelle, doch er tut wie ihm
geheißen und legt sich minder geschickt auf die Lauer. Keine zehn Atemzüge
vergehen, und sein schrilles, überschnappendes Geschrei tönt durch den Raum wie
eine akustische Säge auf Metall, und warnt vor „etwas“ das aus dem Gang hinter
ihnen kommt. Die Gruppe ist einmal mehr eingekesselt. Sirasi erkennt den Ernst
der Lage und riskiert einiges, als sie einen Blitz nach einer knappen,
gerufenen Warnung so wirft, dass Daek sich mit einer Hechtrolle aus dem Weg
werfen muss. Doch das Risiko zahlt sich aus, Daek entgeht jeglichem Schaden,
und die Hobgoblins im Pfad des Blitzes können alle bis auf einen nicht
ausweichen. Dieser ist leider Dorak, doch der allgemein an den Hobgoblins angerichtete
Schaden ist trotzdem enorm. Der Geruch von verbranntem Haar und Ozon füllt die
engen Tunnel, und der Kampfeslärm schluckt das Gefluche von Kyrol, als zum
wiederholten Mal ein exakt gesetzter Stich ohne sichtlichen Grund am Ziel
abgleitet und keinen Schaden verursacht. Ist das neue Schwert am Ende
verflucht? Doch das Glück scheint im Allgemeinen nicht mit den Einwohnern von
Rashemen zu sein, auch die beiden Barbaren der Bärenloge haben ihre liebe Not
am Feind irgendeinen Treffer anzubringen. Arinar nimmt unterdessen die Warnung
von Moras ernst und wirft seinen patentierten Netzzauber blind in den Gang zum
Heiligtum, was den Geräuschen nach einige Kreaturen trifft, denn einiges an
Gefluche in einer Arinar nicht bekannten Sprache dringt aus der Dunkelheit,
bevor sich mit einiger Mühe die gewaltige Gestalt des Wikkawak Teaksch um die Ecke
schiebt, bedeckt von klebrigen Spinnweben, die ihn nach wie vor massiv
verlangsamen. Moras stellt sein Geschrei ein und versteckt sich wimmernd in
einer Ecke, der Elfenmagier hingegen greift an die heraushängenden Fäden am
Rande der Realität und reißt für einen kurzen Moment ein Portal zwischen wo er
ist und wo er sein will auf. Dort angekommen beginnt er, jetzt mit einigem
zusätzlichen Abstand zwischen sich und Teaksch, mit einer Beschwörungsformel.
Teaksch brüllt eine Herausforderung, Moras quietscht wie ein Kaninchen in der
Falle. Aline wird von dem Krach massiv in ihrer Konzentration gestört, und einer
ihrer Schläge prallt mit einem fast glockenartigen Geräusch am Schild ihres
Kontrahenten ab. Die Vibrationen des jetzt wie ein Fisch zappelnden Schwertes
bringen die Kriegerin endgültig aus der Balance, und ihr Schlag geht nicht nur
daneben, sondern trifft die hinter ihr stehende Sirasi schwer, und sie nur um
Haaresbreite nicht sofort ausweidet. Eine Litanei aus sehr speziellen
Wychlaran-Flüchen geht über Aline nieder, und derart an die gute alte Zeit in
der Barbarenschule erinnert schaffen Beregar und Laarfen erste Erfolge im Kampf
gegen die Bogenschützen. Beregar kann einen mit seiner Streitaxt niederhacken,
während Laarfen tief im Kampfrausch den Kopf eines anderen ergreift und
zerdrückt wie eine überreife Melone. Sirasi hatte unterdessen kaum Zeit sich
über das Blut das aus ihrer Seite strömt zu beschweren, bevor Arkami mit einem
seligen Lächeln über die Wunde streicht und sie verschwinden lässt, wonach sie
sich wieder hinter ihrem Schild verschanzt und versucht, den Überblick zu
behalten.
Daek teilt unterdessen an
vorderster Front massiv aus, fühlt jedoch seine Kräfte rapide schwinden und
lässt sich etwas zwischen seine Kameraden zurückfallen, um Kraft zu schöpfen und
seine Wunden mittels seines Ki zu heilen. Sein Platz wird von dem mittlerweile
etwas bröckeligen Elementar eingenommen, welches sich anscheinend prächtig
amüsiert und von den Schlägen der es umgebenden Hobgoblins absolut
unbeeindruckt zu sein scheint, obwohl immer mehr Teile von ihm abfallen. Der
Wikkawakk kann sich vom magischen Netz befreien, die frisch geheilte Sirasi
empfängt ihn mit einem Hagel aus Steinen, die ihm einiges mehr zufügen als nur
blaue Flecken. Berregar fällt beiläufig auf, dass mittlerweile einige Pfeile
aus seinem Freund Laarfen ragen, den das aber anscheinend nicht so richtig zu
stören scheint. Aline versucht ihren Angriff auf Sirasi mit einem Angriff auf
den Wikkawakk wieder gut zu machen, und hackt dem hoch aufragenden Wesen auch
tief in den Leib, was ihn zu einem wirklich wütenden Knurren animiert. Er holt
aus, um das jämmerliche Menschenweib vor ihm mit den Waffen in seinen
gewaltigen Pranken zu zerschmettern. Aber mit einem Mal verschwindet sämtliche
Kraft aus den Gliedern, und der Boden kommt bereits näher bevor der riesige Körper
noch die zahllosen Wunden registriert, die von einem weiteren meisterhaften
Hagel aus magisch beschleunigten Steinen stammen, die mit der Macht von Speeren
treffen. Durchsiebt geht der nächste Offizier der Goblinfeste, Teaksch der
Wikkawakk, mit einem feuchten Klatschen zu Boden!
Dieser wichtige Moment geht etwas
im ausufernden Chaos des Kampfes unter, da im selben Moment Dorak mit einem
gebrüllten Gebet eine durchscheinende magische Axt herbeiruft, welche unter
Lichtblitzen von alleine auf Daek losgeht, während Arinar nach einigen Sekunden
Singsang und funkelnden Lichtern ein gewaltiges Krokodil beschwört, dass mit
einem Krachen auf einem Hobgoblin landet. Kyrol verflucht die Götter für sein
anhaltendes Pech und sich selbst für seine Unfähigkeit, macht einen Satz über
ein Krokodil und ersticht einen verletzten Bogenschützen gemeinsam mit Laarfen,
gerade so. Aline haut mit vollem Einsatz aber wenig Effekt um sich, sie kann
zwar nichts an ihren Gegnern ausrichten, aber das beeindruckende Netz aus
Stahl, dass ihr Schwert in die Luft webt, hält die Hobgoblins auch davon ab sie
zu treffen. Daek balgt sich mit allen die ihn umgeben und weicht gleichzeitig
einer fliegenden Geisteraxt aus. Arinar beginnt leicht manisch zu lachen,
während er wieder und wieder magische Geschosse durch die Gegend wirft. Arkami
greift bei opportuner Gelegenheit durchs Getümmel und verpasst Aline einen
Klapps in den verlängerten Rücken, was eine Welle aus heilsamer Magie durch die
Kriegerin fahren lässt. Kyrol jubelt komplett unpassend enthusiastisch, als er
einen Hobgoblin mit einer schmauchenden Brustwunde zu Boden schickt. Laarfen
überlässt den letzten Hobgoblin an der Flanke Kyrol und klettert auf das
Krokodil, um von seinem Rücken aus auf die Hobgoblins rund um Dorak
einzudreschen. Von diesem Beispiel angespornt schnappt das Krokodil mit seinem
gewaltigen Maul zu und beginnt einen kreischenden Hobgoblin wild hin und her zu
beuteln. Ein anderer geht scheppernd zu Boden, als der peitschende Schwanz des
Tieres herumfährt und ihm die Beine unter dem Körper wegfegt. Sirasi bannt die
magische Axt, bevor sie Daek skalpieren kann, der nutzt den gewonnenen Freiraum,
um einen Hagel aus Schlägen auf Dorak niedergehen zu lassen, welchen dieser mit
einem ebenso unerbittlichen Gegenangriff beantwortet. Der Kampf der Titanen
dauert nur wenige Sekunden, ist aber eindeutig. Am Ende geht Daek mit einem
unfreiwilligen Ächzen in die Knie, bevor er wie in Zeitlupe nach vorne fällt,
währen Dorak keuchend aber triumphierend nach hinten taumelt. Der Hobgoblin im
Maul des Krokodils wird von einem Kameraden gerettet, der sich todesmutig auf
das Tier wirft und ihm einen Dolch bis zum Heft ins Auge rammt, was es mit
einem Knall verschwinden und zwei Hobgoblins und Laarfen zu Boden gehen lässt.
Aline sieht Daek fallen und stößt
einen wütenden Schrei aus. Mit einem Rundumschlag räumt sie den am Boden Liegenden
frei und befreit auch einen Hobgoblin von seinem Kopf. Kyrol kann unterdessen
nach langem Ringen den letzten Bogenschützen im einen Nebenraum erledigen,
wonach er sich nach neuen Zielen umsieht und langsam einigermaßen verstört ist,
dass Hobgoblins immer zu grinsen beginnen, wenn man sie tötet. Berregar walzt
an ihm vorbei und hilft Laarfen auf die Beine, während er mit der Axt in seiner
anderen Hand auf die Hobgoblins rundherum einhackt. Am anderen Ende des Schlachtfeldes
klettern mehrere Hobgoblins über die Reste von Teaksch und stürmen auf Arinar
zu, der die Gruppe mit einem weiteren Blitz empfängt, der zwei Hobgoblins zu
schwärzlichen Gebilden verkohlt. Daek kommt unterdessen von alleine wieder zu
sich, lässt sich aber zuerst nichts anmerken, auch wenn die über ihm stehende
Aline mitbekommt, dass er nicht tot ist. Sie sammelt ihre Kraft und streckt
zwei Hobgoblins in schneller Folge nieder, was ihr den Weg zu Dorak freimacht.
Die Kriegerin marschiert langsam
und bedrohlich von der Seite auf den Kleriker zu. Kyrol bietet Arinar seine Hilfe
gegen die Hobgoblins im Rücken der Gruppe an, doch dieser meint „alles
unter Kontrolle“ zu haben, so tritt auch Kyrol mit erhobenem Schwert vor. Als
dann Sirasi auch noch einen Hagel aus Steinen entfesselt, dem Dorak mehr schlecht
als recht ausweichen kann, beginnt zum ersten Mal Zweifel im Herzen des
Schmerzbringers zu keimen. Hier enttarnt sich auch noch sein
totgeglaubter Gegner Daek Aschemantel, Faust des Oghma, als gar nicht richtig
tot, und rammt einem Hobgoblin mit voller Wucht die Faust in die Weichteile.
Untermalt von einem eher spitzen Schrei eines seiner Soldaten ringt Dorak kurz
mit sich selbst und den Grundfesten seines Glaubens. Doch schnell gewinnt der
Dogmatiker in ihm. Er will seine Gottheit nicht enttäuschen, und mit einem
grimmigen Lächeln angesichts seines letzten Gefechts erhebt er die Waffe zum
Gruß. Aline und Dorak treffen mitten in dem mit Blut, Leichen und Eingeweiden
verstopften Tunnel aufeinander, eine rasende Abfolge an Schlägen in kürzester
Zeit austauschend. Doraks Hiebe treiben Breschen in Alines Rüstung, und lassen
an mehr als einer Stelle Blut fließen. Doch all diese Treffer sind
oberflächlich und dienen nur dazu, Dorak aus der Reserve zu locken und zu einem
Fehler zu provozieren. Als der Priester des Maglubyiet erkennt, dass er seine
Verteidigung weit offen gelassen hat, ist nur noch Zeit für ein letztes,
hastiges „Heil sei Maglu- “ bevor Alines Aufwärtshieb seinen Helm ebenso
spaltet wie den Schädel darin.
Dorak Schmerzbringer, Priester
des großen Häuptlings und Herrscher der Festung am langen Weg, ist zum Rapport
zu seinem General gerufen worden.
Ein rashemitischer Triumphschrei
erschüttert den Tunnel, und die von weiter hinten nachrückenden Hobgoblins
sehen sich einer fuchsteufelswilden Menschenfrau gegenüber, die von Blut und
Hirn ihres Anführers bedeckt über dessen Leiche klettert und zum Angriff
übergeht. Bei diesem Anblick verwandelt sich der zuerst ausgerufene geordnete Rückzug
innerhalb eines Herzschlags in eine kopflose Flucht, bei der die Hälfte der
vordersten Hobgoblins einfach ihre Waffen wegwirft und heillos davonstürzt, dicht
gefolgt von Aline, welche die Verfolgung aber nach einigen Schritten aufgibt.
Ganz vorbei ist der Kampf hinter
ihr aber noch nicht. Daek und sie ringen noch etwas mit dem letzten Hobgoblin
an der Kreuzung, wobei Daek offensichtlich Schwierigkeiten hat seine Fäuste zu
ordnen, und sich selbst massiv im Weg ist. Kyrol und den beiden Barbaren ergeht
es nicht viel besser, ihr vorheriges Pech ist wieder da, und erst als der
mittlerweile allerletzte Hobgoblin die Nerven verliert und versucht zu fliehen
können die drei ihn mit einem Hagel aus absurd vom polyedrischen Schicksal
geschwächten Schlägen zu Tode streicheln. Nach einer kurzen Kontrolle ob die
eigenen Waffen sich durch einen Fluch des Maglubiyet in Federn verwandelt
haben, welche zur ihrer ehrlichen Überraschung negativ ausfällt, machen sie
sich mit dem Rest der Gruppe schnell an die rituelle Plünderung der Leichen,
eine wichtige Tradition in Rashemen. Sirasi entscheidet unterdessen, dass jetzt
der richtige Zeitpunkt ist die mentale Verbindung mit dem immer noch draußen herumfliegenden
Lim aufzunehmen, um sich einen Überblick zur Situation an der Oberfläche zu
machen. Die gute Nachricht: Ulgan ist am Leben und hat an den Hobgoblins
schweren Schaden angerichtet. Die schlechte Nachricht: Er und ein schwer
verwundeter Orjun sind in einer kleinen Felsformation von Worgen eingekreist,
die Ulgan, welcher stark aus einer Beinwunde blutet, für den Moment noch auf
Distanz halten kann. Da man es dem pompösen Barbaren doch irgendwie schuldig ist,
entscheidet sich die Gruppe sehr schnell einzugreifen. Die Langsamsten beschleunigen
sich magisch, unter anderem mit dem Trank des eben erst gefallenen Wikkawakk, alle
gabeln den noch immer jammernden Moras auf und rennen los. Das Erdelementar,
auf das alle vergessen haben, erfreut sich noch einige Sekunden an den
spannenden organischen Farben mit denen der Gang jetzt ausgemalt ist, bevor es
wieder auf die Elementarebene der Erde verschwindet, als Arinar etwas Anderes
beschwört.
Draußen ist die Luft des neuen
Morgens extrem kalt, und erfüllt vom Heulen der Worge. Gould führt die
Belagerung der Festung von Kette an, unterstützt durch den Verwüster und einige
Bogenschützen. Goulds Warg Hk nimmt sofort Witterung auf, und alarmiert seinen
Reiter, der sofort befiehlt auf die neue Bedrohung zu reagieren. Pfeile fliegen
in die Gruppe, einige werden von der unterwegs durch Arinar beschworenen Wächterbestie
abgefangen, der Rest trifft größtenteils Schilde und Rüstungen. Ulgan erblickt
die Helden im hinteren Teil der Schlacht und hebt die Axt zum Gruß. Oder auf
jeden Fall macht er kurz eine vage Geste mit seiner Waffe und schreit
irgendwas. Sirasi erhebt sich in die Luft, und hat kurz Zeit sich etwas
exponiert zu fühlen, bevor ihr Gefühl bestätigt, und sie von Pfeilen umschwirrt
und von magischen Geschossen getroffen wird. Daek versucht die Aufmerksamkeit
auf sich zu ziehen, indem er mitten in die größte Feindesgruppe rennt, dicht
gefolgt von Aline. Kyrol schlägt einen Haken, um der Aufmerksamkeit von Gould
zu entgehen, der sucht sich darum Daek als Ziel. Der Mönch turnt geschickt zur
Seite, gibt damit aber den Blick auf Aline frei, die noch einen Schlag an Gould
anbringen kann, bevor HK sie zu Boden wirft, was ihr einen Mund voll Schnee
beschert und ihren als Demoralisierung gedacht Kriegsschrei ungehört verklingen
lässt. Sirasi erreicht unterdessen die Felsen rund um Ulgan, der auf seine
eigene Art und Weise sogar dankbar ist, und mit einer Wychlaran als Gegenüber
außergewöhnlich höflich ist, während er die angebotene Heilung vehement ablehnt
und auf den am Boden liegenden Orjun hinweist, der diese viel nötiger hätte. Arinar
wirft unterdessen einen Sturm heißer Asche auf den Devastator und einige der
Bogenschützen, was diesen sehr effektiv die Sicht nimmt, aber nicht bevor ein
Hagel aus Pfeilen Laarfen niedergestreckt hat. Berregar verfällt angesichts des
Heldentodes seines Kameraden wieder in Kampfrausch und lässt Arinar recht
alleine mit Moras stehen, der kurz davor ist vor lauter Panik in Ohnmacht zu
fallen. Arinar erwägt langsam ernsthaft ihn einfach als Schild zu missbrauchen.
Schnee spuckend und mit einem von
roten Zornschleiern verdeckten Blick kommt Aline wieder auf die Beine, eine
Herausforderung an Gould brüllend. Dieser nimmt grimmig nickend an, und
bereitet sich auf einen langen, harten und spektakulären Kampf vor. Aline macht
einen halben Schritt zur Seite, wehrt Goulds Speer locker ab und enthauptet ihn
mit einem eher routinierten Schlag und ohne viele Umschweife. Der Kopf des
Hobgoblins landet im Schnee, mit einem Ausdruck leicht genervter Enttäuschung
auf dem Gesicht.
Gould der Worgreiter, erster
Offizier der Feste am langen Weg, findet ein eher unspektakuläres Ende in der
Schlacht.
Sein Reittier Hk hingegen erweist
sich als der wesentlich gefährlichere Gegner. Nachdem er sich die Leiche seines
Herrn vom Rücken geschüttelt hat schnappt er wild um sich, weshalb der heimlich
von hinten herangeschlichene Kyrol sich wieder einmal auf die Abwehr konzentrieren
muss, statt Schaden anzurichten. Kyrol, Daek und Aline versuchen sich von drei
Seiten zu nähern, doch Hk ist ein rasender Wirbel aus Zähnen, und noch sind
nicht alle anderen Hobgoblins tot. Sirasi hat unterdessen alle Versuche
aufgegeben Ulgan zu heilen und heilt stattdessen Orjun. Der dicke Nordmann sieht
seine Wache damit als beendet an, und stürmt in die Reihen der Feinde. Sein Ziel
ist einer der Hobgoblins, die zwischen den Worgen zögerlich auf ihn gelauert
haben, und er verwandelt ihn beim Aufprall fast tatsächlich in roten Nebel. Die
Worge sehen unterdessen das hünenhafte Wachwesen aus dem Weg, und nur eine eher
dünne Frau bewacht den noch immer am Boden liegenden Jäger mit der gemeinen
Armbrust, die im Vorfeld einige aus ihren Reihen erlegt hat. Also stürzen sie
sich auf Orjun, der sich mit einem Bolzen in der Hand und Sirasis Hilfe
ordentlich zur Wehr setzt, bis Ulgan seinen Fehler bemerkt und wieder zurück
stürmt. Das bringt ihn aber auch in die Reichweite von Sirasi, die ihn diesmal
heilt, und keine Widerrede!
Der Kampf zwischen Wolf, Schurke,
Kriegerin und Mönch geht unterdessen in die nächste Runde, Kyrol kann nicht
viel beitragen und sticht stattdessen einen desorientierten Hobgoblin ab, der
hustend aus der Aschewolke getaumelt kommt. Nachdem er unzähligen Bissen und
Krallen ausgewichen ist, kann Daek Hk zu packen kriegen. Während das riesige
Wolfswesen versucht den Mönch gleichzeitig abzustreifen und zu zerfleischen,
dreht ihm Daek unter Aufbietung all seiner nicht unerheblichen Kräfte den Hals
um, was den Kampf langsam in Richtung der Helden zu entscheiden beginnt. Vorbei
ist er aber nicht, der mysteriöse Verwüster tritt unverletzt und unbeeindruckt
aus der Aschewolke. Er nimmt auch die magischen Geschosse, die von Arinar auf
ihn geworfen werden, nicht so wirklich ernst. Aber sein überheblicher
Gesichtsausdruck bröckelt recht schnell in Sorgenfalten, als er sich einen
Überblick zur Situation verschafft. Der gewaltige Barbar mit der Axt zerhackt
gerade den letzten der Worge, während der Kerl mit der Armbrust geheilt neben
einer maskierten Hexe steht, die aussieht als hätte sie noch einige Zauber
parat. Die meisten Hobgoblins liegen tot oder sterbend im Schnee, und von allen
Seiten nähern sich abgekämpfte, aber absolut gefährliche Abenteurer. Maglubiyet
scheint seine Jünger hier verlassen zu haben.
Mit einem Ausdruck der
Endgültigkeit im Gesicht erhebt der Verwüster seine Hände, ruft seine Götter
an, ihn ein letztes Mal zu unterstützten, und wirft einen Fächer aus Flammen um
sich. Daek springt oben drüber, Kyrol taucht drunter hinweg, Aline rennt mit
einem lauten Schrei mitten durch. Sie treffen sich in der Mitte, und ein
weiterer Anführer der Hobgoblins fällt unter den gerechten Klingen (und
Fäusten) der Helden. Damit ebbt der Kampf endgültig ab, und von Dorak und
seinen Untergebenen sind alle abgehakt, außer Hukwa, der sich anscheinend
endgültig dünngemacht hat, denn auch Orjun und Ulgan haben ihn nirgends
gesehen.
Der Morgen graut langsam,
irgendwo im Osten, und im Licht der blasser werdenden Sterne stehen die Helden einmal
mehr in einer Landschaft aus blutgetränkten, aufgewühlten Schnee. Geschunden,
aber einmal mehr siegreich.